LIGABlatt
·12. November 2022
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·12. November 2022
Gegen den Tabellen-15. Giresunspor erwischte Fenerbahçe-Innenverteidiger Serdar Aziz einen rabenschwarzen Tag. Der Routinier bescherte mit zwei fatalen Aussetzern fast schon im Alleingang die bittere Heim-Pleite. Die frühe Führung durch das Elfmetertor von Valencia (19.) reichte letztlich nicht. Nach einem Platzverweis von João Pedro (40.) mussten die "Kanarienvögel" knapp 50 Minuten in Unterzahl agieren.
Fener-Coach Jesus setzte weitestgehend auf seine Startelf aus dem knappen 1:0-Heimsieg gegen Sivasspor am vergangenen Montag und veränderte einzig in der Offensive die Mannschaft auf drei Positionen. Für Crespo kam Zajc neu ins Team. Auch Mor blieb zunächst auf der Bank, für ihn startete Rossi im linken Mittelfeld. Aufgrund der Rotsperre stand in der Sturmspitze Batshuayi nicht zur Verfügung. Für den Belgier durfte João Pedro ran.
Als Tabellenführer waren die Vorzeichen gegen den Tabellen-15. aus daheim im Ülker Stadyumu klar. Die Schützlinge von Jesus wurden ihrer Favoritenrolle auch gerecht und starteten gewohnt offensiv in die Partie. Nach einem Foul von Giresun-Innenverteidiger Arias an Kadıoğlu im Strafraum zeigte Schiedsrichter Arda Kardeşler trotz lautstarker Proteste der Gäste auf den Punkt. Feners bester Torschütze Valencia (19.) gab sich vom Punkt keine Blöße und verwandelte sicher ins obere linke Eck. Im Anschluss daran verflachte das Spiel etwas. Größere Highlights in den jeweiligen Strafräumen suchte man vergebens. Kurz vor der Halbzeitpause flog dann aus Fener-Sicht João Pedro (40.) vom Platz. Der Brasilianer sah nach einem harten Einsteigen gegen Perez seine zweite Gelbe Karte und musste damit vorzeitig in die Kabine. In die Halbzeitpause gingen die Gelb-Marineblauen trotz Unterzahl mit der knappen Führung.
Zwei Aziz-Patzer entscheiden die Partie
Mit dem Platzverweis kurz vor der Halbzeitpause hätte man meinen können, die Hausherren würden den Zugriff im Spiel verlieren. Doch das Gegenteil passierte und die dezimierten Gelb-Marineblauen kontrollierten weitestgehend das Spielgeschehen. Die Gäste lauerten zwar immer wieder auf Kontersituationen, konnten im letzten Offensivdrittel allerdings die Fener-Defensive kaum ernsthaft in Bedrängnis bringen. Jesus reagierte und wechselte aufgrund der Unterzahl defensiv. Osayi-Samuel (62.) ersetzte Rossi und für Zajc kam Crespo (62.) neu in die Partie. Fast aus dem Nichts kamen die Gäste dann zum Ausgleich, und sowohl die Fans als auch die Verantwortlichen an der Seitenlinie konnten das Zustandekommen dieses Treffers nicht nachvollziehen. Vom linken Flügel trudelte eine harmlose Flanke von Uludağ in den Fener-Strafraum. Aziz verschätzte sich komplett und klärte den Ball per Kopf direkt vor die Füße von Sainz (71.), der aus kürzester Distanz eiskalt zum Ausgleich einnetzte. Als Reaktion darauf brachte Jesus mit Dursun (79.) und Mor (79.) dann doch noch zwei weitere Offensivkräfte ins Spiel. Es sollte aus Fener-Sicht an jenem Nachmittag noch schlimmer kommen, denn einmal mehr sorgte Aziz mit einem Aussetzer für das zweite Gegentor. Als letzter Mann verzettelte sich der Routinier im Dribbling. Der flinke Giresun-Stürmer Sainz (83.) war zur Stelle, luchste dem Routinier den Ball ab, spielte Bayındır aus und schob abgeklärt zum Doppelpack ein. Eine Reaktion der sichtlich verunsicherten Gelb-Marineblauen blieb in der Schlussphase allerdings aus, weshalb die bittere Heimniederlage gegen den Underdog aus Giresun nicht mehr verhindert werden konnte. Das einzig Positive an jenem Nachmittag war der Fakt, dass die Tabellenführung angesichts des großen Vorsprungs vor den Konkurrenten, trotz der Niederlage, weiterhin Bestand hatte. Nach der WM-Pause geht es für die Gelb-Marineblauen am 21. Dezember in der fünften Pokalrunde gegen Istanbulspor weiter.