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·14. September 2024

2. Bundesliga | Elfmeter, Platzverweis und später Jubel: Irre Schlussphase in Ulm

Artikelbild:2. Bundesliga | Elfmeter, Platzverweis und später Jubel: Irre Schlussphase in Ulm

Eintracht Braunschweig holte am fünften Spieltag in der 2. Bundesliga seinen ersten Punkt. Hannover 96 feierte einen wichtigen Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern.

2. Bundesliga: Bundesliga-Flair in Hannover

Am fünften Spieltag der 2. Bundesliga trafen am Samstagmittag am Böllenfalltor zwei Krisenteams aufeinander. Bei Absteiger SV Darmstadt 98 stand mit Florian Kohfeldt ein neuer Trainer an der Seitenlinie, Gegner Eintracht Braunschweig ging punktlos in die Partie. Außerdem empfing der SSV Ulm den 1. FC Nürnberg, Bundesliga-Stimmung versprach das Duell zwischen Hannover 96 und dem 1. FC Kaiserslautern.


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SV Darmstadt 98 – Eintracht Braunschweig 1:1

Keller- und Krisenduell am Böllenfalltor. Absteiger Darmstadt 98 ist nach vier Partien in der 2. Bundesliga noch ohne Sieg, die Unruhe gipfelte im Rücktritt von Torsten Lieberknecht. Florian Kohfeldt soll die Lilien zurück in die Spur bringen und feierte gegen das punktlose Schlusslicht aus Braunschweig seinen Einstand.

Nach 25 Minuten durfte der ehemalige Werder-Coach erstmals jubeln. Nach einer Flipperpartie im BTSV-Strafraum drückte Sergio Lopez den Ball zur Führung über die Linie. Der Treffer hatte jedoch einen faden Beigeschmack. In der Entstehung war Braunschweigs Sven Köhler am Hals getroffen worden und blieb sofort liegen. Während einige Mitspieler und sogar schon die Betreuer zur Hilfe eilten und auch Darmstadt-Profis das medizinische Personal herbeiriefen, lief der Angriff weiter und mündete im 1:0. Das Tor zählte, zudem beschwerte sich Braunschweigs Trainer Daniel Scherning so vehement, dass er die rote Karte sah.

Im zweiten Durchgang waren die Lilien um die frühzeitige Entscheidung bemüht und erhöhten durch Fraser Hornby vermeintlich auf 2:0. Doch der wuchtige Abschluss des Schotten fand nach VAR-Check keine Anerkennung, da Killian Corredor in der Entstehung Paul Jaeckel gefoult hat.

Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit belohnten sich die Gäste für ihre Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Doch auch der Ausgleich sorgte für Diskussionsstoff. Nach einem Lupfer von Levente Szabo konnte Tim Klefisch noch klären, doch das Spielgerät hatte die Linie bereits knapp überschritten (88.).

SSV Ulm – 1. FC Nürnberg 1:2

Der 1. FC Nürnberg um Trainer Miroslav Klose war bei Aufsteiger SSV Ulm gefordert. Nach sechs Minuten wäre der Außenseiter beinahe in Führung gegangen, doch FCN-Kapitän Robin Knoche konnte Luka Hyryläinens Versuch noch abwehren. Dennoch waren die Franken die spielbestimmende Mannschaft, konnten ihre Gelegenheiten aber nicht in Tore ummünzen. Am nächsten war Jens Castrop dran, dessen Freistoß nach 40 Minuten knapp am Winkel vorbei zischte.

Direkt nach Wiederanpfiff setzte sich Julian Justvan sehenswert gegen die Ulmer Hintermannschaft durch und spitzelte den Ball an Torhüter Christian Ortag vorbei. Zum Glück für den Liganeuling kratzte Philipp Strompf den Ball in höchster Not noch von der Linie. Wenige Minuten später fiel das Tor dann doch – allerdings auf der anderen Seite. Johannes Reichert flankte von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten, wo Neuzugang Semir Telalovic einnicken durfte (51.).

Beinahe hätten die Spatzen drei Minuten später erhöhte, der Treffer von Bayern-Leihgabe Maurice Krattenmacher wurde jedoch wegen eines vermeintlichen Handspiels annulliert. Stattdessen kam nutzte der eingewechselte Stefanos Tzimas einen Stellungsfehler von Strompf zum Ausgleich (64.).

Als sich beide Mannschaften schon fast mit einer Punkteteilung abgefunden hatten, kam es zur großen Schlusspointe. Nach einem Foul an Tzimas bekam Nürnberg tief in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter zugesprochen. Eine strittige Entscheidung. Christian Ortag parierte den Versuch von Lukas Schleimer, verließ dabei aber mit beiden Beinen zu früh die Torlinie. Bei der Wiederholung durch Taylan Duman war der Schlussmann machtlos. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger pfiff noch einmal an, als die Ulmer den Ball nach vorne schlagen wollten, rannte der übermotivierte Tzimas Max Brandt über den Haufen und sah die rote Karte. Nach 102 Minute durfte der FCN einen dramatischen Sieg feiern.

Hannover 96 – 1. FC Kaiserslautern 3:1

Hannover gegen Kaiserslautern – das klingt nach Bundesliga. Beide sind ordentlich in die neue Saison gestartet und sammelten vor der Länderspielpause jeweils sieben Punkte. Beim Aufeinandertreffen der Traditionsvereine erwischten die Gastgeber den besseren Start. 96 übernahm zu Beginn gleich das Kommando und belohnte sich schon nach sieben Minuten. Nach einer Ecke setzte Hannover nach, der junge Hyun-Ju Lee brachte den Ball im Tor unter. Zwar entschied das Schiedsrichtergespann zunächst auf Abseits, doch der VAR korrigierte und ließ die Mannschaft von Stefan Leitl jubeln (7.).

Artikelbild:2. Bundesliga | Elfmeter, Platzverweis und später Jubel: Irre Schlussphase in Ulm

Erstes Tor für 96: Der junge Südkoreaner Hyun-Ju Lee trifft zum 1:0. (Photo by Frederic Scheidemann/Getty Images)

Hannover blieb weiterhin das stärkere Team und hätte kurz vor der Pause beinahe durch Nicolo Tresoldi und wenig später durch Bartlomiej Wdowik erhöht, doch FCK-Keeper Julian Krahl war auf dem Posten. Die Lautrer selbst wurden im ersten Durchgang selten gefährlich, einzig in der 38. Minuten bot sich Ragnar Ache und Boris Tomiak eine Doppel-Chance, doch Ron-Robert Zieler und seine Vordermänner konnten mit vereinten Kräften klären.

Nach Wiederbeginn meldeten sich die Roten Teufel jedoch urplötzlich zurück und bewies einmal mehr seine Standardstärke. Nach einer Ecke lenkte Zieler den Kopfball von Jan Elvedi noch an die Latte, doch Ache setzte resolut nach und drückte das Leder per Kopf aus kürzester Distanz in die Maschen (56.).

Die Niedersachsen mussten sich kurz schütteln, fanden aber ins Spiel zurück und stellten, ebenfalls nach einem Eckball, den alten Abstand wieder her. Nach der Hereingabe von Wdowik köpfte Max Christiansen in Richtung Tor, Jannis Heuer fälschte unglücklich ab, sodass Krahl machtlos war (73.). In der Nachspielzeit beseitigte Thaddäus Momuluh mit dem 3:1 die letzten Zweifel am Sieg (90+5.).

Die Samstagsspiele der 2. Bundesliga im Überblick

SV Darmstadt 98 – Eintracht Braunschweig 1:1

Tore: 1:0 Lopez (25.), 1:1 Szabo (88.)

Rote Karte: Scherning (Trainer Braunschweig, 30.)

SSV Ulm – 1. FC Nürnberg 1:2

Tore: 1:0 Telalovic (51.), 1:1 Tzimas (64.), 1:2 Duman (90+9.)

Hannover 96 – 1. FC Kaiserslautern 3:1

Tore: 1:0 Lee (7.), 1:1 Ache (56.), 2:1 Christiansen (73.), 3:1 Momuluh (90+5.)

(Photo by Juergen Schwarz/Getty Images)

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