90PLUS
·24. Mai 2022
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·24. Mai 2022
News | Am Dienstagabend wurde entschieden, ob Dynamo Dresden in der 2. Bundesliga bleibt – oder der 1. FC Kaiserslautern erstmals seit 2017/18 wieder in die Zweitklassigkeit aufsteigt. Letzteres war der Fall. Daniel Hanslik und Philipp Hercher erzielten die Treffer beim 2:0-Sieg.
Im Rudolf-Harbig-Stadion zu Dresden entschied sich, wie die 2. Bundesliga in der kommenden Saison aussehen wird. Tore hatte das Hinspiel am Betzenberg nicht zu bieten. Da – analog zum internationalen Wettbewerb – die Auswärtsorregel abgeschafft wurde – bedeutete jedes Remis die Verlängerung.
Dreimal wechselte SGD-Trainer Guerino Capretti: Paul Will hatte sich im Hinspiel ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Dazu fehlte Michael Akoto mit Fußverletzung. Für die beiden begannen Yannick Stark sowie Julius Kade. Außerdem ersetzte Robin Becker hinten rechts Guram Giorbelidze.
Dirk Schuster, der sich bereits mit Darmstadt 98 in der Zweitliga-Relegation durchsetzte, rotierte doppelt. Philipp Hercher sowie Hikmet Ciftci standen für Kenny Redondo und Julian Niehues in der Startelf.
Damit hinein in die Partie, die gerade einmal vier Minuten alt war, als die Gastgeber ihre erste Gelegenheit verzeichneten: Christoph Daferner hielt aus rund 20 Metern drauf und verfehlte den linken Pfosten nur knapp.
Ansonsten war die Stimmung auf den Rängen wesentlich besser, als das Spiel. Ein Spiel, das sich äußerst hektisch gestaltete. Beiden Teams war anzusehen, dass es für sie um eine Menge ging. Besonders die Anfangsphase war von Nervosität geprägt.
In Minute 28 konterte der FCK mit Marlon Ritter, der Terrence Boyd mitnahm. Eine Torraumszene ergab sich daraus zwar nicht. Allerdings ein verletzungsbedingter Wechsel für Dynamo: Yannick Stark, der zuvor schon behandelt werden musste, wurde gestützt vom Feld geleitet. Für ihn kam der in Kaiserslautern geborene Oliver Batista Meier, Neuzugang vom FC Bayern.
Chancentechnisch blieb die Partie allerdings äußerst überschaubar. Erst in der 45. Minute tat sich mal wieder etwas, U21-Nationalspieler Ransford Königsdörffer ließ links an der Strafraumkante Jean Zimmer stehen, machte noch ein paar Meter und visierte das kurze Eck an – Außennetz. Die letzte Begegnung dieser beiden Mannschaften in Dresden, am 20. Drittligaspieltag der vergangenen Saison, endete in einem spektakulären 4:3. Bislang konnte allerdings auch die dritte von vier Halbzeiten nicht für Tore sorgen.
Einen Wechsel nahm Guerino Capretti zur Pause vor: Panagiotis Vlachodimos kam für Agmeyang Diawusie. Die zweite Halbzeit kippte allerdings eher Richtung Kaiserslautern. 58. Minute, Hendrick Zuck servierte einen Eckball von rechts ins Zentrum. Dort schraubte sich Terrence Boyd hoch und zwang Kevin Broll zu einer herausragenden Parade.
Gute 60 Sekunden später gab die SGD leichtfertig die Kugel her, sodass Ritter durchs Mittelfeld pflügen durfte. Links am Strafraumrand nahm der Ex-Gladbacher Mike Wunderlich mit, der intelligent für Daniel Hanslik tropfen ließ. Lauterns Nummer 19 vollendete sauber flach ins kurze Eck. 0:1!
Photo by Ronny Hartmann/Getty Images
Ein Treffer, der der Partie sichtlich guttat. Auf einmal wurde es turbulent. 63. Minute, zuerst scheiterte Daferner am herausragend parierenden Matheo Raab, der Rebound durch Patrick Weihrauch wurde von einem Lauterer Verteidiger geblockt. Robin Becker blieb ebenfalls hängen.
Dresden musste nun kommen und profitierte dabei auch von Lauterer Unsauberkeiten. 20 Minuten vor Schluss gab Hikmet Ciftci den Ball zu leicht gegen Königsdörffer her, wusste diesen aber noch aus 25 Metern halblinker Position zu Fall zu bringen, wofür er sich von Daniel Siebert Gelb abholte. Die ausführende Gewalt hieß Batista Meier, dessen Versuch Raab über den Querbalken lenkte Der anschließende Eckball brachte nichts ein.
Auch statistisch sah es für Dresden eher mittelprächtig aus. Gerade einmal drei Tore gelangen Dynamo in der Schlussviertelstunde der abgelaufenen Zweitligasaison.
Stattdessen hätte Kaiserslautern den Deckel endgültig draufmachen können. 83. Minute, der eingewechselte Kenny Redondo servierte von links perfekt an den zweiten Pfosten für Boyd, der den Ball aus fünf Metern tatsächlich noch über den Querbalken brachte.
Drei Minuten später wäre diese Szene fast auf Wiedervorlage gekommen. Vlachodimos bekam im Strafraum die Schusschance, Matheo Raab eilte heraus und fischte sich die Kugel.
Es gab fünf Minuten Nachspielzeit. In der zweiten legte der für Hanslik eingewechselte Simon Stehle rechts von der Grundlinie zurück für Philipp Hercher, der souverän ins lange Eck vollendete. 0:2, Over and Out!
Gleich danach wurde es extrem unschön. Zahlreiche Feuerwerkskörper kamen aufs Feld geflogen. Daniel Siebert unterbrach die Partie vorerst, auch der Stadionsprecher bat die Fans, das Zündeln zu unterlassen.
Nach gut sieben Minuten gab Siebert die Partie unter Pfiffen der Dresdner Fans wieder frei. Am Ergebnis tat sich allerdings nichts mehr. Die SGD bleibt weiterhin seit Mitte Dezember sieglos und steigt direkt wieder ab.
Dirk Schuster hingegen gewinnt auch seine zweite Zweitligarelegation und führt Kaiserslautern damit erstmals seit vier Jahren wieder in die 2. Bundesliga!
Der Endstand aus dem Rudolf-Harbig-Stadion: Dynamo Dresden 0, 1. FC Kaiserslautern 2.
Photo by Ronny Hartmann/Getty Images
Victor Catalina