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Katarina Schubert·27. Oktober 2021
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Katarina Schubert·27. Oktober 2021
Zwei Spiele, aber nur ein Gegner: Israel. Beide Partien konnten die DFB-Frauen für sich entscheiden – mal mehr, mal weniger überzeugend. Doch nicht nur über die sportlichen Leistungen wurde diskutiert. Hier sind unsere drei Lehren aus der WM-Quali.
Begeisterung sah anders aus, als Linda Dallmann und Lea Schüller bei der DFB-Medienrunde im Vorfeld des Rückspiels gegen Israel zu der frühen Anstoßzeit um 16 Uhr befragt wurden. Viele ihrer Freunde könnten nicht kommen, da sie um diese Zeit arbeiten müssten, so Schüller. Dallmann sah es etwas pragmatischer. „Wir machen das Beste daraus.“
So wie Schüllers Freunden ging es wohl einigen, denn gerade einmal 1.814 Menschen sahen sich die unterhaltsame Partie live im Stadion Essen an – 5.000 Zuschauer*innen wären möglich gewesen. Wer hat schon unter der Woche um 16 Uhr Zeit, ins Stadion zu gehen? Oder sich das Spiel im Fernsehen anzuschauen? Immerhin lief dieses Mal das Spiel gegen Israel live im TV. Noch vergangenen Donnerstag mussten sich die Fans mit einem Livestream begnügen. Bei den Männern undenkbar, da hätte Kai Pflaume sofort seinen Sendeplatz räumen müssen.
Auch Nia Künzer, Expertin bei der ‚ARD‘, hatte wohl den Kaffee auf und nahm in der Halbzeitpause live im TV ihren eigenen Sender in die Pflicht. „Wir können nicht immer nur darüber reden, dass sich der Frauenfußball weiterentwickeln muss. Dazu gehören ganz viele Akteure, da muss ich auch mal die ‚ARD‘ nennen. Nationalmannschaftsspiele gehören live übertragen zu einer vernünftigen Uhrzeit.“
Nun aber zurück zum Sportlichen. Jule Brand, Sara Däbritz, Laura Freigang, Lina Magull, Tabea Waßmuth und Felicitas Rauch – jede von ihnen konnte sich gestern in die Torschützinnen-Liste eintragen. Und dabei saßen Lea Schüller, Linda Dallmann und Dzsenifer Marozsan anfangs noch auf der Bank. Zugegebenermaßen waren die Israelinnen jetzt nicht die stärksten Gegnerinnen, doch die Breite im Kader beeindruckte dennoch.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wird – wenn keine großen Verletzungen dazwischen kommen – in Hinsicht auf die EM in England im nächsten Jahr die Qual der Wahl haben. Und das auf allen Positionen. Doch zunächst steht morgen die Auslosung für das Turnier an. Um 18 Uhr erfährt der Rekord-Europameister, auf welche Teams er in der Gruppenphase treffen wird.
Fußballspiele zwischen Israel und Deutschland haben Tradition, der Sport baute nach dem Zweiten Weltkrieg Brücken zwischen beiden Ländern – zumindest bei den Männern. Denn die nun zurückliegenden Länderspiele zwischen den Frauen-Nationalteams waren tatsächlich die ersten ihrer Art. Was auch daran lag, dass der Frauenfußball in Israel lange quasi nicht existent war.
Man kann nur hoffen, dass dies der Beginn einer Tradition ist. Denn in Zeiten, in denen Antisemitismus und Diskriminierung leider die Realität vieler Menschen in Deutschland ist, könnte auch der Frauenfußball eine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Dazu trugen Martina Voss-Tecklenburg und eine Reihe von Spielerinnen auch längst bei, als sie mit ihrem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ein wichtiges Zeichen setzten.
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