liga3-online.de
·3. August 2024
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Auftakt nach Maß für Aufsteiger Alemannia Aachen: Beim Westschlager in Essen setzte sich der TSV mit 2:1 durch. Ebenfalls mit 2:1 siegte Aue gegen Hannovers U23. Dortmund II zeigte Unterhaching beim 3:0 erst in den Schlussminuten die Grenzen auf, während Sandhausen den VfL Osnabrück mit einem Treffer in der Nachspielzeit schockte (1:0). Der SC Verl und Wehen Wiesbaden trennten sich 2:2.
Beiden Teams war die Nervosität vor ausverkaufte Hafenstraße ob des ersten Spiels der neuen Saison in den Anfangsminuten deutlich anzumerken. So dauerte es bis zur 18. Spielminute, bis erstmals so etwas wie Torgefahr aufkam. Arslans Freistoß aus dem Halbfeld fand Schulze, der die Kugel ein paar Meter vor dem Tor jedoch nicht kontrollieren konnte. Aachens erste Offensivbemühung war ein abgerutschter Schuss von Scepanik aus gut 20 Metern, der sein Ziel nicht fand. Besser machte es die Alemannia in der 28. Minute. Kaparos vertändelte den Ball im Aufbau, der aufmerksame El-Faouzi musste dann nur noch querlegen, und Heinz schob zur Führung ein. Essen zeigte sich davon nicht geschockt und glich in der 36. Minute durch Vonic per Kopf nach einer Ecke aus. Fast hätte RWE die Partie noch vor der Halbzeit gedreht. Freistoßspezialist Arslan zirkelte einen ruhenden Ball um die Mauer, verfehlte das Tor aber knapp (41.).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich das gewohnte Bild. Essen hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte aus diesem allerdings kein Kapital schlagen. Zu behäbig waren die Hausherren in ihren Offensivaktionen, sodass Aachen problemlos die Räume zustellen konnte und mit geringem Aufwand souverän verteidigen konnte. Mitten hinein in die fußballerische Magerkost traf Heinz mit dem 2:1 für Aachen, das den Gästeblock förmlich explodieren ließ (74.). Goden spielte die Kugel flach vor das Tor, wo Heinz nur noch reingrätschen musste und seinen Doppelpack schnürte. Wintzheimers Pfostenschuss hätte fast noch den Ausgleich gebracht, aber eben nur fast (88.). So blieb es beim Auftaktsieg für RWE.
Die ersten 15 Minuten der Partie spielten sich komplett zwischen den Strafräumen ab. Keiner wagte sich wirklich aus der Deckung, und so sahen die Zuschauer eine highligtarme Anfangsphase. Auch im weiteren Verlauf beschränkten sich die Strafraumszenen auf Standardsituationen. Nach einer knappen halben Stunde kamen beide Teams zu mehr oder weniger gefährlichen Aktionen nach Eckbällen. Bei Osnabrück ging Kehls Abschluss knapp am Kasten vorbei (26.) und bei den Hausherren versuchte sich Grell aus der Distanz (28.) – jeweils erfolglos. Die ersten wirklichen Torchancen gab es erst nach 38 Minuten. Zunächst köpfte Wulff an den Pfosten, und den Abpraller schoss Zwarts dann aus kurzer Distanz deutlich über den Querbalken. Mit dem torlosen Remis ging es in die Kabinen.
Sandhausen erwischte nach dem Pausentee den besseren Start. Otto und Baumann verpassten eine Hereingabe knapp (55.), Osnabrück zeigte nicht nur in der Aktion defensiv den einen oder anderen Wackler. Bis etwa zur 60. Minute dauerte es, ehe sich Uwe Koschinats Mannen besannen und aggressiver in die Zweikämpfe gingen das Spiel etwas in ihre Richtung zogen. Wirklich sehenswert wurde es trotzdem nicht. Greil konnte noch einen Abschluss verzeichnen, den Beermann stark blockte, die Aktion war allerdings schon abgepfiffen (69.). Als alle sich schon mit dem torlosen Remis abgefunden hatten und die ersten Zuschauer bereits auf dem Weg nach Hause waren, gelang dem SVS doch noch der Lucky Punch. In der dritten Minute der Nachspielzeit flipperte die Kugel durch den Strafraum der Gäste, wo Iwy letztlich goldrichtig stand und zur vielumjubelten Führung einschoss. Der Rest war pure Glückseligkeit in Schwarz und Weiß.
Mit einem großen Knall begann die Saison für Erzgebirge Aue. Nur neun Minuten dauerte es, bis die Torhymne das erste Mal ertönte – und das unter gütiger Mithilfe der Defensive der Gäste. Majetschaks flache Hereingabe rutschte Arkenberg über den Schlappen, sodass Stefaniak mühelos zur frühen Führung einschießen konnte. Hannover zeigte sich von dem Rückstand jedoch keineswegs geschockt und glich in der 17. Minute durch Neuzugang Sanne aus. Oudenne legte im Strafraum mustergültig ab, und der Youngster musste nur noch zu seinem ersten Drittligator einschieben. Davon ließ sich Aue wiederum nicht beirren, und so brauchte es nur vier Minuten, bis der Ball erneut im Kasten der Niedersachsen lag. Jakob legte artistisch auf Bär ab, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (21.). Danach beruhigte sich die Partie etwas, fand aber trotz der sommerlichen Temperaturen weiter auf hohem Niveau und mit hoher Intensität statt. Drei Verwarnungen im ersten Durchgang sprachen eine deutliche Sprache.
Die zweite Hälfte ließen die 22 Akteure zunächst einmal ruhig angehen, vorbei war es mit der Herrlichkeit der ersten 45 Minuten. Erst nach 58 Minuten gab es den ersten Aufreger. Bär hatte den dritten Treffer auf dem Fuß, sein Rechtsschuss flog knapp am Tor vorbei. Überhaupt ließen die zweiten 45 Minuten nahezu alles vermissen, was dem Publikum am Anfang versprochen wurde. Hannover konnte nicht und Aue fühlte sich mit der knappen Führung so sicher, dass sie ihre Offensivbemühungen nahezu komplett einstellten. Die vielen Wechsel ab der 60. Minuten taten ihr übriges und unterbrachen den Spielfluss immer wieder. Lediglich ein paar harmlose Versuche aus der Distanz brachten die Spieler noch auf den Rasen, am Spielstand änderte sich nichts mehr.
Wehen Wiesbaden erwischte einen Saisonstart nach Maß. Bätzner steckte am Strafraum auf Gözüsirin durch, dessen Schuss konnte Schulze noch parieren, bei Flothos Nachschuss war er dann aber machtlos (9.). Das Tor war nicht nur das erste in der neuen Saison für den SVWW, sondern auch der insgesamt 700. Treffer in der 3. Liga. Die Gäste spielten weiter stark nach vorne, und nach Vorlage von Torschütze Flotho wäre Bätzner fast der zweite Treffer gelungen (15.). Es dauerte eine ganze Zeit, bis sich Verl von dem Schock des frühen Gegentores erholte. Eine Ecke von Taz landete über Umwege am Strafraum bei Benger, der die Kugel mustergültig zum Ausgleich in den Winkel schweißte (29.). Goppel hatte vor dem Pausentee nach einem beeindruckenden Solo über den halben Platz die erneute Führung auf dem Fuß, ihm versagten aber die Nerven (44.).
Acht Minuten war in der zweiten Hälfte gespielt, da schlug es erneut im Wiesbadener Gehäuse ein. Taz legte sich nach Foul an Otto die Kugel zurecht und zirkelte sie in die linke obere Ecke – Traumtor und Spiel gedreht (53.). Wehen zeigte sich in der Folgezeit unbeeindruckt vom Rückstand und spielte weiter munter nach vorne. Und das sollte belohnt werden. Erst erzielte Bätzner nach einem sehenswerten Solo den Ausgleich, wurde jedoch vom Vierten Offiziellen zurückgepfiffen, der zuvor ein Foul von Franjic an Benger gesehen hatte (72.). In der 88. Minute war es dann Lokotsch, der per Kopfballeigentor für das 2:2 sorgte.
Die Partie brauchte etwas länger, um in Gang zu kommen. Dortmund zeigte hier und da mal so etwas wie Offensivdrang, Unterhaching verzichtete in den ersten 20 Minuten komplett auf Aktionen im gegnerischen Strafraum. So bekamen die Zuschauer die erste nennenswerte Szene erst in der 33. Minute zu sehen. Maier zirkelte einen Freistoß über die Mauer – fand seinen Meister jedoch in Lotka im Dortmunder Tor. Nur eine Zeigerumdrehung später kam dann auch der BVB fast zu seiner ersten richtigen Chance. Hettwer ging mit hoher Geschwindigkeit in den Strafraum der Gäste, Heide und Schwabl klärten die Aktion jedoch im Verbund. Dann endeten 45 ereignisarme Minuten.
Auch im zweiten Durchgang war die Anfangsphase fußballerische Magerkost. Keiner ließ sich so wirklich aus der Deckung locken. So brauchte es erneut einen Standard, um das Publikum auf Betriebstemperatur zu bekommen. Dortmund bekam einen Eckball der Gäste nicht geklärt, und so flipperte die Kugel durch den schwarz-gelben Strafraum, Lotka parierte letztlich Ortels Schuss (61.). Ab Minute 72 spielte der BVB dann in Überzahl, und das sollte die Wende bringen. Maier holte Paulina von den Beinen und sah aufgrund seiner Verwarnung aus der 55. Minute verdientermaßen die Ampelkarte. Danach tat sich Unterhaching enorm schwer, dem Druck der Dortmunder Stand zu halten. Und doch gelang es fast. Bis in der 86. Minute Eberwein nach Pass von Hettwer für die Führung sorgte. Danach brachen bei den Oberbayern alle Dämme, sodass erneut Eberwein (90.) sowie Kamara (90.+4) für einen am Ende zu hohen Sieg sorgten, der die Reserve des BVB allerdings an die Tabellenspitze katapultierte.