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Felix Thielemann·22. Januar 2024
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Felix Thielemann·22. Januar 2024
Etwa 15 Jahre musste Werder auf einen Sieg gegen den FC Bayern warten – bis gestern. Mitchell Weiser zeigte den jüngeren Generationen von Bremen-Fans nach einer Ewigkeit, wie es sich anfühlt, den Bayern die Lederhosen auszuziehen. Doch nochmal zurück, wie war das eigentlich damals 2008 mit dem Werder-Sieg und wie sah die Welt da noch aus?
Wir schreiben den 5. Spieltag der Saison 2008/2009, als Werder unter Trainer Thomas Schaaf nach München reiste. Tabellenführer vor dem Spieltag war übrigens der HSV, am Ende des Wochenendes dann Schalke 04.
All das, während Menschen gerade ihr nagelneues iPhone 3G auspacken und Sebastian Vettel zum ersten Mal ein Formel-1-Rennen gewann. Was heute eher wie Geschichtsbuch klingt, war damals aber tatsächlich Realität. Im Spiel machten die Bremer dann kurzen Prozess mit den von Hertha-Legende Jürgen Klinsmann (Achtung Ironie, liebe Hertha-Fans) trainierten Münchnern. 0:5 (!!!) stand es nach 67 Minuten.
Und während zur etwa gleichen Zeit Tokio Hotel bei den MTV-Awards eine bis dahin noch recht unbekannte Sängerin namens Taylor Swift schlug, avancierte ein 20-jähriger Mesut Özil mit einem Tor und zwei Vorlagen zum Matchwinner.
Tim Borowski traf dann zwar noch doppelt für den Rekordmeister, doch die Schmach war längst perfekt. Zur gleichen Zeit lief übrigens mit Iron Man der erste Film des Marvel Cinematic Universe in den Kinos und Barack Obama wurde erstmals US-Präsident.
Am Ende der Saison war die Stimmung beim FCB genauso gedrückt wie bei der Niederlage gegen Bremen, denn statt ihnen stand der VfL Wolfsburg auf Platz eins. Werder dagegen gewann den DFB-Pokal, bis heute der letzte Titel der Vereinsgeschichte. Und sonst so in der Fußballwelt? Hertha und der HSV zogen in den Europapokal ein, Energie Cottbus landete auf dem Relegationsplatz. Damals alles ganz normal, heute völlig undenkbar.
Doch wenigstens eins war gleich geblieben, denn der VfB Stuttgart spielte 2008/2009 eine fantastische Saison und qualifizierte sich als Tabellendritter für die Champions League. Ein starker VfB, Grün-Weiße Triumphe in der Allianz Arena und am Ende ein völlig neuer Deutscher Meister? Wenn sich hier nicht gerade mal Geschichte wiederholt…