
liga3-online.de
·7. März 2025
Analyse: Arminia und die neue Sturm-Offensive

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·7. März 2025
Groß waren die Umbauarbeiten in Arminias Offensivabteilung in der letzten Transferperiode im Winter. Die Verantwortlichen sahen hier den größten Handlungsbedarf. Es kam mit Roberts Uldrikis ein neuer Mittelstürmer und mit Joel Grodowski ein neuer Mann für die offensive Außenbahn. Haben sich die Wechsel bezahlt gemacht? Und wie ergeht es Arminias Abgang Kaito Mizuta sowie den ausgeliehenen André Becker und Jeredy Hilterman in ihren neuen Vereinen? Eine Analyse:
Blicken wir zunächst auf die Zahlen. Nur magere 25 Tore erzielte Arminia Bielefeld in der kompletten Hinrunde. Auch, wenn daraus respektable 31 Punkte resultierten: mit einem Schnitt von 1,3 Toren pro Spiel ist das für eine Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen will, zu wenig. Zum Vergleich erzielten die Erstplatzierten in der Hinrundentabelle, Cottbus und Dresden, 38 bzw. 42 Treffer.
Die Rückrunde begann zunächst holprig mit den Heimschlappen gegen Cottbus (0:2) sowie gegen Essen (1:2). Seit Mitte Februar kommt Arminias Offensive aber ins Rollen: 2:1 gegen Aue, 3:0 auswärts bei 1860 München, zuletzt das 4:1 gegen die zweite Mannschaft vom VfB Stuttgart. Dazu kommt noch das spektakuläre 2:1 im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten Werder Bremen. Zusammen mit dem 4:0-Auswärtssieg gegen den BVB II stehen 14 Liga-Tore in der Rückrundenbilanz, was bei sieben Spielen einen Schnitt von 2 Toren pro Spiel ergibt.
Viel ausprobiert wurde in der Hinrunde im Sturmzentrum: Weder André Becker, noch Jeredy Hilterman oder der junge Julian Kania konnten auf Dauer überzeugen. Im Winter kam dann der lettische Nationalspieler Uldrikis und bewies mit seiner Körperlichkeit und seiner Technik, dass er eine klare Verstärkung für den ambitionierten Drittligisten ist. Im Spiel gegen 1860 München war er mit einem Tor und einem Assist der Matchwinner. Nur wenige Tage später verletzte sich Uldrikis im Spiel gegen Bremen dann schwer. Mit einer Kreuzbandverletzung fällt er für den Rest der Saison aus.
Auch Joel Grodowski brauchte ein paar Wochen zur Eingewöhnung in seinem neuen Verein. Gegen 1860 München erzielte er auf Vorlage von Uldrikis sein erstes Tor für Bielefeld. Beim 4:1-Sieg gegen VfB Stuttgart II war er dann mit zwei Toren und zwei Assist maßgeblich für den Erfolg seiner Truppe verantwortlich.
Ende Januar wechselte Kaito Mizuta fest zum Ligakonkurrenten Essen. Dort kam er bislang in jedem Pflichtspiel zum Einsatz, bislang blieb ihm aber auch dort nur die Jokerrolle. Beim jüngsten 1:0 Auswärtssieg gegen Dortmund II erzielte er den Siegtreffer und darf fortan auf längere Spielzeit hoffen.
Auch André Becker blieb in Liga 3 und heuerte auf Leihbasis bei Waldhof Mannheim an. In der Hinrunde kam er auf null Saisontore in Liga 3. In Mannheim läuft es dafür deutlich besser: Becker stand bislang immer in der Startelf und kommt bei fünf Spielen auf drei Treffer sowie einem Assist.
Jeredy Hilterman blieb ein großes Rätsel in der Hinrunde. Erst bremste ihn eine hartnäckige Fußverletzung. Dann zeigte er einige vielversprechende Ansätze, stand anschließend aber wiederholt nicht im Kader. Nun soll er in seiner niederländischen Heimat seine Form wiederfinden und wurde zum Zweiligisten SC Cambuur verliehen. Ein Plan, der aufzugehen scheint. Im zweiten Einsatz für seinen neuen Verein erzielte er seinen ersten Treffer und wurde anschließend mit dem ersten Startelfeinsatz belohnt.
Kurz vor Transferschluss wechselte dann noch das 17-jährige Toptalent Daniel Sumbu nach Österreich zu Sturm Graz. Dort ist er erstmal für die zweite Mannschaft vorgesehen, die in der 2. Liga spielt. Aufgrund einer fehlenden Spielberechtigung kam er aber noch nicht zum Einsatz
Der Trend bei Arminia Bielefeld geht nach zuletzt vier Siegen in Folge in eine positive Richtung. Sowohl die Torausbeute, als auch die Effizienz konnte klar verbessert werden. Auf den offensiven Außenbahnen ist Arminia mit Grodowski, Sarenren Bazee, Biankadi, Schroers und Young sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr gut aufgestellt. Zudem präsentiert sich der junge Mittelstürmer Julian Kania in guter Form und kommt schon auf drei Treffer in der Rückrunde.
Nach dem Saison-Aus von Uldrikis und den Abgängen von Becker und Hilterman ist Kania nun der einzig verbliebene spielfähige Mittelstürmer. Eine große Belastung, zumal Arminia Bielefeld als einziger Drittligist noch in drei Wettbewerben inklusive DFB- und Westfalenpokal vertreten wird. Es bleibt spannend, wie die Mannschaft und Trainer Mitch Kniat diese Herausforderungen in der Zukunft annimmt.