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Konstantin Keller·22. November 2017
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Konstantin Keller·22. November 2017
Das Stadtduell zwischen Lok und Chemie endete schiedlich friedlich mit einem torlosen Unentschieden, blieb allerdings wieder einmal nicht von Unterbrechungen und einigen unschönen Szenen verschont. Kurios gestaltete sich die Anreise der grün-weißen Gäste – sie kamen wegen eines Organisationsfehlers zu Fuß.
Auf dem Rasen stand im Bruno-Plache-Stadion ein 0:0, rund um das Spiel war jedoch eine Menge los. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Henry Müller zunächst einmal 15 Minuten später angepfiffen, da die Polizei den Spielerbus von Chemie für einen Fanbus gehalten und zum Eingang des Gästeblocks geführt hatte.
Dort ging es dann 30 Minuten nicht weiter, Spieler und Trainer entschieden sich schließlich dazu, zu Fuß einmal um das Stadion herum zu laufen und so zur Kabine zu gelangen – ein kurioser Zwischenfall, der für den verspäteten Anpfiff verantwortlich war. Und es sollte nicht die einzige Unregelmäßigkeit des Nachmittags bleiben.
Unterbrechungen wegen beiderseitigem Pyro, wiederholt antisemitische Gesänge von Lok-Anhängern
Denn das Prestigeduell musste aufgrund des Verhaltens der Anhänger beider Klubs zweifach unterbrochen werden. Zunächst wurden aus dem Chemie-Block Raketen in Richtung der Lok-Anhänger gefeurt, anschließend gegnerische Schals verbrannt. Die Polizei reagierte mit dem Aufmarsch mehrerer Hundertschaften und dem Auffahren von Wasserwerfern.
Nach elf Minuten Unterbrechung ging es weiter, doch bereits nach 52 Minuten rauchte es erneut im Stadion – diesmal im Lok-Block, zudem wurde laut Polizeipräsident Bernd Merbitz versucht, das Spielfeld zu stürmen. Die Polizei setzte diesmal Tränengas ein und ging direkt im Block gegen randalierende Anwesende vor.
Generell bekleckerten sich beide Fanszenen an diesem Nachmittag nicht mit Ruhm, die Anhänger der Lokschen schossen mit wiederholten antisemitischen und rassistischen Parolen in Richtung des Chemie-Anhangs allerdings mal wieder den Vogel ab.
Auf dem Rasen konnte die Partie schließlich mit einiger Verspätung schließlich doch noch zu Ende gebracht werden. Das 0:0 hilft allerdings keinem so recht weiter – Lok bleibt Fünfter und steckt somit im oberen Mittelfeld fest, während Chemie als drittletzter Klub um den Klassenerhalt bangen muss.