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·13. Januar 2025

Bayern-Boss kritisiert TV-Geld-Verteilung: „Solidarität darf keine Einbahnstraße sein“

Artikelbild:Bayern-Boss kritisiert TV-Geld-Verteilung: „Solidarität darf keine Einbahnstraße sein“

In der Diskussion um die künftige Verteilung der TV-Gelder hat Bayern-Finanzvorstand Dr. Michael Diederich mit deutlichen Worten Kritik am aktuellen Modell geübt.

Dr. Michael Diederich, Finanzvorstand des FC Bayern, hat sich in der Debatte um die Verteilung der TV-Gelder im deutschen Fußball mit deutlichen Worten positioniert. „Solidarität darf keine Einbahnstraße sein“, verlangte Diederich im kicker und stellte sich gegen neueste Solidaritätsforderungen kleinerer Vereine: „Bereits jetzt tragen die Top-Klubs dem Solidaritätsgedanken in einem erheblichen Umfang und an vielen Stellen Rechnung.“


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Am Donnerstag findet in Frankfurt am Main eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) statt, in der es um die Verteilung der TV-Einnahmen ab der kommenden Saison 2025/26 gehen soll. Viele kleinere Vereine wollen eine größere Gleichverteilung. Sie argumentieren, dass die Top-Klubs wie auch Bayern München durch Einnahmen aus internationalen Wettbewerben wie Champions League oder Klub-WM ohnehin bereits genügend Gelder erhielten.

Diederich konterte im kicker, der FC Bayern sei je nach Berechnung „für rund 30 Prozent der Reichweite der Bundesliga verantwortlich, bekommt aus dem nationalen Topf aber nur 6,5 Prozent. Die restlichen 23,5 Prozent sind bereits Solidarität. Ein weiteres Beispiel ist die Gruppenvermarktung im Sponsoring. Da verwundert es schon, wenn der Begriff Solidarität immer weiter strapaziert wird.“

Diederich fordert noch mehr Wachstum

„Da darf man sich schon mal fragen, dass dann noch zur Debatte steht, nationale und internationale Medieneinnahmen künftig aus einem Topf zu verteilen“, fuhr Diederich fort. „Das ginge noch einmal zulasten derjenigen Klubs, die auch dank des großen Aufwandes, den sie betreiben, das internationale Aushängeschild der Liga sind und sich im Wettbewerb gegen globale Investorenklubs behaupten müssen.“

Grundsätzlich blickt der FC Bayern dem neuen TV-Deal der DFL positiv entgegen. „Die Geschäftsführung der DFL hat mit einem Wachstum von zwei Prozent in einem schwierigen Markt ein super Ergebnis erzielt“, kommentierte der 59-jährige stellvertretende Vorstandsvorsitzende.

Besonders wichtig sei es in Zukunft, „dass wir alle zusammen nun weiter daran arbeiten, die Gesamteinnahmen der Liga aus allen Bereichen von Medien über Sponsoring bis hin zu Digital zu vergrößern“, führte Diederich aus und forderte: „Das Fell, das wir verteilen, sollte in Zukunft das Fell eines noch größeren Bären sein. Ich glaube nicht, dass der Status quo das Ende der Fahnenstange ist.“

Zu den Gerüchten, dass der FC Bayern seine Auslandsvermarktung künftig selber in die Hand nehmen könnte, reagierte Diederich nur ausweichend und sagte: „Darüber möchte ich nicht spekulieren“.

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