90PLUS
·15. November 2019
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·15. November 2019
Spotlight | Es war der 1. Oktober 2019, als Emmanuel Dennis am zweiten Spieltag der Gruppenphase der UEFA Champions League mit Club Brugge bei Real Madrid antrat. Im Estadio Santiago Bernabeu erzielte Dennis zwei Treffer und war damit maßgeblich am überraschenden Punktgewinn der Belgier beteiligt. Doch wer ist der Nigerianer und was zeichnet ihn aus?
Emmanuel Bonaventure Dennis wurde am 15. November 1997 geboren, spielte zunächst in seiner Heimat, träumte aber schon früh von einem Wechsel nach Europa. In Nigeria spielte er in der Accademia di Abuja, 2016 zog es ihn von dort zum ukrainischen Erstligisten Zorya Luhansk. Der Wechsel war für Dennis der erste wichtige Schritt in seiner Karriere, auch wenn Zorya nicht gerade zu den renommiertesten Klubs in Europa zählt und auch die ukrainische Liga nicht besonders im Fokus der mitteleuropäischen Länder steht.
Dennoch erwies sich Zorya als gutes Sprungbrett, Dennis konnte sich an das höhere Tempo gewöhnen, sammelte Selbstvertrauen und erzielte einige Treffer. Daraufhin zeigten Klubs aus Mitteleuropa Interesse, der Club Brugge sicherte sich schließlich die Dienste des jungen Angreifers – für nur 1,2 Millionen Euro. Für die Belgier war dieser Transfer durchaus ein Schnäppchen und Dennis überzeugte schon bei seinem Debüt gegen Lokeren, als er zwei Treffer erzielen konnte.
Mit dem Club Brugge konnte der Youngster gleich in seiner Debütsaison den Meistertitel feiern, sieben Treffer gelangen ihm im Saisonverlauf. Den Titelgewinn konnte er in der Saison 2018/19 zwar nicht bestätigen, doch die sieben Treffer gelangen Dennis erneut.
Doch fernab von Statistiken: Was für ein Spielertyp ist Emmanuel Dennis? Generell spricht vor allem seine Flexibilität für ihn. Der junge Nigerianer kann sowohl im Zentrum agieren, als auch auf der Außenbahn spielen. Im offensiv ausgerichteten System von Club Brugge fühlt er sich auf mehreren Positionen wohl, kann sich seine Freiheiten nehmen und mit seinen Mitspielern rotieren.
Dennis ist ein Spieler, der über eine enge Ballführung verfügt, sehr explosiv sein kann und die notwendige Physis mitbringt, um sich gegen seine Gegenspieler durchzusetzen. Zudem ist er auch im Kopfballspiel stark, was bei seinen 1,74m Körpergröße durchaus beeindruckend ist. Emmanuel Dennis ist an vielen Offensivaktionen beteiligt, sucht immer den Weg zum Tor und versucht in jeder Spielsituation anspielbar zu sein. Am Kombinationsspiel beteiligt er sich regelmäßig, seine Hereingaben sind oft sehr gefährlich und er hat häufig einen guten Blick für den Mitspieler.
All das gelingt ihm aufgrund seiner sehr guten individuellen Voraussetzungen. Der 22-jährige ist ein Rohdiamant, der aber noch geschliffen werden muss. Hin und wieder fällt Dennis durch eine “laissez-faire”-Attitüde auf, lässt große Chancen liegen und spielt umständlich, anstatt schnörkellos den Abschluss zu suchen. Auch dribbelt er sich in manchen Spielszenen fest, in denen das Abspiel zu seinem Teamkollegen die richtige Entscheidung wäre. Die Entscheidungsfindung ist also noch ausbaufähig, an der Technik muss ebenfalls noch geschliffen werden, gleiches gilt für die Bereitschaft, der Defensive zu helfen.
Doch der Nigerianer, der gerade einmal 22 Jahre alt ist, kann diese Dinge noch lernen. Und möglicherweise ist ein Wechsel für Dennis genau der richtige Schritt, um diese Dinge zu verbessern. Denn in Belgien gehört er zu den Topspielern, kann seine Schwächen hervorragend kaschieren, eben weil seine Stärken so herausragen.
Ein Wechsel in eine stärkere Liga, quasi der nächste Schritt, wäre nun wichtig. Mit mehr Konkurrenz, mehr Qualität bei den Gegenspielern und mehr Druck wird jeder Spieler angespornt, bessere Leistungen zu zeigen und an sich zu arbeiten. Emmanuel Dennis ist sicher noch kein Spieler für die absoluten Topmannschaften, aber ein Wechsel nach Deutschland oder Frankreich wäre wohl die logische Konsequenz seiner Entwicklung und die Möglichkeiten in Belgien sind für ihn begrenzt.
Was bisher fehlt, sind die konkreten Gerüchte. Ein französischer Journalist brachte Dennis mit Leicester City in Verbindung, viel mehr ist derzeit noch nicht bekannt. Hält der 22-jährige aber sein Niveau, dann wird das nur eine Frage der Zeit sein. Außerdem steht auch noch das Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid auf dem Programm…
(Photo by BRUNO FAHY/AFP via Getty Images)
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