90min
·17. November 2023
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·17. November 2023
Mit Ann-Katrin Berger, Sjoeke Nüsken und Sara Däbritz spielen drei Nationalspielerinnen für europäische Topvereine außerhalb Deutschlands. Häufig bekommen Fans der deutschen Nationalmannschaft nicht mit, wie sich die deutschen Spielerinnen im Ausland schlagen. Hier bekommt ihr einen kleinen Einblick.
Real Madrid CF v Chelsea FC Women: Group D - UEFA Women's Champions League 2023/24 / Angel Martinez/GettyImages
Für die deutsche Nummer Zwei läuft es derzeit nach Plan. Bisher hat sie in dieser Saison drei Spiele bei ihrem Verein Chelsea FC absolviert. Dabei durfte sie in zwei Ligaspielen und im ersten Champions-League-Spiel gegen Real Madrid das Tor der Londonerinnen hüten. Ihre persönliche Statistik liest sich mit zwei Gegentoren und einer Partie zu Null gut. Hinsichtlich ihrer Verletzungs- und Krankheitshistorie lässt sich festhalten, dass Ann-Katrin Berger mit Chelsea einen guten Match gefunden hat. Der Verein ist in der Zweit- und Drittbesetzung sehr gut aufstellt und kann auf Ausfälle reagieren. Beim Ligaprimus ist es sogar gang und gäbe, dass sich Berger und die Schwedin Zećira Mušović im Tor regelmäßig abwechseln. Bereits in den letzten zwei Saisons funktionierte dies außergewöhnlich gut und sorgte dafür, dass der englische Topverein stets gut auf der Torhüterin-Position besetzt war.
Ann-Katrin Berger wird in England für ihre verlässlichen Leistungen geschätzt und hat auch in den ersten Partien dieser Saison gut performt. Sie ist grundsätzlich zur Stelle, wenn sie gebraucht wird und kann ihrer Mannschaft mit ihrer Erfahrung helfen. Der Chelsea FC hat in den ersten sechs Ligaspielen nur vier Gegentore bekommen und ist wieder auf dem besten Weg, auch in dieser Saison den Ligatitel zu gewinnen. Deutschlands Nummer Zwei hat ihren Anteil daran.
Chelsea FC v Brighton & Hove Albion - Barclays Women´s Super League / Tom Dulat/GettyImages
Auch bei Chelsea-Neuzugang Sjoeke Nüsken läuft es sehr gut. Die 22-Jährige wechselte erst im Sommer von Eintracht Frankfurt zum Londoner Topklub und bekommt dort nun Spielpraxis auf höchstem Niveau. Die Mittelfeldspielerin hat in ihren ersten fünf Spielen für Chelsea bereits drei Tore und einen Assist sammeln können und ist damit aktuell die Topscorerin ihrer Mannschaft. Dies ist in vielerlei Hinsicht beachtlich, da Nüsken in Frankfurt nicht unbedingt als Vollstreckerin bekannt war und Chelsea sie vermutlich auch nicht primär wegen ihrer Scorerpunkte verpflichtete. Umso beeindruckender ist ihre Entwicklung im Offensivspiel. Sie ist bei ihrem neuen Verein beinahe überall auf dem Feld zu finden, ist viel in den Spielaufbau eingebunden und hat eine immense Laufquote. Auch wenn sie ihre drei Tore in der Liga in nur einem Spiel geschossen hat, ist dennoch auffällig, dass sie inzwischen immer wieder in gefährlichen Abschlusspositionen zu finden ist und sie es deshalb wahrscheinlich auch nicht bei drei Saisontoren belassen wird.
Es bleibt zu hoffen, dass die deutsche Nachwuchsspielerin sich in der ersten Elf der Londonerinnen festspielt, ihre Form beibehalten und diese auch in den Nationalmannschaftsspielen abrufen kann.
Chelsea FC v Olympique Lyonnais: Quarter-Final 2nd Leg - UEFA Women's Champions League / Mike Hewitt/GettyImages
Die ehemalige Spielerin des FC Bayern München ist seit 2019 in Frankreich unter Vertrag. Zunächst wechselte sie zum Hauptstadtklub Paris Saint-Germain, wo sie drei Jahre erfolgreich spielte. Seit 2022 läuft sie für den Pariser Hauptkonkurrenten Olympique Lyon auf und hat es damit in eine der besten Mannschaft im Frauenfußball geschafft. Während sie in der letzten Saison trotz einer größeren Verletzung zum Stammpersonal zählte und wettbewerbsübergreifend 20 Spiele absolvierte, fungierte sie in dieser Saison häufiger als Einwechselspielerin. Sie wurde zwar in fünf von sieben Partien eingesetzt, kommt dabei aber lediglich auf durchschnittlich 50 gespielte Minuten. Zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase gegen Slavia Prag lieferte sie allerdings eine starke Leistung ab und erzielte dabei auch ein Tor. Ihre Formkurve zeigt demnach nach oben.
Insgesamt lässt sich trotzdem feststellen, dass die Saison bis hierhin noch nicht zur Zufriedenheit von Sara Däbritz verlaufen sein wird. Sie gehört mit ihren individuellen Fähigkeiten und ihrer internationalen Erfahrung zu den Topbesetzungen auf ihrer Position und wird nun sicher alles dafür tun, ihren Stammplatz zurückzuerobern. Ihrem starbesetzten Verein kommt so ein Konkurrenzkampf in der Zentrale zugute, was sich auch in der Tabelle widerspiegelt. Lyon führt diese souverän mit 21 Punkten aus sieben Spielen an und wird auch in dieser Saison nach allen Titeln greifen. Für die deutsche Nationalmannschaft ist es definitiv eine Bereicherung, eine Topspielerin wie Sara Däbritz aus einer Topmannschaft in ihren Reihen zu haben. Zudem ist sie ein Vorbild für junge deutsche Spielerinnen, die es ebenfalls zu einem ausländischen Spitzenverein schaffen wollen.