
liga2-online.de
·9. März 2025
Braunschweig nach Derby-Remis: "Punkt fühlt sich nicht gut an"

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·9. März 2025
Das 1:1 im Derby bei Hannover 96 bereitete Eintracht Braunschweig eher Schmerzen als Freude. Grund war der vermeidbare Ausgleich in der Nachspielzeit vor einer Kulisse, die eigentlich keine war.
Sie sahen schon aus wie die sicheren Derbysieger, die Mannen von Trainer Daniel Scherning. Lino Tempelmanns Gewaltschuss hatte Eintracht nach 77 Minuten in Führung gebracht, doch in der dritten Minute der Nachspielzeit stieg Hannovers Josh Knight nach einer Ecke am höchsten und beförderte die Löwen ins Tal der Tränen. Der Zähler sorgte zwar für Punktgleichheit mit Preußen Münster auf Rang 15, so wirklich freuen konnte sich im Lager des BTSV aber niemand darüber.
Braunschweig zeigte gegen eine spielerisch überlegene Mannschaft zwar über die gesamten 90 Minuten einen engagierten Auftritt, doch auch bei Übungsleiter Scherning überwog am Ende der Frust über die zwei verlorenen Punkte: "Wir haben hier eine gute Leistung abgeliefert, sind aber natürlich enttäuscht, wenn du in der 93. Minute das Gegentor bekommst. Der Punkt fühlt sich nicht gut an, auch wenn ich mit unserer Leistung zufrieden bin." Auch Löwen-Routinier Jannis Nikolaou konnte sich nicht über den Punktgewinn freuen. Ihm stand die Enttäuschung ebenso ins Gesicht geschrieben. Er bemängelte, dass sein Team den Sieg vorher hätte eintüten können. Bei Tempelmanns Distanzschuss fünf Minuten nach dem Führungstreffer bekam Zieler im Tor der Hausherren das Geschoss gerade noch so über die Latte gefaustet: "Nach dem Spielverlauf sind wir nicht zufrieden und wenn du in der Nachspielzeit den Ausgleich bekommst, dann ist das ärgerlich. Wir hätten vorher den Sack zumachen können."
So groß die Abneigung dem Rivalen aus der Landeshauptstadt gegenüber auch ist, in einer Frage war man sich einig. Das Drumherum war eines Derbys nicht würdig. Nur rund 800 Fans fanden sich im Gästeblock zusammen und auch die Heimkurve verzichtete aus Protest auf Gesänge. Zudem gab es immer wieder Unterbrechungen aus unterschiedlichen Gründen, was keinen wirklichen Spielfluss aufkommen ließ.
Für den Derby-erfahrenen Nikolaou (acht Spiele gegen 96, Anm. d. Red.) fühlte es sich teils wie bei den Geisterspielen während der Corona-Pandemie an: "Ich habe schon einige Derbys hier miterlebt, aber wir sind uns alle einig, dass Fans dazu gehören und dass das die Stimmung ausmacht. Heute war es leider phasenweise gespenstisch und das ist nicht das Derby, das wir uns wünschen." Für Braunschweig kommt es nächsten Sonntag an der Hamburger Straße zum Abstiegskrimi gegen Hertha BSC, die nur noch drei Punkte entfernt sind. Hannover gibt bereits am Freitag seine Visitenkarte auf Schalke ab.