BVB-Ikone schlägt Alarm: „Torhüter-Problem“ beim DFB? | OneFootball

Vor den Nations-League-Spielen gegen Italien schlägt BVB-Legende Roman Weidenfeller Alarm. Das Torwart-Problem im DFB-Team könnte größer sein, als viele denken.

Roman Weidenfeller, die BVB-Legende und Weltmeister von 2014, warnt vor einem ernsthaften Torwart-Problem in der deutschen Nationalmannschaft. Der ehemalige Borussia-Dortmund-Keeper sieht das DFB-Team in einer schwierigen Lage, insbesondere angesichts der Verletzung von Marc-André ter Stegen. „Deutschland hat ein Torhüter-Problem“, erklärte Weidenfeller bei Sky.

Der 44-Jährige äußerte seine Bedenken im Hinblick auf die bevorstehenden Nations-League-Spiele gegen Italien. „Der Hintergrund ist, dass ter Stegen immer noch verletzt ist und nicht auf dem Platz steht. Er ist Stand heute unsere Nummer eins. Aber da er verletzt ist, wird Alexander Nübel die Nummer eins auf dem Rücken tragen und danach wird es spannend“, so Weidenfeller.

Tatsächlich steht der für Barcelona spielende ter Stegen seit dem Spätsommer aufgrund einer Verletzung nicht zur Verfügung. Für die kommenden Länderspiele nominierte Bundestrainer Julian Nagelsmann neben Nübel auch Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim und Stefan Ortega von Manchester City, wobei die Torwartfrage noch nicht endgültig geklärt ist. „Für das anstehende Viertelfinale gegen Italien ist geplant, dass wir eine Nummer eins haben“, so Nagelsmann, der sich jedoch bedeckt hält, wer genau zwischen den Pfosten stehen wird.

Weidenfeller äußert Unverständnis über Leno

Weidenfeller sieht vor allem ein großes Problem hinter Nübel: „Dahinter hast du ganz viele junge Torhüter. Finn Dahmen bei Augsburg, Moritz Nicolas in Gladbach, Jonas Urbig bei den Bayern, Noah Atubolu von Freiburg, der auch eine gute Figur abgibt. Aber du hast keinen, wo du sagst: ‚Wenn Alexander Nübel ausfällt, ist das der Nächste, der in das Tor rein muss.‘“ Der Ex-Torwart warnt, dass die Situation dringend einen erfahrenen Keeper wie Baumann oder Ortega erfordere.

Zusätzlich erregte die Nachricht Aufsehen, dass Bernd Leno, der Torhüter von Fulham, auf eine Nominierung für das Nationalteam verzichtet hatte. Leno hatte seine Entscheidung damit begründet, keine echte Perspektive im DFB-Team zu sehen. Roman Weidenfeller kann diese Haltung nicht nachvollziehen: „Das darfst du dir aus meiner Sicht als Deutscher nicht leisten, wenn du die Möglichkeit hast, das Nationaltrikot anzuziehen. Es muss immer noch der Stolz als Deutscher sein, für die Nationalmannschaft zu spielen.“