90PLUS
·19. Juni 2024
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·19. Juni 2024
Nicht nur die EM 2024 findet in diesem Sommer statt, sondern auch die Copa America. In den USA wird gespielt, Teams aus Nord-, Mittel- und Südamerika nehmen teil. Mit dabei sind zahlreiche Topstars, aber auch einige Talente. Einen Teil davon wollen wir kurz vorstellen.
Bei der Copa America, die in den USA stattfindet und als Generalprobe für die WM 2026 angesehen werden kann, sind einige Stars mit von der Partie. Lionel Messi, Vinicius Jr., Lautaro Martinez, aber auch Alphonso Davies oder Fede Valverde: Topspieler findet man fast in jedem Spiel. Spannend ist aber auch immer wieder, dass bei solchen Turnieren viele Toptalente erstmals in Erscheinung treten oder sich endgültig einen Namen machen. Einige davon wollen wir uns kurz etwas genauer anschauen – und dabei ist es zweifelsohne unmöglich, auf alle Spieler, die vielversprechende Anlagen besitzen, einzugehen.
Auch wenn Legende Ronaldinho vor dem Turnier mitteilte, er würde sich die Copa America nicht anschauen, weil die Selecao nicht das Niveau verkörpert, was man sich von ihr erhofft, hat Brasilien spannende Spieler im Kader. Einer davon ist Rechtsverteidiger Yan Couto, der gegenwärtig für den FC Girona spielt. Dahin ist er ausgeliehen – von Manchester City.
Die Skyblues sicherten sich die Dienste des Talents schon 2020 für damals rund sechs Millionen Euro. Seither wurde er dreimal verliehen, spielte in der abgelaufenen Saison in Girona eine gute Rolle. 39 Pflichtspiele, zwei Tore, zehn Vorlagen und viele gute Defensivaktionen: Damit empfahl er sich für das Nationalteam. Dort spielte er bisher viermal, könnte beim Turnier weitere Einsätze sammeln. Wenig überraschend ist der technisch gut, aber auch ein insgesamt ganz gut ausbalancierter Außenverteidiger.
Ismael Koné spielt im zentralen Mittelfeld von Kanada eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der in Abidjan (Elfenbeinküste) geborene Spieler war in der letzten Saison für den FC Watford aktiv, gilt dort als unangefochtener Stammspieler. Im Januar 2023 wechselte er aus Montreal zum Klub in die Championship. Im Zentrum besticht er durch Dynamik, ist eine Art Box-to-Box-Spieler mit den typischen Ausprägungen. Technisch hat er noch die ein oder andere Schwäche, seine Stärke sind raumgreifende Antritt, zudem schaltet er sich (neun Scorerpunkte) gerne in das Offensivspiel ein.
(Photo by Matthew Lewis/Getty Images)
Ein ganz interessanter Spieler ist Marcelo Flores. Der 20-Jährige nimmt gerade einen Umweg in seiner Kariere. Früh wechselte er nach England, kam 2017 zu Ipswich Town. Von dort zog es ihn in die Jugend des FC Arsenal, wo er in die U18, dann in die U23 rückte. Doch der ganz große Schritt zu den Profis gelang nicht. Erst gab es ein Leihgeschäft, das ihn zu Real Oviedo wechseln ließ, nach einer Rückkehr wechselte der Offensivspieler nach Mexiko. Dort lief es für ihn besser, er hat sich schnell akklimatisiert, konnte in einer offensiv ausgerichteten Mannschaft seine Qualitäten ausspielen. Flores ist dribbelstark, ein guter Passspieler und arbeitet auch sehr ordentlich gegen den Ball. Das Gesamtpaket macht es möglich, dass er eine gute Ergänzung im mexikanischen Team sein kann.
Der Name Kendry Páez dürfte dem ein oder anderen schon einmal begegnet sein. Der offensive Mittelfeldspieler, der bei Independiente del Valle in Ecuador unter Vertrag steht, wechselt nämlich 2025 zum FC Chelsea. In der Heimat kommt er auf zehn Torbeteiligungen in 19 Spielen, absolvierte schon neun Länderspiele – mit 17 Jahren. Er kann im Prinzip alles: Dribbeln, Passen, mit Dynamik auf die Kette gehen, sogar ruhende Bälle hat er im Repertoire. Im steht in Zukunft vieles offen, wenn er im Kopf klar bleibt und Chelsea einen guten Plan mit ihm hat. Aber in diesem Alter kann noch viel passieren, das steht außer Frage.
Folarin Balogun von der AS Monaco ist definitiv eine der bekannteren Spieler dieser Liste. Aus einem bestimmten Grund hat er es aber trotzdem in diese Auswahl geschafft. Seine Debütsaison bei den Monegassen war, gemessen an seinen individuellen Fähigkeiten und der Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro, mit 15 Torbeteiligungen eher durchwachsen. Nicht schlecht, keine Frage. Aber etwas mehr hatte man sich dann doch erhofft. Im Fokus steht er aber nicht nur deswegen, auch die Tatsache, dass das Turnier im eigenen Land stattfindet, kurz vor der WM 2026, wirft das Scheinwerferlicht noch einmal etwas deutlicher auf ihn. Er kann nun zeigen, dass er einer der Hoffnungsträger für das Turnier sein kann.
(Photo by Rich Storry/Getty Images)
Valentin Carboni ist eine Überraschung im Kader der Argentinier. Der Olfneivspieler steht bei Inter unter Vertrag, war in der abgelaufenen Saison aber an die AC Monza verliehen. Dort hat er sich in Italien als guter Joker einen Namen gemacht. Zwar kam er „nur“ auf sechs Torbeteiligungen, aber er hat sich an den europäischen Fußball gewöhnt, vor allem bei der Arbeit gegen den Ball einiges mitgenommen. Dass er technisch auf einem feinen Niveau Fußball spielt, steht ohnehin außer Frage. Er wird sicher nicht die größte Rolle bei Argentinien spielen, aber wenn er auf den Platz kommt, kann durchaus noch einmal etwas überraschendes passieren.
Einer der Spieler, die bei dieser Copa America überraschen könnten, ist Dexter Lembikisa. Er ist den Fußballfans hierzulande wohl nicht großflächig bekannt, aber der Außenverteidiger, der in der Jugend der Wolverhampton Wanderers spielt und langsam an die Profis herangeführt wird, bringt vieles mit. Er ist laufstark, schnell, robust, kann ordentliche Flanken schlagen und ist bemüht, eine sehr gute Balance auf das Feld zu bringen. Das kann bei einem solchen Turnier eine sehr wichtige Facette sein. Zehn Länderspiele hat er außerdem schon auf dem Buckel.
Über Endrick wurde in den vergangenen Wochen und Monaten viel geschrieben. Der Brasilianer, der in der Offensive auf mehreren Positionen zum Einsatz kommen kann, wechselt nämlich zu Real Madrid. Und das in diesem Sommer. Bei seinem aktuellen Verein Palmeiras ist er schon jetzt ein Topspieler, der viel in der Offensive versucht und immer wieder an Schüssen oder Toren beteiligt ist. Der Schritt zu den Königlichen ist trotzdem ein großer, aber bei der Copa America kann er schon einmal unter Beweis stellen, dass er reif genug ist, um dort zu bestehen.
(Photo by Alexandre Schneider/Getty Images)