Countdown zur WM 2023: Diese 8️⃣ Länder sind das erste Mal dabei | OneFootball

Erstmals gibt es 32 Teams bei einer Fußballweltmeisterschaft der Frauen, das schafft die Möglichkeit für einige WM-Debüts und tatsächlich sind es gleich acht Nationen, die erstmals beim Turnier dabei sind. Das passt sehr gut zu unserem Countdown, denn es sind auch noch genau acht Tage bis zur WM 2023. Wir stellen dir die Debütantinnen vor.

1. Philippinen

Die Philippinen qualifizierten sich über den AFC Asien-Pokal 2022 durch einen Viertelfinal-Sieg im Elfmeterschießen gegen Chinesisch Taipeh für die WM. Torfrau Olivia Davies-McDaniel parierte zwei Elfer und verwandelte einen selbst. Im Halbfinale war gegen Südkorea dann zwar Schluss, aber egal: Die Filipinas sind das erste Team ihres Landes überhaupt, das zu einer WM fährt.

Dort treffen sie in der Gruppe A auf die Schweiz, Neuseeland und Norwegen. Zu den wichtigen Akteurinnen gehört Top-Scorerin Sarina Bolden (21 Treffer in 36 Spielen).

2. Irland

Noch nie schafften die Irinnen es zu einem großen Turnier und jetzt spielen sie gleich gegen eines der gastgebenden Länder. Für das Spiel am 20. Juli gegen Australien werden im ausverkauften Stadium Australia 82.500 Zuschauer*innen erwartet. Danach geht es in der Gruppe B gegen Kanada und Nigeria.

Star des Teams ist Arsenals Katie McCabe, die im Mittelfeld rustikal Rasen wie Gegnerinnen umpflügt. Und dann ist da noch Sinead Farrelly, die mit ihren Aussagen daran beteiligt war, die Untersuchungen der NWSL-Missbrauchsskandale auf den Weg zu bringen und erst dieses Jahr ihr Comeback nach fast acht Jahren ohne Fußball feierte.

3. Sambia

Die Copper Queens sind spätestens nach ihrem Sieg im Testspiel gegen Deutschland in aller Munde. Vom Himmel gefallen ist dieser Erfolg allerdings nicht, das Team sorgte bereits bei seinem Olympia-Debüt in Tokyo 2021 für Aufsehen: Zwar gab es nur einen Punkt aus den drei Gruppenspielen, aber Barbra Banda traf gegen die Niederlande und China jeweils drei Mal. Ihr und ihren Mitspielerinnen ist der Underdog-Status völlig egal. Wenn noch ein Tor möglich ist, warum nicht alles reinwerfen?

Die WM-Qualifikation gelang über den Afrikacup 2022 und den Einzug ins Halbfinale durch ein gewonnenes Elfmeterschießen gegen Senegal. Dort unterlag man den späteren Titelträgerinnen aus Südafrika. Klar ist, dass sich die Teams aus Costa Rica, Japan und Spanien auf Konter gefasst machen müssen.

4. Haiti

Melchie Dumornay ist eines der größten Talente des Fußballs, ‚Goal‘ zeichnete die 19-jährige mit dem NXGN-Award 2022 aus. Olympique Lyon setzte sich gegen große Konkurrenz durch und verpflichtete sie. Insgesamt kam sie in der Saison 2022/23 in 18 Partien auf zehn Tore und sechs Vorlagen. Ihre Spielweise wird mit Catarina Macário verglichen, die Lyon verlässt.

Haiti wurde in der CONCACAF-Meisterschaft der Frauen 2022 Dritte in der Gruppe und erreichte so das Play-off-Turnier Anfang 2023 in Neuseeland. Dort gewann Haiti 4:0 gegen Senegal und 2:1 gegen Chile durch zwei Tore von Dumornay. In der Gruppe D geht es zum Auftakt gegen die englischen Europameisterinnen, dann China und Dänemark.

5. Portugal

Die Portugiesinnen waren letzten Sommer durch den Ausschluss Russlands zum ersten Mal bei einer EM und legen mit der WM gleich das nächste Turnier nach. Der Weg war durch die Play-off-Runde der Uefa und die folgende Play-off-Runde der Fifa besonders lang. Das Team von Trainer Francisco Neto nutzte die vielen Partien, um weiter an sich zu arbeiten.

Weil in der Gruppe E mit den Niederlanden und den USA zwei absolute Hochkaräter warten, stand die Defensive im Fokus. Die ließ sich im Testspiel gegen England (0:0) bereits sehr gut sehen, allerdings scheint etwas von der zuweilen chaotischen Offensiv-Energie verloren gegangen zu sein. Mit den herausragenden Technikerinnen Jéssica Silva und Kika Nazareth ist aber die Rabonaflanken-Quote hoch.

6. Vietnam

Komplettiert wird die Gruppe E durch Vietnam, das zur Vorbereitung ein langes Trainingslager in Deutschland aufschlug, u.a. mit einem Testspiel gegen die deutsche Nationalelf. Die Qualifikation zur WM lief über den AFC-Asien-Pokal, wo Vietnam im Viertelfinale gegen China verlor, aber die Play-offs erreichte und sich dort gegen Thailand und Chinesisch Taipeh durchsetzte.

Cheftrainer Mai Duc Chung ist der älteste Trainer bei der WM und gilt durch die inzwischen sechs Goldmedaillen Vietnams bei den Südostasienspielen als erfolgreichster Trainer Südostasiens des letztens Jahrzehnts. Bekannteste Spielerin ist Huynh Nhu von Länk FC Vilavardense (Portugal) und sie ist die erste Vietnamesin, die bei einem europäischen Verein in einer der ersten Ligen einen Profivertrag unterschrieb.

7. Panama

Die Canaleras setzten sich bei den Play-off-Spielen im Februar 2023 gegen Papua-Neuguinea und Paraguay durch. Marta Cox bewies einmal mehr, dass sie Panamas wichtigste Spielerin ist, denn sie erzielte das 1:0 gegen Papua-Neuguinea per Fallrückzieher. In der Regel schießt sie mit ihrer linken Klebe und guten Schusstechnik Panamas Standards. Panama trifft in der Gruppe F auf Brasilien, Jamaika und Frankeich – alles andere als eine leichte Aufgabe also für die Neulinge unter Trainer Ignacio „Nacho“ Quintera.

8. Marokko

Die Atlas-Löwinnen sind Deutschlands erste Gegnerinnen bei dieser WM. Sie qualifizierten sich über das Erreichen des Halbfinales des Afrika-Cups der Frauen 2022, damit war das Turnier aber für Marokko nicht vorbei. Denn das Halbfinale selbst war maximal dramatisch, samt Sieg im Elfmeterschießen gegen die favorisierten Nigerianerinnen. Im Finale unterlag Marokko dann Südafrika mit 2:1.

Starspielerin Rosella Ayane wurde im Alter von 20 Jahren bei Chelsea aussortiert. Die heute 27-Jährige sagt, dass dieser Denkzettel im Nachhinein das Beste war, das ihr passieren konnte. Inzwischen spielt sie für die Rivalinnen von Tottenham Hotspur.