90min
·26. Oktober 2024
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·26. Oktober 2024
Als "Achterbahnfahrt der Gefühle" beschrieb Kapitänin Giulia Gwinn das Spiel der DFB-Frauen gegen die englische Nationalmannschaft. Treffender könnte eine Analyse kaum ausfallen: Nach einer scheinbar komfortablen 3:0 Führung schaffte es England durch einen Doppelschlag von Georgia Stanway noch vor der Halbzeit auf 3:2 zu verkürzen. Durch den dritten Elfmeter des Spiels erhöhte Sara Däbritz in Halbzeit zwei auf 4:2 bevor Lucy Bronze nach einem Torwartfehler von Berger den 4:3 Entstand netzte. Wir haben die Stimmen von Giulia Gwinn, Ann-Katrin Berger und Christian Wück nach dem Spiel für euch zusammengefasst (via ARD).
"Für den Zuschauer war heute alles geboten. Es war von Elfmetern über Abseitstoren bis hin zu guten Toren alles dabei", stellte Giulia Gwinn unmittelbar nach Abpfiff fest. Tatsächlich fielen drei Tore durch Strafstöße und drei Mal wurden Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben. Besonders nach der furiosen ersten Halbzeit sei das Team "sehr, sehr glücklich", dass sie das am Ende für sich entscheiden konnten und, dass "wir unserem neuen Trainer einen solchen Einstand bieten konnten", betonte Gwinn.
Die Kapitänin zeigte sich besonders aufgrund des Charakters ihrer Mannschaft begeistert: "Wir haben sehr viel Energie auf den Platz gebracht, egal ob es jetzt Spielerinnen waren, die schon länger dabei sind oder Spielerinnen, die heute ihr Debüt gegeben haben. Es ist einfach sehr, sehr schön zu sehen, dass wir es schaffen als Mannschaft zu funktionieren". Es habe nicht alles geklappt, aber es seien gute Dinge dabei gewesen, an die sich anknüpfen lasse.
Mit der Kapitänsbinde: Giulia Gwinn / Catherine Ivill - AMA/GettyImages
Eine Sache, die nicht geklappt hat, war eine Parade von Ann-Katrin Berger in der 81. Minute: Ein Freistoß flutschte der deutschen Torfrau durch die Finger und die lauernde Lucy Bronze brauchte nur noch einschieben. "Natürlich ärgert mich das letzte Tor, weil es eigentlich eine meiner Stärken ist und das sollte einfach nicht passieren", so Berger. Die Torfrau sei stolz auf die Teamleistung ihrer Mannschaft. "Gott sei Dank spiele ich einen Mannschaftssport und weiß, dass die Mädels meinen Rücken haben und ich auch zu 99 Prozent ihren habe", zeigte sich Berger dankbar.
Ein Sieg gegen England im Wembley-Stadion? Besser könnte das Debüt für einen Bundestrainer doch wohl kaum laufen. "Im Wembley-Stadion nach 30 Minuten zu führen, da fehlen mir teilweise die Worte", zeigte sich der neue Chefcoach zufrieden. Christian Wück blieb jedoch bescheiden und lobte in erster Linie die Spielerinnen: "Wir haben ihnen ein bisschen Input gegeben und wollten was verändern. Aber auf dem Platz haben es die Mädels umgesetzt. Es wäre falsch jetzt alles auf das neue Trainerteam zu schieben. Natürlich haben wir uns ein bisschen anders verhalten, aber wie sich die Spielerinnen auf dem Platz verhalten haben, das waren sie ganz alleine".
Doch trotz des Sieges sieht der Bundestrainer an manchen Stellen auch Potenzial nach oben. Er habe sich mit seiner Trainerkollegin Sarina Wiegman unterhalten: "In der Offensive sind wir sehr zufrieden, in der Defensive haben wir beide noch ein bisschen Bedarf an Trainingseinheiten". Ihm ist aber auch klar, dass es nach einer 3:0 Führung innerhalb von einer halben Stunde "wenig zu meckern" gibt und sie bisher auch nur drei Trainingseinheiten zur Verfügung hatten.
Viel Diskussionsstoff bot die neu angeordnete Vierkette. Das Team würde sich laut Wück immer noch in der "Findungsphase" befinden. Ein großes Thema ist und bleibt allerdings die Zweikampfquote. "Die Zweikampfquote wollen wir immer in einem Grad halten, wo wir Spiele gewinnen können", betonte Wück.
Ein weiteres Thema waren natürlich die Rücktritte von Popp, Frohms und Hegering, die der Nationalmannschaft wehtaten, es aber zu "akzeptieren" galt. "Jetzt kommen Spielerinnen nach, die heute bewiesen haben, dass sie ganz viel Talent haben", hob Wück auch die positiven Aspekte des Umbruchs hervor.
Das nächste Spiel der DFB-Frauen lässt nicht lange auf sich warten: Am kommenden Montag, den 28. Oktober um 18.10 Uhr trifft die deutsche Auswahl in Duisburg auf Australien. Im Rahmen dieses Spiels werden Alexandra Popp, Marina Hegering und Merle Frohms offiziell von der Nationalmannschaft verabschiedet.
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