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·29. Dezember 2024

Das Hinrunden-Fazit der FC Bayern Amateure: Wo geht die Reise hin?

Artikelbild:Das Hinrunden-Fazit der FC Bayern Amateure: Wo geht die Reise hin?

Die FC Bayern Amateure stehen nach 21 von 34 Spieltagen zum Jahresende auf dem zweiten Platz in der Regionalliga Bayern. Was ist von der Seitz-Elf im neuen Jahr zu erwarten? Gelingt auch ohne Kapitän Timo Kern der Wiederaufstieg in die 3. Liga? Campus-Experte Martin beantwortet die wichtigsten Fragen.

Dass ein Spieler mit 34 Jahren seine Karriere beendet, ist nicht weiter verwunderlich. Dass dieser Schritt zum Jahreswechsel und somit inmitten der Saison vollzogen wird, schon eher: Die Verkündung des Karriereendes von Timo Kern hat Mitte November einige Fragezeichen hinterlassen.


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Wer soll den Kapitän als Führungsfigur auf und neben dem Platz ersetzen? Und wer springt spielerisch nun in die Bresche und sorgt für Scorer und Pre-Assists, wie es Kern in den fünfeinhalb Jahren in München tat? Und haben die FC Bayern Amateure mit dem Abgang des Routiniers womöglich ihre Aufstiegschancen verspielt?

Doch nicht nur die Personalie Kern (74 Scorer in 140 Spielen) sorgt für ein paar Fragezeichen. Was ist von der Kooperation mit der SpVgg Unterhaching zu erwarten und wird es neben Kern noch weitere Abgänge geben? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

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Das sportliche Fazit der FC Bayern Amateure

Die FC Bayern Amateure liegen einen Punkt hinter Schweinfurt auf dem zweiten Platz. Der Meister der Regionalliga steigt nach Saisonende ohne Relegation direkt in die 3. Liga auf. Wie lautet das sportliche Zwischenfazit?

Das ist auf jeden Fall sehr positiv. Die FC Bayern Amateure spielen bisher eine hervorragende Saison, gerade auch im Hinblick auf das wirklich enorme Verletzungspech. Viel wichtiger als der mannschaftliche Erfolg ist aber die individuelle Weiterentwicklung der Spieler.

Adam Aznou ist fester Bestandteil des Profikaders geworden, Jonny Asp Jensen hat sich mittlerweile hervorragend im Herrenfußball akklimatisiert. Ein Noel Aseko konnte sich nach viel Verletzungspech körperlich größtenteils stabilisieren und zeigte einige starke Spiele in Zentrum. Aber auch ältere Spieler wie Luca Denk konnten einen deutlichen Schritt nach vorne machen.

Ist die Meisterschaft nun ein realistisches Ziel?

Die Frage muss man zweigeteilt sehen. Für die Mannschaft selbst muss die Meisterschaft das Ziel sein. Das Maximum erreichen zu wollen, muss immer der Anspruch eines Spielers des FC Bayern sein. Für den FC Bayern als Verein hingegen ist die Meisterschaft der Amateure-Mannschaft kein primäres Ziel.

Man wird auch in der Winterpause alles der individuellen Entwicklung der einzelnen Spieler unterordnen und wenn es passende Möglichkeiten gibt, Spielern den nächsten Schritt zu ermöglichen, wird man das auch tun. Ohne Rücksicht darauf, was das sportlich für die Bayern Amateure bedeutet. Und das ist auch richtig so.

Timo Kern hat den Verein noch vor Ende der Hinrunde verlassen. Wie kann der Verlust des Kapitäns aufgefangen werden?

Auf dem Platz wird das mit dem vorhandenen Kader funktionieren, hier ist genug Qualität und Quantität vorhanden. Abseits des Platzes hingegen verbleibt nun nur noch Steve Breitkreutz als alter Hase. Für die jungen Spieler ist es immer wichtig, erfahrene Mitspieler im Team zu haben, die ihnen die Professionalität im Herrenbereich vorleben.

Die den richtigen Umgang mit Fans und Medien vorleben und ihnen auch mal einen Einlauf verpassen, wenn es notwendig ist. Ich gehe fest davon aus, dass der FC Bayern sich spätestens im Sommer wieder nach einem erfahrenen Spieler umsehen wird. Bis dahin liegt es nun an Breitkreutz alleine, die junge Mannschaft zu führen.

Bleiben Talente wie Aznou nur bei einem Drittliga-Aufstieg beim FC Bayern?

Mit Aznou, Aseko Nkili, Irankunda und Asp-Jensen verfügt der FC Bayern über große Talente, die auch schon bei Vincent Kompany reinschnuppern durften. Wie wichtig wäre ein Drittliga-Aufstieg um diese Talente an den Verein binden zu können?

Ich denke, dass die Spielklasse der Amateure da nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Wichtig ist, dass der FC Bayern diesen Spielern mehrere gute Optionen aufzeigen kann für ihren nächsten Schritt. Mit Unterhaching und Ulm hat man Kooperationspartner in den zwei Ligen über uns, dazu einen guten Draht zu mehreren österreichischen Erstligisten. Und Richard Kitzbichler macht mit seinem Team in der Leihspielerbetreuung einen hervorragenden Job.

Die ausgeliehenen Spieler sind begeistert von den regelmäßigen persönlichen Besuchen und den meist wöchentlichen Feedbacktelefonaten und spüren im Gegensatz zur Vergangenheit echte Wertschätzung. Gerade das bewegt die Spieler dazu, ihren weiteren weiteren Weg zusammen mit dem FC Bayern zu gehen.

Aznou, Irankunda und Co: Wer verlässt den FCB im Winter?

In der Vergangenheit drehte sich das Wechselkarussell im Winter stets beständig und schnell. Wer könnte die Amateure neben Kern ebenfalls noch verlassen?

Von den vier oben genannten Spielern dürften zumindest die ersten drei heiße Kandidaten für eine Leihe sein. Auch Javier Fernandez hatte den Plan, im Winter eine Leihe anzuvisieren, wenn sich bis dahin keine Chance in der ersten Mannschaft ergibt. Doch seine Verletzungshistorie in den letzten Monaten sollte hier eher für einen Verbleib sprechen.

Am Ende kommt es aber auch immer drauf an, ob sich für den jeweiligen Spieler eine wirklich interessante Option bei einem Verein ergibt, der stabil in der Tabelle steht und bei dem die Sicherheit für ausreichend Spielpraxis gegeben ist.

Was bringt dem FC Bayern München die Kooperation mit Unterhaching?

Kürzlich hat der FC Bayern die Kooperation mit der SpVgg Unterhaching bekannt gegeben. Was bringt den Münchnern ein Engagement beim Tabellenkind in der 3. Liga?

In der breiten Öffentlichkeit werden solche Themen immer nur oberflächlich als „die wollen halt jemanden dorthin verleihen“ angesehen. Doch genauso wie beim SSV Ulm geht der Zweck der Kooperation weit darüber hinaus.

Es gibt Spieler, die sich im familiären Umfeld der SpVgg Unterhaching als Jugendspieler besser entwickeln können als im Rampenlicht des FC Bayern. Künftig will man einige Spieler bewusst in Unterhaching reifen lassen und nicht frühzeitig zum FC Bayern holen. Auch einige Spieler, die beim FC Bayern zu wenig Spielzeit in den Jugendmannschaften bekommen, können dort aufgefangen werden und eines Tages wieder den Weg zurück finden.

Dennoch wird man weiter um jedes einzelne Talent kämpfen müssen. Im Sommer entschied sich das größte Talent der Hachinger U14 für den Wechsel zum TSV 1860, weil der FC Bayern ihm den Verbleib in Unterhaching nahelegte und der Spieler aber unbedingt eine neue Herausforderung angehen wollte.

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