Das LIGABlatt-Zeugnis 2020 für Beşiktaş | OneFootball

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·31. Dezember 2020

Das LIGABlatt-Zeugnis 2020 für Beşiktaş

Artikelbild:Das LIGABlatt-Zeugnis 2020 für Beşiktaş

National hat Beşiktaş mit der Aufholjagd in der vorherigen Saison und dem Abschneiden in dieser Halbserie viele überrascht – auf internationaler Ebene aber auf ganzer Linie enttäuscht. Mit viel Geschick und klugen Investitionen haben sich die Schwarzen Adler" aber eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die in ihren Reihen auch einige Rohdiamanten hält. Das ist das LIGABlatt-Zeugnis für Beşiktaş für das zurückliegende Jahr 2020.

Sportliches Abschneiden national (Note 2)


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Unter Sergen Yalçın, der die "Schwarzen Adler" noch vor der Corona-Pause von Abdullah Avcı übernahm, wechselte Beşiktaş vom defensiven Stil zurück zum erfrischenden Offensivfußball – mit Erfolg. Dank eines starken Schlussspurts in der finalen Saisonphase kletterte Beşiktaş aus dem Tabellenmittelfeld noch auf Rang drei und damit auf einen internationalen Startplatz. Ähnlich wie in 2019/20 folgte dann aber auch unter Sergen Yalçın 2020/21 ein Fehlstart, bei dem man aber die Ruhe bewahrte und sich auf die eigenen Stärken besinnen konnte. Zum Jahresabschluss grüßen die Adler von Rang zwei und dürfen sich sogar durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen.

Sportliches Abschneiden international (Note 6)

Durch die Europapokal-Sperre für Vizemeister Trabzonspor rückte Beşiktaş als Ligadritter in die Champions-League-Qualifikation nach, was für die Adler der Anfang vom schnellen und bitteren Europa-Ende war. Einer Niederlage in der CL-Quali bei PAOK Saloniki, bei der man schon nach einer knappen halben Stunde mit 0:3 in Rückstand lag, folgte auch prompt das Aus in der Europa-League-Qualifikation gegen Rio Ave aus Portugal im Elfmeterschießen. Kurios: Hätte Beşiktaş die Liga als Vierter – also einen Platz schlechter – abgeschlossen, wären sie sicher für die EL-Gruppenphase qualifiziert gewesen.

Transfers (Note 1,5)

Praktisch ohne einen Euro oder Lira auf der Habenseite zauberten die Beşiktaş-Verantwortlichen im vergangenen Sommer Spieler wie Josef de Souza, Vincent Aboubakar oder Rachid Ghezzal aus dem Hut. Auch ein Rosier hat sich als Rechtsverteidiger sofort bewährt. Die Leihgeschäfte vertagen die gesamtwirtschaftlichen Probleme zwar nur auf das nächste Jahr, für den Moment haben sich die Schwarz-Weißen aber mit kaum vorhandenen Mitteln eine Truppe zusammengestellt, die ernsthaft um die Meisterschaft konkurrieren kann.

Nachwuchsarbeit (Note 2,5)

Nach dem Abgang von Loris Karius setzt Beşiktaş-Trainer Sergen Yalçın im Tor konsequent auf Youngster Ersin Destanoğlu. Auf der linken Defensivseite ist Ridvan Yılmaz dabei, Konkurrent Fabrice N´Sakala zu verdrängen und Caner Erkin langfristig zu ersetzen. In der Offensive soll dem jetzt 21-jährigen Güven Yalçın in dieser Saison der endgültige Durchbruch gelingen. In der zweiten Reihe muss aber darauf geachtet werden, dass vielversprechende Nachwuchsleute wie Erdoğan Kaya, Kartal Yılmaz oder Ajdin Hasic nicht vorzeitig in ihrer Entwicklung blockiert werden und möglicherweise den Verein verlassen.

Außendarstellung (Note 4)

Im europäischen Vergleich hat der Doppel-K.O. in den Qualifikationsrunden gezeigt, dass Beşiktaş mehr und mehr abgehängt wird. Der Klub wird sich auf eigene Tugenden konzentrieren müssen, versucht dies auch nach außen zu kommunizieren, scheitert aber bislang immer wieder am noch veralteten Bild eines ruhmreichen Top-Klubs. Trainer Sergen Yalçın kann und will diesen Weg gehen – allerdings nur unter seinen Bedingungen, die nicht vollends zu den Vorstellungen von Präsident Ahmet Nur Çebi passen. Werden sich die beiden Egomanen einig, kann Beşiktaş schon bald wieder ein anderes Bild von sich abgeben.

Gesamtnote: 3+ (befriedigend mit Aufwertung)

Foto: imago

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