„Das Millerntor wird am Samstag brennen“ | OneFootball

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·30. April 2025

„Das Millerntor wird am Samstag brennen“

Artikelbild:„Das Millerntor wird am Samstag brennen“

Nach dem Spiel des FC St. Pauli gegen Werder Bremen trat Hauke Wahl vor die Mikrofone. Er stellte sich den Fragen zum letzten Spiel und zur Chance, den Klassenerhalt bald fest zu machen.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Als Hauke Wahl am Montag, also nur einen Tag nach dem Spiel des FC St. Pauli bei Werder Bremen im Rahmen der Medienrunde vor die Mikros trat, war das 0:0 im Weserstadion natürlich immer noch ein großes Thema. Wahl erklärte, dass es für ihn wohl das Spiel mit den meisten nicht-gegebenen Toren war. An einem dieser Treffer, jenem der Bremer in der ersten Halbzeit, war er direkt beteiligt, leitete die Situation mit einem Ballverlust ein. Entsprechend erleichtert war er am Montag, gestand seinen Fehler auch ein: „Am Ende kann man sich nie sicher sein [dass es Abseits war]. Ich war froh, beim ersten Tor, weil es mein Fehler war, aber bei dem anderen auch.“


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In Bezug auf den Punktgewinn gegen den SV Werder Bremen sprach Wahl zwar auch von „Glück“, aber auch, dass die Mannschaft alles für den Punkt gegeben habe und das gegen einen sehr starken Gegner „Ich glaube man hat gestern gesehen, warum Bremen so eine Serie gestartet hat und an den europäischen Plätzen schnuppert. Das war für uns klar, dass das ein schweres Spiel wird. Wir haben alles reingeworfen und Glück gehabt in ein, zwei Momenten. Aber das braucht man glaube ich immer in der Bundesliga und deswegen ist es umso wertvoller, einen Punkt zu holen.“

Auf die Frage, was es mit der Mannschaft macht, wenn man vier Spiele in Folge punktet, antwortete Wahl zielgerichtet: „Gar nicht so viel. Ich glaub, dass wir das einfahren, was wir uns über die Saison erarbeitet haben. Und ich finde, dass man eine Entwicklung sieht, dass wir Spiele wie gestern in der Hinrunde verloren hätten. Es ist immer gut zu merken, dass wenn man Spiele nicht gewinnt, dass man sie auch nicht verliert. Das haben wir zu einem gewissen Zeitpunkt gemerkt und haben darauf reagiert und jetzt geht es gar nicht um die Anzahl der Spiele, die wir ungeschlagen sind, sondern um die Punkte, die wir sammeln müssen für den Klassenerhalt. Das gibt uns Selbstbewusstsein.“

Große Chance zum Klassenerhalt

Ähnlich zielgerichtet antwortete Wahl auf Fragen zum kommenden Spiel gegen Stuttgart, während er zugleich in Erinnerungen an das Aufstiegsspiel gegen Osnabrück schwelgte. „Es wird ein geiles Heimspiel, weil es um sehr viel geht. Ich würde es vielleicht ein bisschen mit Osnabrück vergleichen, weil wir eine riesige Chance haben, den Klassenerhalt zu sichern. Wenn ich mich daran erinnere, wie uns damals die Fans durch das Osnabrück-Spiel getragen haben, war das schon ein sehr geiles Spiel. Jetzt haben wir wieder die Möglichkeit, zu Hause den Klassenerhalt perfekt zu machen. Das wollen wir mit allen Mitteln erreichen. Dafür müssen wir eine gute Trainingswoche haben, damit wir voll fokussiert sind und am Samstag über 90 Minuten eine gute Leistung bringen.“

Ganz vergleichen könne man das Spiel gegen Stuttgart mit dem Aufstiegsspiel jedoch nicht. Dennoch darf man nicht vergessen, was für eine Chance der FC St. Pauli auf den Klassenerhalt am Samstag hat und leichte Vorfreude auf Samstag war bei Hauke Wahl herauszuhören. „Vor dem Derby haben noch viele abgeblockt, aber an dem Tag haben wir gewusst: Es ist so weit. Wir haben ein Gefühl entwickelt ‚Wir steigen auf‘. Ich glaube dieses Gefühl wird schwer, gegen Stuttgart, dass uns nichts aufhalten wird. Aber es muss uns bewusst sein, was das für eine riesige Chance es ist. Und wenn uns das bewusst ist, dann bringt uns das noch ein bis zwei Prozent mehr. Ich glaube das Millerntor wir am Samstag brennen und ich glaube es gibt nichts Schöneres, als den Klassenerhalt im eigenen Stadion zu feiern.“

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Hauke Wahl und Jackson Irvine (FC St. Pauli) bei den Feierlichkeiten des Aufstiegs im Millerntor-Stadion am 12.05.2024 // (c) Stefan Groenveld

Ein Gegner mit viel Qualität

Zum Spiel betonte Hauke Wahl, dass mit dem VfB Stuttgart eine Mannschaft mit viel Qualität ans Millerntor kommt. Und auch wenn man mit vier Spielen in Folge ohne Niederlage Selbstbewusstsein tanken konnte und man gegen große Namen auch gerne Erfolge holt, darf man es sich nicht zu leicht machen: „Ich glaube, dass es in der Liga immer schwer für uns ist als St. Pauli, drei Punkte zu holen, weil die Qualität bei den anderen Mannschaften einfach extrem hoch ist. Stuttgart ist in die Saison als Champions League-Mannschaft gestartet, sie stehen im DFB-Pokalfinale. Da kommt wieder eine enorme Qualität auf uns zu.“

Und auch wenn das Hinspiel mit 1:0 für den FC St. Pauli ausging, braucht man das Glück auf seiner Seite: „Wir haben im Hinspiel schon gezeigt, dass wir mit allem, was wir hatten, uns wehren können. Auch da muss man sagen, dass wir in einigen Situationen Glück hatten, aber das braucht man auch. Wir freuen uns einfach auf das Heimspiel und ich glaube, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben, dass wir gegen gute Mannschaften an unsere 100% kommen und dass wir gute Mannschaften auch ärgern können. Das heißt nicht, dass wir immer Punkte holen, weil manchmal ist die individuelle Qualität zu hoch. Aber trotzdem: Wenn wir bei 100 % sind, ist die Wahrscheinlichkeit einfach höher, Punkte zu holen. Da ist es fast egal, welchen Gegner wir haben.“

Weiterhin erklärte Hauke Wahl, dass an den Fehlern des Bremen-Spiels gearbeitet werden muss, auch in Anbetracht der unterschiedlichen Stürmer-Typen und der individuellen Qualität der Stuttgart-Spieler: „Die haben eine ganz individuelle Qualität. Ich glaube, das ist wie in der ganzen Saison, dass du als Team kompakt stehst. Das haben wir gestern in der zweiten Hälfte auch nicht gut gemacht. Da waren die Distanzen zu groß und dann geben wir der Mannschaft einfach zu viel Platz in den Zwischenräumen, dass sie sich aufdrehen können, dass sie durch unsere Kette laufen können. Das müssen wir besser machen und dann ist natürlich der Spielertyp ein bisschen wichtig, aber vor allem geht es auch darum, wie wir es zusammen gegen den Ball machen.“

Nichts für schwache Nerven

Was die Gegner Bochum und Heidenheim am Freitagabend machen werden, wird Hauke Wahl wohl nicht genau verfolgen. Das ist wohl auch nicht so gut für seine Nerven, denn: „Nein, ich gucke wenig Fußball. Solche Spiele vom Konkurrenten sind nicht gut für mein Herz. Natürlich werde ich ab und an reinschauen. Ich habe letztes Jahr Kiel gegen Düsseldorf geguckt und hab nach einer halben Stunde mit einem Herzkasper ausgemacht. Ich habe gesagt ich kann das nicht mehr und musste erstmal eine halbe Stunde spazieren gehen.“

Natürlich werde man auf das Ergebnis schauen, wichtiger sei aber, dass man auf sich selber achtet. „Natürlich interessiert es uns, was da passiert, natürlich schauen wir da hin. Aber wir haben am nächsten Tag ein Spiel, und darauf müssen wir uns mehr fokussieren als auf das, was die anderen machen. Weil wir das nicht beeinflussen können. Wir können nur das beeinflussen, was wir leisten und ich glaube, darauf sollte der Fokus liegen.“// Nina

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