liga3-online.de
·3. Dezember 2024
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Vier Siege aus den letzten fünf Spielen: Nach dem enttäuschenden Saisonstart ist der F.C. Hansa Rostock in Fahrt gekommen und das Team der Stunde. liga3-online.de analysiert die Gründe für den Aufschwung bei der Kogge.
Wenn es doch nur immer so einfach wäre: Den Trainer wechseln, und schon läuft es. Zumindest beim F.C. Hansa Rostock trifft das aber zu. Seitdem Bernd Hollerbach Ende Oktober gehen musste, holte die Kogge in fünf Spielen mehr Punkte (zwölf) als in den elf Partien unter Hollerbach (zehn Punkte). Zwar war der schwache Saisonstart nicht allein an Hollerbach festzumachen, dennoch ist auffällig, dass die Mannschaft seit der Entlassung des 54-Jährigen deutlich befreiter aufspielt. Erst gab es unter den beiden Co-Trainern Simon Pesch und Marcus Rabenhorst, die zu dem Zeitpunkt gerade mal drei Tage im Amt waren, ein überzeugendes 4:0 gegen Essen, dann wurde auch Osnabrück besiegt.
Zum Debüt von Neu-Trainer Daniel Brinkmann setzte es dann zwar eine unglückliche 0:1-Niederlage in Verl, die Spiele gegen Bielefeld (2:1), das zu dem Zeitpunkt seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen war, und 1860 (2:1) wurden anschließend aber wieder gewonnen. Es scheint, als käme die Mannschaft mit der nahbaren Herangehensweise von Pesch, Rabenhorst, die nach wie vor eine wichtige Rolle im Trainerteam spielen, und Brinkmann deutlich besser zurecht, als mit der eher sachlichen Art Hollerbachs.
Obwohl Hollerbach in seiner bisherigen Trainerlaufbahn eigentlich für eine stabile Defensive stand, kassierte die Kogge in den elf Ligaspielen unter seiner Leitung 16 Gegentreffer, was einen Schnitt von 1,5 Gegentoren pro Spiel bedeutet. Nicht einmal blieben die Rostocker dabei ohne Gegentor. Seit dem Trainerwechsel sieht das ganz anders aus. Direkt in den ersten beiden Spielen stand hinten jeweils die Null. Auch danach musste Hansa nie mehr als einen Gegentreffer pro Partie hinnehmen.
Somit liegt der Gegentor-Schnitt in den letzten fünf Partien bei 0,6. Zusammen mit Arminia Bielefeld stellt die Kogge die beste Defensive in diesem Zeitraum. Einer der Gründe: "Die Jungs sind einfach voll da, haben nochmal mehr Power und hauen sich überall rein", sagte Ryan Naderi Anfang November.
Nicht von der Hand zu weisen ist auch, dass die Mannschaft inzwischen zusammengewachsen ist. Als Hollerbach Mitte Juni das erste Training geleitet hatte, waren gerade mal vier neue Spieler verpflichtet. Erst Anfang September – die schleppende Kaderplanung war vor allem dem kompletten Umbruch hinter den Kulissen samt Verpflichtung eines neuen Sportdirektors zur Sommerpause geschuldet -, war die Mannschaft komplett.
Entsprechend konnten sich die Spieler erst spät finden, die sonst in der Sommerpause üblichen Maßnahmen zum Teambuilding kamen erst weit nach Saisonstart zum Tragen. Weil die sportliche Situation zu diesem Zeitpunkt jedoch äußert angespannt war, verpufften diese unter Hollerbach zum Teil. Erst mit dem Impuls eines Trainerwechsels kam neuer Wind in die Mannschaft, zudem gelang es Pesch und Rabenhorst mit ihrer offenen und emotionalen Art, mentale Blockaden in den Köpfen der Spieler zu lösen. "Wir wollten über nichts Negatives nachdenken, das haben wir in der Vergangenheit zu viel gemacht und dabei vergessen, was Hansa auszeichnet", erklärte Pesch die Herangehensweise nach dem Sieg gegen RWE.
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