90PLUS
·13. Juli 2023
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·13. Juli 2023
News | In einem Interview mit Gary Neville berichtet Dele Alli über seine Kindheit. Die Eindrücke sind schockierend, der Zuspruch aus der Welt ist ein gutes Zeichen
Der englische Fußball-Nationalspieler Dele Alli (27) hat in bewegender Offenheit über seine Rolle als Opfer sexuellen Missbrauchs im Kindesalter und andere schwere Traumata gesprochen. Der 27 Jahre alte Profi des FC Everton berichtete im Podcast „The Overlap“ von Ex-Profi Gary Neville, dass er als Achtjähriger mit Drogen gedealt habe. Außerdem habe er einen Entzug wegen seiner Abhängigkeit von Schlaftabletten hinter sich.
Bereits im Alter von sechs Jahren sei er vom Freund seiner Mutter sexuell belästigt worden, erzählte der Mittelfeldspieler. Seine Mutter sei Alkoholikerin gewesen. Mit sieben habe er angefangen zu rauchen, mit acht dann Drogen verkauft. Erst mit zwölf habe sich seine Lage verbessert, als er „von einer wunderbaren Familie“ adoptiert worden sei.
Für seine offenen Worte erhielt Alli am Donnerstag viel Zuspruch. Prinz William nannte die Aussagen „mutig und inspirierend“. Über psychische Gesundheit zu sprechen, sei „kein Zeichen von Schwäche. Wir sind alle bei Ihnen“, schrieb William, der sich als Präsident des Verbandes FA auch für mentale Gesundheit im Sport einsetzt, bei Twitter.
Mit der sechswöchigen Reha, die Alli gerade erst hinter sich gebracht habe, wolle er auch seine stockende Karriere wieder in Schwung bringen, sagte er. Nach seinem Durchbruch bei Tottenham Hotspur und WM-Platz drei mit der Nationalmannschaft 2018 gab es bald einen Knick. Sein Wechsel zu Everton und eine Leihe nach Istanbul zu Besiktas brachten bislang keinen Wiederaufschwung.
Er habe sich vor der Entziehungskur mental „in schlechter Verfassung“ befunden, berichtete Alli, der als Ursache dafür seine schwierige Kindheit sieht. „Es ist viel passiert, als ich jünger war, das ich nie verstanden habe.“
Alli möchte mit seinem Bericht anderen Opfern helfen, wie er erklärte. Außerdem glaubt er, dass Tablettensucht im Fußball weiter verbreitet sei, als viele annehmen. Auch betroffenen Kickerkollegen wolle er Mut machen.
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(Photo by George Wood/Getty Images)