Der-Jahn-Blog
·26. November 2024
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·26. November 2024
Zweimal hätte man das Momentum der Partie kippen können, zweimal konnte man den so oft genannten Bock wieder nicht umstoßen. Nach harten, zähen 90 Minuten trennt sich der Jahn vom 1. FC Magdeburg mit 0:1. Ein Spiel, das man nicht hätte verlieren müssen. Ein Spiel, bei dem man eigentlich mit einem Punktgewinn rausgehen muss. Wieso man sich abermals nicht belohnt hat in dieser Saison, erfahrt ihr in unserem Nachbericht.
Der Spielfilm
Der nun für diese Saison als Cheftrainer bestätigte Andi Patz nahm gegenüber dem ernüchternden Auftritt auf Schalke vor der Länderspielpause zwei Veränderungen in der Startelf vor. Für den erkrankten Ganaus rückte Kother rein, ebenso nahm Hottmann für Kühlwetter auf der Bank Platz. Zudem stellte der „neue“ Cheftrainer auch generell ein wenig um, sodass Viet in diesem Spiel die rechte Schiene bearbeiten sollte, während Kai Pröger vorne neben Kühlwetter zu finden war. Kother sollte dahinter als Freigeist agieren dürfen.
Wie von Magdeburg gewohnt, nahmen sie schnell das Heft in die Hand und sicherten sich einen großen Teil des Ballbesitzes. Dennoch schien der Jahn auch wieder zu alten Mitteln zu greifen und presste deutlich höher als in den letzten Spielen. Daraus sollten im Laufe der ersten Hälfte auch immer wieder gute Ballgewinne resultieren, die aber teilweise fahrlässig nicht zu Ende gespielt wurden. Dennoch konnte man sehen, dass die alte Jahn-DNA nicht komplett abhanden gekommen war.
Nach 10 Minuten sollte der FCM aber auch schon das 1:0 für sich erzielen. Loric war links durchgebrochen und brachte den Ball scharf herein. Der eingelaufene El Hankouri leitete dann ansehnlich per Hacke den Ball aufs Tor weiter, was Schlussmann Gebhardt überraschte und ihn dabei leider auch nicht gut aussehen ließ. Danach sollte im Spiel viel Leerlauf passieren, die Jungs in Rot kämpften sich immer mehr in die Partie, ohne dabei aber zwingende Torchancen zu erspielen. Dann, kurz vor dem Halbzeitpfiff, hatte das Jahnstadion aber den Torschrei auf den Lippen. Nach einer Flanke von Pröger setzte sich Hein gegen seinen Gegenspieler durch, ließ einen weiteren aussteigen, nur um dann den Ball leider knapp links neben den Kasten zu setzen. Eine Großchance!
Eine zweite Hälfte mit viel K(r)ampf
Die zweite Halbzeit sollte vor allem vom Kampf gegen und mit dem Ball geprägt sein. Der Jahn zeigte sich stets bemüht, ließ aber oft genug die Mittel vermissen, um auch wirklich den Angriffen Nachdruck zu verleihen. Magdeburg sollte aber auch nicht gerade mit viel Spielwitz glänzen und verwaltete die Führung, ohne wirklich Ansprüche auf den zweiten Treffer zu stellen. Der Jahn warf bis zum Ende alles nach vorne und sollte noch einmal eine Ecke bekommen. Diese schien zuerst geklärt, fiel dann aber Bryan Hein vor die Füße, der durch einen leichten Kontakt von hinten fiel – Elfmeter! Ein fragwürdiger, wenn man ehrlich ist.
Christian Viet übernahm die Verantwortung, scheiterte jedoch am Schlussmann und Kapitän Reimann. So endete die Partie mit 0:1 für den Europapokalsieger von 1974. Eine bittere, aber auch wieder selbst verschuldete Niederlage steht nun wieder zu Buche. Fortschritte gegenüber dem Spiel auf Schalke möchte man dem Team nicht absprechen, aber man muss dennoch feststellen, dass es immer noch nicht reicht. Andi Patz samt Trainerteam erwartet hier noch viel Arbeit bei immer weniger Zeit, die verfügbar bleibt, um diesen elendigen Bock endlich umzustoßen.
… über seinen vergebenen Elfmeter: Ich find’s extrem bitter. Ich fühl mich nicht gut, weil ich uns alle hätte belohnen können. Ich glaube, beim Elfer verlangt jeder, dass der reingeht. Und wenn man schießen möchte und den nicht reinmacht, ist es schlecht fürs ganze Team.
… über seine neue Position: Ich hatte insgesamt das Gefühl, umso länger wir jetzt in der Formation spielen, werden die Abläufe von Spiel zu Spiel einfach besser. Dann ist es eigentlich egal, wo man spielt.
… über die 10. Niederlage im 13. Spiel, und wie man sich weiterhin motiviert: Wir werden weiterhin an uns arbeiten und zusammenstehen. Wir haben jetzt zwei Wochen lang gut gearbeitet, gerade mit Ball, und das hat man teilweise gesehen. Das Wichtigste ist weiterhin der Glaube, dass wir es schaffen können. Wir müssen den Bock umstoßen, am besten jetzt in Braunschweig.
… über das Spiel: Uns ärgert das extrem. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen als auf Schalke, weil dort offensiv weniger los war. Dann bekommen wir in der 10. Minute ein Gegentor. Das passiert leider. Und im Fußball ist es meistens so, wenn der Torwart einen Fehler macht, ist er drin. Nichtsdestotrotz haben wir weiter nach vorne gespielt und hatten kurz vor der Halbzeit eine Riesenchance von Bryan, wo man sagen muss, solche Dinger müssen wir machen. Auch in der 2. Halbzeit haben wir mutig nach vorne gespielt, die ein oder andere Chance gehabt, und wenig zugelassen. Zum Elfmeter: Es kann passieren, dass man Elfmeter verschießt. Ich habe selbst schon Elfmeter verschossen. Aber in dieser Phase ist es bitter, weil uns ein 1:1 extrem gut getan hätte.
… über seine Gedanken während und nach der Großchance: Das ist ‘ne gute Frage. Ich glaube, dabei denkt man gar nicht nach. Danach wusste ich direkt, ich habe ‘ne große Chance vergeben. Es tut mir leid fürs Team, weil wir damit den Ausgleich gemacht hätten. Mit einem Ausgleich in die Pause zu gehen, verändert auch nochmal etwas. Es ist im Endeffekt so passiert und danach habe ich auch noch genügend Chancen, das wieder gut zu machen.
… über das Spiel: Gegen Schalke hat uns so bisschen das Offensive gefehlt. Jetzt, fand ich, war es wirklich da und wir haben das auch gut gemacht, haben umgesetzt, was uns der Trainer mitgegeben hat, und ja, es ist bitter, wie gesagt, aber ich halt mich daran fest, dass wir das gut gemacht haben und uns viele Chancen herausgespielt haben. Was wir in den letzten Spielen vielleicht nicht so hinbekommen haben, haben wir diesmal geschafft.
… über Keeper Felix Gebhardt: Ich mach dem Felix keinen Vorwurf. Er hat uns auch schon viele Spiele gerettet, das muss man so ehrlich sagen, und wenn man sich das Tor anschaut, wie es entstanden ist, das ist eine Aneinanderreihung von Fehlern. Wir können den Ball im Zentrum von Poldi Wurm einfach auch klären. Wenn der da hingeht, dann ist die Situation bereinigt. Der Felix ist dann halt nun mal der letzte im Glied, und klar ist es vielleicht ein bisschen unglücklich, wie er da hingeht, aber, wie gesagt, es kriegt keiner einen Vorwurf von mir. Die Jungs werden hier nicht an den Pranger gestellt oder gar ein Einzelner, das geht nicht.
… über die Rückkehr von Dominik Kother: Wir wissen ja, was Dominik kann. Er ist ein Spieler, der die individuelle Qualität hat und der auch den Unterschied ausmachen kann. Er hat seine Situationen heute gehabt, vielleicht nicht so zielstrebig und mit der Effektivität, die wir uns vielleicht gewünscht hatten, aber er hat auch, wie alle anderen, ein ordentliches Spiel gemacht. Es ist überall noch Luft nach oben bei jedem, aber so wie er sich präsentiert hat, auch in den letzten zwei Wochen, gerade beim Training, und das sag ich den Jungs auch immer, das Training ist dafür da, um sich anzubieten und sich zu zeigen, und wer das macht, der wird auch belohnt und das liegt dann bei jedem selber.
… über das Spiel: Wenn man heute hier die Laufleistung gegen Magdeburg sieht, die im Durchschnitt die laufstärkste und sprintstärkste Mannschaft der Liga ist, da waren wir heute in beiden Werten einfach besser. Und klar, wie gesagt, den einzigen Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann, ist einfach die Chancen nicht zielstrebig, nicht geradlinig genug zu nutzen und gegen so eine Mannschaft bekommst du nicht fünf, sechs, sondern zwei, drei und die hatten wir und die musst du dann halt auch nutzen. […] Wenn wir sehen, wie wir heute aufgetreten sind gegen Magdeburg, die wirklich den meisten Ballbesitz der Liga haben, die meisten Pässe spielen in der Liga, da haben wir es phasenweise richtig richtig gut gemacht.
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