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Philipp Overhoff·20. September 2024
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Die erste Woche der neuen Champions-League-Saison steht in den Büchern und brachte vor allem aus deutscher Sicht allerhand Spektakel mit sich. Während der FC Bayern, der BVB und Bayer Leverkusen deutliche Erfolge feierten, zogen der VfB Stuttgart und RB Leipzig gegen die beiden Madrid-Teams den Kürzeren.
Doch auch außerhalb der Bundesliga sorgten zahlreiche deutsche Kicker für Aufsehen. Kicker, die hierzulande zumindest teilweise schon in Vergessenheit geraten sein dürften. Kicker, über deren Leistungen wir dich in diesem Artikel auf den neuen Stand bringen.
Mit einem beeindruckenden 5:1-Sieg über Slovan Bratislava ist der Celtic FC in die Königsklasse gestartet. Vor einer wieder mal beeindruckenden Kulisse im heimischen Celtic Park fertigten die Schotten den wehrlosen Gegner aus der Slowakei nach allen Regeln der Kunst ab.
Zu den Protagonisten des deutlichen Erfolgs zählte neben dem Ex-Augsburger Arne Engels auch Nicolas Kühn. Der gebürtige Wunstorfer traf zwar nicht selbst, legte jedoch das vorentscheidende 2:0 auf und war an nahezu allen gefährlichen Angriffen der "Boys in Green" beteiligt.
Generell befindet sich Kühn aktuell in herausragender Verfassung. In bisher sieben Pflichtspielen sammelte der Rechtsaußen drei Tore und vier Vorlagen. Macht der 24-jährige Schottland-Legionär so weiter, dürfte er schon bald ein heißer Kandidat für einen Bundesliga-Wechsel werden. Eines sollte ihm aber klar sein: Die Pubs in der Bundesrepublik können nicht mit denen in Glasgow mithalten.
Einen weniger erfolgreichen Arbeitstag erlebte dagegen Timon Wellenreuther. Das Produkt der Schalker Knappenschmiede hütet mittlerweile den Kasten von Feyenoord Rotterdam und bekam am gestrigen Donnerstag die volle Ladung der Leverkusener Offensiv-Power zu spüren.
Im legendären "De Kuip" musste der 28-Jährige gleich vier Mal hinter sich greifen und tatenlos mit ansehen, wie seine Abwehrreihe von Wirtz, Grimaldo und Co. schwindelig gespielt wurde. Schon nach 35 Minuten lagen die Niederländer mit 0:3 in Rückstand.
Doch als wäre das nicht schon genug gewesen, schenkte sich Wellenreuther noch vor der Pause die vierte Bude selbst ein. Eine Kopfballablage von Tapsoba spielte sich der Deutsche beim Klärungsversuch mit dem Fuß durch die eigenen Beine. Folgerichtig wurde der Treffer auch als Eigentor gewertet. Wenn ihr also denkt, dass ihr gestern einen gebrauchten Abend hattet, dann fragt mal bei Timon Wellenreuther nach. Da musste wohl ein kühles Heineken zur Frustbewältigung herhalten.
Ähnlich, wenn auch nicht ganz so gebraucht, verlief der Mittwoch eines weiteren deutschen Schlussmannes. Jannis Blaswich, im November 2023 sogar noch in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen, hat es mittlerweile von Leipzig nach Salzburg verschlagen.
Mit dem Brauseklub der ersten Stunde ist der 33-Jährige allerdings alles andere als erfolgreich in die Ligaphase der Champions League gestartet. Als Favorit reisten die Österreicher in das gar nicht so weit entfernte Prag, nur um gegen Sparta eine völlig verdiente 0:3-Klatsche einstecken zu müssen. Da wurden die alten Machtverhältnisse der K&K-Monarchie mal eben außer Kraft gesetzt.
Auch Blaswich hatte seinen Anteil an der Niederlage. Das frühe 0:1 resultierte aus einem Abstauber, nachdem der Routinier den Ball nur nach vorne abgewehrt hatte. Im Torwart-Duell mit ÖFB-Keeper Alexander Schlager dürfte Blaswich also nicht zwingend Argumente für sich geliefert haben.
Brauchtet ihr noch irgendeinen Beweis dafür, dass Antonio Rüdiger mittlerweile das personifizierte Real Madrid ist? Eine lange Zeit mittelmäßige Leistung? Check! Die Chancenflut des Gegners überstanden? Check! Zu einem späten Zeitpunkt die Partie doch noch zu den eigenen Gunsten entschieden? Check!
Mit seinem Kopfballtor in der 83. Minute brachte der DFB-Innenverteidiger die Königlichen gegen den tapfer kämpfenden VfB Stuttgart auf die Siegerstraße. Real macht also auch in der Saison 2024/25 Real-Sachen.
Natürlich traf Rüdiger außerdem gegen seinen Ex-Verein, für den er zwischen 2011 und 2015 vier Jahre lang die Fußballschuhe geschnürt hatte. Eine galaktisch gute Geschichte eben.
Es war wahrlich nicht die Woche der deutschen Torhüter. Auch die neue DFB-Nummer-Eins Marc-André ter Stegen kam dabei nicht fehlerfrei durch die Partie. Mit seinem zu kurz geratenen Pass auf Innenverteidiger Eric Garcia, der daraufhin zu einem Foul greifen musste und mit Rot vom Platz flog, hatte der 32-Jährige einen entscheidenden Anteil an Barças Auftaktniederlage.
Nach 80 Minuten in Unterzahl verloren die Katalanen mit 1:2 bei der AS Monaco, die Siegesserie unter dem deutschen Trainer Hansi Flick ist damit Geschichte.
"Wir haben uns im Spiel nicht gut verstanden, ich und Eric. Ich fühle mit Eric. Uns ist etwas passiert, das uns nicht hätte passieren dürfen, aber so ist Fußball", erklärte ter Stegen im Anschluss. Mit der Verweigerung eines Fehlereingeständnisses sorgte der Kapitän für teilweise heftigen Unmut bei den Barça-Fans. Kreisliga-Keeper lieben diesen Trick.