OneFootball
Jan Schultz·11. August 2019
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Jan Schultz·11. August 2019
Am Sonntag starteten um 15:30 Uhr neun Begegnungen zeitgleich, zwei davon fanden in der regulären Spielzeit keinen Sieger. Während Eintracht Frankfurt nur mit einem Kraftakt ein neuerliches Erstrunden-Aus abwenden konnte, mussten der FC St. Pauli und der SC Paderborn länger zittern.
Nach mehr als einer halben Stunde Spielzeit wagte sich der Gastgeber gefühlt erstmals so wirklich über die Mittellinie und prompt geriet der einzige Sechstligist des Wettbewerbs in Rückstand. Der auffällige Makana Baku vollendete den schnellen Konter der Kieler, die sich bis dahin offensiv nicht sonderlich einfallsreichen präsentierten.
Jae-Sung Lee, David Atanga, der zudem dreimal assistierte, und erneut Baku nahmen unterdessen nach dem Wiederanpfiff zügig jeglichen Druck vom Kessel. Baku krönte in der Schlussphase einen starken Auftritt mit seinem dritten Erfolgserlebnis. Außerdem schlug auch noch Finn Porath per Traumtor zu.
Tore: 0:1 Baku (39.), 0:2 Lee (54.), Atanga (63.), 0:4 Baku (65.), 0:5 Baku (77.), 0:6 Porath (88.)
Die Berliner versuchten es von Beginn mit flüssigen Kombinationen, zur ersten Chance führte jedoch eine Standardsituation. Und die wusste Neuzugang Kevin Schlotterbeck direkt zu nutzen. Der Innenverteidiger nickte einen Trimmel-Eckball wuchtig ein. Lenz und Gentner verpassten vor der Pause mit ihren Aluminiumtreffern zudem, den verdienten Vorsprung auszubauen.
Zwar besaß der Regionalligist die erste Riesenchance nach Wiederanpfiff, die Tore aber erzielte das Team aus der Hauptstadt. Sebastian Andersson, Christopher Lenz, Joshua Mees, Robert Andrich und Anthony Ujah machten jegliche Hoffnung auf eine Überraschung zunichte.
Tore: 0:1 Schlotterbeck (27.), 0:2 Andersson (65.), 0:3 Lenz (67.), 0:4 Mees (71.), 0:5 Andrich, 0:6 Ujah (89.)
Obwohl als einziger Bundesligist bereits im Pflichtspielrhythmus erwischte die Eintracht einen äußerst schlechten Start in die Begegnung. Schon nach drei Minuten schob Valmir Sulejmani zur Führung des Waldhof ein. Kevin Trapp, der erst unter der Woche fest von Paris nach Frankfurt gewechselt war, hatte zuvor einen Flachschuss nicht festhalten können.
Nur wenig später lernte dann der nächste Rückkehrer den Mannheimer Angreifer kennen: Da nämlich ließ sich Martin Hinteregger von Sulejmani locker auswackeln, Trapp war beim folgenden Abschluss chancenlos. Den Hessen drohte also erneut ein Debakel wie im Vorjahr, als der damalige Titelverteidiger den Einzug in Runde zwei verpasste.
Die Eintracht benötigte einige Minuten, um sich von diesem Doppelschock zu erholen, ehe Daichi Kamada den Anschluss für die Hessen wiederherstellte. Eine fulminante erste Hälfte, die wie gemacht für einen Pokalfight war, krönte Filip Kostic mit dem Ausgleich.
Die zweite Halbzeit lief wesentlich gemächlicher an. Auch, weil die Frankfurter mehrere gute Möglichkeiten nicht verwerten konnten. So scheiterten Paciencia und Hinteregger per Kopf am starken Mannheimer Schlussmann Markus Scholz. Besser machte es Jan-Hendrik Marx, der Waldhof mit einem Distanzknaller erneut in Führung brachte. Die hielt allerdings nicht lange an, denn nahezu im Gegenzug konterte Ante Rebic für die Hessen.
Der Kroate war es dann auch, der den Spielverderber gab. Denn nur sechs Minuten später sorgte Rebic, der kurz darauf sogar einen lupenreinen Hattrick perfekt machte, für die erste und am Ende entscheidende Führung der Frankfurter in dieser überragenden Partie.
Tore: 1:0 Sulejmani (3.), 2:0 Sulejmani (11.), 2:1 Kamada (21.), 2:2 Kostic (45.+1), 3:2 Marx (73.), 3:3 Rebic (76.), 3:4 Rebic, 3:5 Rebic (88.)
Der Zweitligist gab von der ersten Minute den Ton an, musste sich aber eine halbe Stunde lang gedulden. Dann haute Schnellhardt einen raus und versenke das Leder aus der zweiten Reihe sehenswert im linken Eck. Kurz darauf sorgten Mehlem und Dursun schon für die Entscheidung.
Nach dem Wiederanpfiff startete der Bremenligist plötzlich schwungvoll und schlug sofort zu. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn die Lilien stellten den alten Abstand schnell wieder her. In der Schlussphase machte Dursun dann noch seinen Hattrick perfekt, Skarke besorgte den Endstand.
Tore: 0:1 Schnellhardt (32.), 0:2 Mehlem (38.), 0:3 Dursun (43.), 1:3 Jobe (48.), 1:4 Dursun (56.), 1:5 Dursun (75.), 1:6 Skarke.
Regionalligist Eichstätt empfing die Berliner in Ingolstadt. Dort ließen die Hauptstädter aber mal überhaupt keine Zweifel daran aufkommen, wer am Ende als Sieger vom Feld gehen sollte. Ein früher Doppelschlag binnen 60 Sekunden brachte den Bundesligisten auf die Siegerstraße. Hertha kontrollierte das Geschehen und legte noch vor der Pause das dritte Tor nach.
Nach dem Seitenwechsel bejubelte die Alte Dame bereits das vierte Tor, das aber wegen eines Handspiels nicht gegeben wurde. Stattdessen trafen im Gegenzug die Hausherren. Das wiederum machte den Bundesligisten nicht nervös, Kalou stellte den alten Abstand wieder her, Esswein sorgte anschließend für den Endstand.
Tore: 0:1 Darida (11.), 0:2 Ibišević (12.), 0:3 Ibišević (31.), 1:3 Kügel (52.), 1:4 Kalou (62.), 1:5 Esswein (75.)
Vier Jahre nach dem Skandalspiel, das die Sachsen seinerzeit am Grünen Tisch gewannen, wollte RasenBallsport diesmal nichts anbrennen lassen. Der Start glückte, denn Sabitzer staubte gegen den zuvor zweimal stark parierenden Körber zur frühen Führung ab. Praktisch im Gegenstoß schlug der Zweitligist aber nach einem falschen Einwurf, wie er eigentlich im Buche steht, zurück.
Die Osnabrücker hatten in der Folge Rückenwind, Leipzig hingegen Probleme. Ein Doppelschlag binnen 60 Sekunden nahm dann aber den Druck vom Kessel. Der Favorit hatte in der Folge trotzdem nicht leichtes Spiel, denn der VfL steckte einfach nicht auf. Nach einem Handspiel von Klostermann besorgte Alvarez den Anschluss und läutete damit eine heiße Schlussphase ein. Diese überstand der Bundesligist letztlich aber schadlos.
Tore: 0:1 Sabitzer (7.), 1:1 Amenyido (9.), 1:2 Klostermann (29.), 1:3 Sabitzer (31.), 2:3 Alvarez (Elfmeter, 74.)
Die Regensburger durften nach nicht einmal zehn Minuten jubeln – allerdings nur ganz kurz. Palionis hatte sich bei seinem Kopfballtreffer aufgestützt, weshalb Schiedsrichter Waschitzki das Tor nicht gab. So ging eine weitestgehend ausgeglichene Partie torlos in die Pause.
Kurz nach dem Wiederanpfiff schlug dann aber plötzlich der Gastgeber zu, nachdem der flinke Jurcher zwei Gegenspielern enteilt war. Die Saarländer durften aber nicht lange jubeln, denn knapp zehn Minuten später glich der Jahn per Elfmeter aus. Grüttner drehte die Partie anschließend komplett.
Damit war aber noch lange nicht Schluss. Besuschkow holte sich direkt im Anschluss an das 1:2 für ein überhartes Einsteigen eine Rote ab, Saarbrücken nutzte die Überzahl prompt zum Ausgleich. In der Folge deutete alles auf Verlängerung hin – bis Jurcher in der dritten Minute der Nachspielzeit den viel umjubelten Siegtreffer erzielte.
Tore: 1:0 Jurcher (53.), 1:1 Besuschkow (Elfmeter, 64.), 1:2 Grüttner (74.), 2:2 Zeitz (76.), 3:2 Jurcher (90.)
Der Außenseiter erwischte einen Traumstart und kombinierte sich nach nicht einmal zehn Minuten zur Führung. St. Pauli, das zuletzt schon in der Liga Probleme hatte, kam das natürlich überhaupt nicht entgegen. So wurden die Hamburger im ersten Durchgang nur einmal per Freistoß etwas gefährlich.
Nach dem Wiederanpfiff schien das Schicksal St. Paulis weiter seinen Lauf zu nehmen, denn ein abgefälschter Schuss segelte zum 2:0 in die Maschen. Die Kiezkicker stellten aber schnell den Anschluss her und ließen ebenso flott sogar den Ausgleich folgen.
Die Partie ging in der Folge in die Verlängerung, wo Knoll die Partie komplett drehte. Der Zweitligist machte anschließend aber nicht den Deckel drauf und fing sich tatsächlich noch den Ausgleich. Kurz vor dem Ende flog Diamantakos wegen Nachtretens vom Feld – und sah das Elfmeterschießen so nur von draußen. Himmelmann parierte dabei letztlich den entscheidenden Strafstoß.
Tore: 1:0 Deichmann (9.), 2:0 Thiel (55.), 2:1 Sobota (63.), 2:2 Diamantakos (66.), 2:3 Knoll (94.), 3:3 Arslan (115.)
Der Vier-Klassen-Unterschied machte sich im ersten Abschnitt vor allem in der Chancenverwertung deutlich. Der Regionalligist ließ beste Möglichkeiten ungenutzt, traf zudem nur den Pfosten. Der Bundesligist hingegen schlug in Person von Uwe Hünemeier und Christopher Antwi-Adjei eiskalt zu. Der Innenverteidiger hatte einen Freistoß sehenswert in den Winkel gezirkelt, sein Teamkollege donnerte derweil einen Schuss gewaltvoll unter die Latte.
Nach dem Seitenwechsel stellten aber auch die Hausherren ihre Abschlussqualitäten unter Beweis. Simon Engelmann schickte mit einer einzigen Bewegung nicht nur Hünemeier und Huth zur Pommesbude, sondern brachte gleichzeitig auch neue Spannung in das Geschehen. Als dann jedoch Streli Mamba für Paderborn erhöhte, schien die Begegnung bereits entschieden.
Aber nicht mit Rödinghausen! Joker Lars Lokotsch hielt mit seinem späten Doppelpack die Sensation am Leben. Schon in der vergangenen Saison warf der Regionalligist mit Dynamo Dresden einen höherklassigen Kontrahenten raus. Die Partie ging in die Verlängerung, die aber nichts am Resultat änderte.
So musste auch in Rödinghausen das Elfmeterschießen her. In dem gab sich der Bundesligist keine Blöße. Die Hausherren scheiterten zweimal, Oliveira Souza verwandelte den letzten Strafstoß für den SCP.
Tore: 0:1 Hünemeier (29.), 0:2 Antwi-Adjei (43.), 1:2 Engelmann (53.), 1:3 Mamba (73.), 2:3 Lokotsch (80.), 3:3 Lokotsch (85.)