90PLUS
·10. August 2019
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·10. August 2019
Vorschau | Die 1. Hauptrunde des DFB-Vereinspokals findet wie gewohnt eine Woche vor dem Start in die neue Bundesligasaison statt. Während die 18 Bundesligisten zu einem großen Teil in ihr erstes Pflichtspiel gehen, haben die unterklassigen Teams schon eine gewisse Matchpraxis. Am heutigen Samstag finden gleich 13 Duelle statt – wir blicken auf alle Spiele!
Der FC Villingen ist in der Oberliga Baden-Württemberg zuhause und hofft gegen Fortuna Düsseldorf auf eine Überraschung. Der Fünftligist kam in der Liga aber nur schwer aus den Startlöchern und verlor zum Auftakt mit 1:3 beim Göppinger SV. Das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf ist eine andere Kragenweite, dennoch rechnet man sich mit den für Underdogs typischen Tugenden, also viel Einsatzbereitschaft, Laufstärke und Kompaktheit, eine Chance aus.
Die Fortuna aus Düsseldorf schaut nach einer sorgenfreien, teilweise schon fast beängstigend erfolgreichen Saison 2018/19 nun auf eine nicht ganz einfache neue Saison. Der ein oder andere Leistungsträger wurde abgegeben, die Mannschaft muss sich erst neu finden. Kurzum: Das Blamagepotenzial ist definitiv nicht sehr gering. Sollte die Fortuna nicht früh in Führung gehen könnte ein zähes Spiel drohen. Gelingt der frühe Treffer, dann kann es erwartungsgemäß auch eine „Packung“ für den Fünftligisten geben.
Mögliche Aufstellungen:
Villingen: Hoxha, Geng, Chiurazzi, Mustapha, Tadic, Wehrle, Vochatzer, Ukoh, Haibt, Ceylan, Yahyaijan
Düsseldorf: Steffen, Zimmermann, Ayhan, Hoffmann, Gießelmann, Sobottka, Morales, Zimmer, Ampomah, Karaman, Kownacki
Nach 22 Jahren hat sich Wacker Nordhausen wieder einmal für den DFB-Pokal qualifizieren können, entsprechend hoch ist natürlich auch die Euphorie. Wacker spielt in der Regionalliga Nordost und hat unter anderem mit Jan Löhmannsröben, Sebastian Heidinger, Carsten Kammlott oder Lucas Scholl den ein oder anderen bekannten Namen im Kader. Die Euphorie soll auch auf dem Platz dafür sorgen, dass man Erzgebirge Aue das Leben so schwer wie möglich macht.
Doch das wird nicht einfach, denn im Erzgebirge ist auch fast so etwas wie Euphorie ausgebrochen. Denn der Saisonstart mit den Siegen gegen Greuther Fürth und Wehen-Wiesbaden verlief vielversprechend, die Mannschaft befindet sich in einer guten Frühform. Trainer Daniel Meyer will nun mit den „Veilchen“ auch souverän durch die erste Pokalrunde marschieren.
Mögliche Aufstellungen:
Nordhausen: Glinker, Stauffer, Pluntke, Esdorf, Göbel, Becker, Löhmannsröben, Heidinger, Mickels, Pichinot, Kammlott
Erzgebirge Aue: Männel, Strauß, Mihojevic, Gonther, Kusic, Riese, Fandrich, Nazarov, Hochscheidt, Krüger, Zulechner
Nach dem Abstieg in Liga 3 hat sich für den 1. FC Magdeburg einiges geändert. Viele Spieler gingen, viele Spieler kamen und mit Stefan Krämer steht ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Der Saisonstart verlief durchwachsen, das Potenzial im Kader ist aber durchaus vorhanden. Das 4-2-3-1 von Krämer scheint langsam aber sicher zu funktionieren, am Wochenende schlug man Meppen mit 3:1. Nun soll der Bundesligist aus Freiburg geärgert werden.
Und das ist durchaus möglich, denn der SC Freiburg hat aufgrund zahlreicher Verletzungen nicht nur eine holprige Vorbereitung hinter sich, sondern auch einen eher ungewissen Leistungsstand aufzuweisen. Christian Streich wird also schon früh in der Saison die entsprechende Betriebstemperatur aufweisen und muss mit seiner Mannschaft im Hexenkessel Magdeburg bestehen. Die Hoffnungen ruhen auf die Offensive um Petersen, Waldschmidt & co.
Mögliche Aufstellungen:
Magdeburg: Brunst, Ernst, Gjasula, Müller, Perthel, Laprevotte, Jacobsen, Kvesic, Kwadwo, Bertram, Beck
SC Freiburg: Schwolow, Schmid, Heintz, Koch, Günter, Höfler, Abrashi, Frantz, Jeong, Waldschmidt, Petersen
Die Turn- und Sportgemeinschaft Dassendorf aus der Oberliga Hamburg bekommt es in der ersten Pokalrunde mit Dynamo Dresden zu tun. Nach einem guten Start in die Saison mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen in der Liga ist die Pokaleuphorie natürlich groß. Bekannte Namen sucht man vergeblich, mit Mut, Leidenschaft und eisernem Willen soll Dynamo bezwungen werden.
Der Gast aus Dresden hat indes die ersten beiden Spiele zum Auftakt der Zweitligasaison verloren. Damit rund um Dynamo nicht noch mehr Unruhe aufkommt ist man gut beraten die Pflichtaufgaben Dassendorf so souverän wie möglich zu bewältigen. Christian Fiel wird dafür möglicherweise die ein oder andere Änderung in der Aufstellung vornehmen.
Mögliche Aufstellungen:
Dassendorf: Gruhne, Warmbier, Aust, Carolus, Tanovic, Nogovic, Hinze, Stromer Dittrich, Thomas, Maggio
Dresden: Broll, Wahlqvist, Ehlers, Müller, Ebert, Burnic, Klingenburg, Löwe, Taferner, Horvath, Koné
Ein Duell mit enormer Brisanz steht auf dem Betzenberg an! Denn dort empfängt der 1. FC Kaiserslautern den FSV Mainz 05 zum Südwest-Duell. Und FCK-Trainer Hildmann kündigte schon an, dass man mutig sein müsse. Die Pfälzer haben noch mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen, so fehlen beispielsweise im Angriff mit Spalvis und Bjarnason gleich zwei Akteure. Dennoch will man den Weg nach vorne suchen und Mainz beschäftigen.
Probleme im Angriff haben die 05er ebenfalls. Ji und Mateta fallen langfristig aus und nach dem Verkauf von Gbamin herrscht ohnehin noch wenig Klarheit, wie sich die Mainzer in den ersten Pflichtspielen formieren werden. Immerhin wurden einige spannende Neuverpflichtungen getätigt, weitere sollen noch folgen. In Kaiserslautern wird die Truppe von Trainer Sandro Schwarz jedenfalls mit großem Widerstand zurechtkommen müssen.
Mögliche Aufstellungen:
Kaiserslautern: Grill, Schad, Sickinger, Matuwila, Hercher, Bachmann, Starke, Fechner, Hemlein, Pick, Thiele
Mainz 05: Müller, Brosinski, Bell, Niakhate, Aaron, Kunde Malong, Baku, Latza, Boetius, Öztunali, Quaison
Der SC Verl ist in der Regionalliga West zuhause und hat mit dem FC Augsburg ein schweres, aber möglicherweise nicht unpackbares Los gezogen. Der Außenseiter kam allerdings nicht gut in die Saison, holte nur einen Zähler aus den ersten beiden Begegnungen. Gegen Augsburg sind die Vorzeichen aber komplett anders, man wird fighten, versuchen, den Gegner mit Nadelstichen zu verunsichern und bis zur letzten Sekunde alles in die Waagschale werfen.
Der FC Augsburg will seinerseits verhindern, dass der Außenseiter seine Chance wittert. Bereits in der letzten Saison hatten die Fuggerstädter große Probleme mit einem Klub aus der Regionalliga und wären in der 1. Runde beinahe in Steinbach ausgeschieden. In diesem Jahr soll die Aufgabe in der 1. Runde deutlich souveräner gelöst werden.
Mögliche Aufstellungen:
SC Verl: Brüseke, Choroba, Stöckner, Langesberg, Ritzka, Kurt, Schallenberg, Schöppner, Semlits, Yildirim, Haeder
FC Augsburg: Koubek, Teigl, Danso, Suchy, Pedersen, Khedira, Baier, Richter, Hahn, Gregoritsch, Finnbogason
Am altehrwürdigen, engen Tivoli in Aachen wurde dereinst so manche Pokalschlacht gekämpft. Der neue Tivoli sorgte bisher noch nicht für solche Highlights. Vielleicht ja in dieser Saison? Der Auftakt in die Saison in der Regionalliga West machte der Alemannia jedenfalls wenig Mut. 1 Punkt aus 2 Spielen und spielerisch eher magere Auftritte sorgen dafür, dass nun eine deutliche Leistungssteigerung her muss um die Werkself zu schlagen. Doch wie heißt es immer? Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.
Bayer 04 Leverkusen hat sich auf dem Transfermarkt im Sommer sehr klug verstärkt. Mit Demirbay, Amiri, Sinkgraven und Diaby wurde der Kader verstärkt, die Werkself hat in der kommenden Saison viel vor. Um gut in die Saison zu starten und vor allem die ein oder andere schwache Testspielleistung vergessen zu machen hofft man in Leverkusen natürlich, dass sich die Alemannia nicht als Stolperstein erweist.
Mögliche Aufstellungen:
Aachen: Cymer, Fiedler, Heinze, Hackenberg, Wallenborn, Pütz, Batarilo, Garnier, Rüter, Schmitt, Bors
Leverkusen: Özcan, Weiser, Tah, S. Bender, Wendell, Baumgartlinger, Aranguiz, Demirbay, Havertz, Bailey, Alario
Einen soliden Start in die Regionalliga Nordost hatte Viktoria Berlin. 4 Punkte aus drei Spielen sind in Ordnung, man steht damit erwartungsgemäß im Mittelfeld der Tabelle. Mit Arminia Bielefeld kommt nun nicht der ganz große Brocken in die Hauptstadt, aber das ist nicht schlimm, die Pokaleuphorie ist trotzdem vorhanden. Die Generalprobe gegen Lok Leipzig misslang am Wochenende (0:2), nun will die Mannschaft von Trainer Muzzicato ein anderes Gesicht zeigen.
Die Arminia weiß nach zwei Remis zum Saisonstart noch nicht so richtig wo man eigentlich steht. Gerade das Spiel in Bochum (3:3) war enorm wild, offensiv funktionierten einige Dinge gut, defensiv eher viele Dinge schlecht. Im Pokal müssen die Abläufe besser funktionieren, damit dem ungefährdeten Sieg nichts mehr im Weg steht. Nach dem Spiel in Bochum könnte es die ein oder andere Änderung geben, vor allem im Defensivbereich.
Mögliche Aufstellungen:
Viktoria Berlin: Flauder, Kapp, Gunte, Hoffmann, Dauber, Hüther, Röcker, Beckerr, Ndualu, Schmidt, Brand
Bielefeld: Ortega, Clauss, Behrendt, Salger, Lucoqui, Prietl, Hartel, Yabo, Voglsammer, Staude, Klos
Ein unbeschriebenes Blatt ist der SV Drochtersen/Assel im DFB-Pokal nun wirklich nicht mehr. Wieder einmal hat der Verein aus der Regionalliga Nord ein großes Los gezogen. Und nachdem man in der vergangenen Spielzeit den FC Bayern ärgerte und nur 0:1 verlor, will man nun noch mehr! Dass in einem Spiel alles möglich ist weiß die Elf von Trainer Lars Uder. Und dass Schalke derzeit nicht den Eindruck macht übermächtig zu sein sollte sich auch herumgesprochen haben. Pokalfight? Aber sowas von!
Der FC Schalke 04 sollte also gewarnt sein. Drochtersen ist defensivstark und wird nur dann nach vorne spielen, wenn sich auch eine lukrative Gelegenheit ergibt. Die „Königsblauen“ haben noch mit dem ein oder anderen Problem zu kämpfen, vor allem im Umfeld herrscht Unruhe. Und der Kader ist noch nicht final zusammengestellt. Die Vorbereitung verlief insgesamt aber ganz solide, man erkannte einige Ansätze unter David Wagner, vor allem das schnelle, präzise und möglichst direkte Aufbauspiel wurde forciert. Ein souveräner Sieg gegen Drochtersen würde alle Gemüter beruhigen.
Mögliche Aufstellungen:
Drochtersen: Siefkes, Götz, Behrmann, Gwiah, Elfers, Andrijanic, von der Reith, Nagel, Kovacic, Edeling, Neumann
Schalke 04: Nübel, Caligiuri, Stambouli, Nastasic, Oczipka, Mascarell, Serdar, Harit, Schöpf, Matondo, Burgstaller
Der KSV Baunatal spielt in der Hessenliga und hat dort einen durchschnittlichen Start mit einem Sieg am ersten Spieltag und einer Niederlage in der „Generalprobe“ gegen den SC Waldgirmes hingelegt. Gegen den VfL Bochum erhoffen sich die Hessen nun natürlich die große Pokalsensation, das wird aber natürlich nicht einfach. Die Mannschaft des jungen Trainers Tobias Nebe will offensiv an das Spiel herangehen und den Zweitligisten so ärgern.
Matchpraxis hat auch der VfL Bochum bereits. Doch zufrieden war man mit dem Saisonstart nicht wirklich. Gegen Regensburg lief vieles falsch, gegen Bielefeld war die zweite Halbzeit ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende hat man einen Punkt auf dem Konto – und ein wenig Druck. Geht nun auch noch das Pokalspiel schief, dann werden die kritischen Stimmen in Bochum schon früh laut. Und das muss verhindert werden.
Mögliche Aufstellungen:
Baunatal: Bielert, Szczygiel, Künzel, Blahout, Krengel, Borgardt, Schrader, Gül, Möller, Schmitt, Müller
VfL Bochum: Riemann, Osei-Tutu, Lorenz, Decarli, Soares, Losilla, Tesche, Maier, Weilandt, Blum, Zoller
Die Würzburger Kickers wollen der TSG Hoffenheim am heimischen Dallenberg mal so richtig einheizen. Die Mannschaft von Trainer Michael Schiele will nach einem eher durchwachsenen und turbulenten Saisonstart, der unter anderem ein 4:5 in Unterhaching beinhaltete, eine Reaktion zeigen. Mit einer offensiven Ausrichtung und viel Elan soll eine Hoffenheimer Mannschaft, bei der noch einige Fragen offen sind, bearbeitet werden.
Und diese offenen Fragen gilt es zu beantworten: Wie verkraftet man die Abgänge von Amiri, Demirbay, Joelinton und Schulz? Wird Kramaric rechtzeitig fit? Welche Neuerungen führt Alfred Schreuder ein? Die Vorbereitung gab nur bedingt Aufschluss darüber, welche Anpassungen in Hoffenheim vorgenommen wuden. Vieles muss sich noch finden, die Automatismen sind noch nicht vollends vorhanden und auf dem Transfermarkt wird auch noch nachgelegt. Potenzial zur Überraschung?
Mögliche Aufstellungen:
Würzburg: Verstappen, Hemmerich, Hansen, Schweers, Schuppan, Hägele, Sontheimer, Widemann, Gnaase, Pfeiffer, Kaufmann
Hoffenheim: Baumann, Kaderabek, Vogt, Hübner, Stafylidis, Rudy, Geiger, Grillitsch, Skov, Grifo, Belfodil
Der SSV Ulm ist mit Trainer Holger Bachthaler alles andere als gut in die Regionalliga Südwest gestartet. Zum Auftakt kassierte man zwei Pleiten, steht nur auf Platz 14. Beim 1:2 gegen Elversberg zeigte man aber ordentliche Ansätze, die es nun im Spiel gegen Heidenheim zu festigen gilt. Allerdings ist die Chance auf eine Überraschung nicht allzu groß, denn die Heidenheimer gelten nicht als Team, das einen Gegner auf die leichte Schulter nimmt.
Das liegt vor allem an Frank Schmidt, dem besonnenen, akribischen Coach, der mit dem FCH in der vergangenen Saison beinahe den FC Bayern so richtig geärgert hätte. Heidenheim startete mit 4 Punkten aus 2 Spielen in die 2. Bundesliga, zeigte gegen Stuttgart Moral und ist hervorragend vorbereitet.
Mögliche Aufstellungen:
SSV Ulm: Ortag, Stoll, Reichert, Krebs, Geyer, Schmidts, Gutjahr, Lämmel, Abruscia, Hyseni, Lux
Heidenheim: Müller, Busch, Mainka, Beermann, Föhrenbach, Dorsch, Griesbeck, Pusch, Leipertz, Schnatterer, Thomalla
„Jahrhundertspiel“ – So betitelt man das Aufeinandertreffen mit dem SV Werder Bremen in Delmenhorst. Für den Oberligisten ist dieses Spiel das absolute Highlight, jeder freut sich seit der Auslosung auf den Samstagabend. Pokalspiel gegen einen Bundesligisten – und dann noch Abends im Einzelspiel? Die Voraussetzungen für einen großartigen Pokalabend sind vollends erfüllt.
Werder Bremen will nach der guten Saison 2018/19 in der kommenden Spielzeit Fortschritte machen, die Kaderplanung stockt bisher aber noch ein wenig. An der Favoritenrolle gegen den Fünftligisten ändert das aber natürlich wenig, zumal sich Werder in der Vorbereitung zeitweise sehr spielfreudig und strukturiert präsentierte. Wenn man die erste, heiße Phase im Spiel übersteht und möglicherweise auch noch früh in Führung geht, steht einem deutlichen Sieg nichts im Wege.
Mögliche Aufstellungen:
Delmenhorst: Urbainski, Radke, Siech, Plendiskis, Lingerski, Stütz, Köster, Schmidt, Karli, Osei, Prießner
Werder Bremen: Pavlenka, Selassie, Moisander, Friedl, Beijmo, Sahin, Eggestein, Klaassen, Osako, Rashica, Sargent
(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)
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