90min
·29. Juli 2024
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·29. Juli 2024
Viel Lehrgeld mussten die DFB-Frauen bei ihrem zweiten Gruppenspiel der Olympischen Spiele gegen die USA zahlen: Gegen das Team von Emma Hayes gab es eine verdiente 1:4-Klatsche. Eine durch die Bank schlechte Partie mit wenigen Lichtblicken. Verbesserungspotential gibt es bis zum nächsten Spiel am kommenden Mittwoch gegen Sambia zu Genüge.
Wir werfen einen Blick auf die Leistungen der DFB-Frauen:
Während Ann-Katrin Berger gegen Australien der sichere Fels in der Brandung war, vermisste das DFB-Team den ruhigen Rückhalt der Torfrau. Vor allem beim 2:1-Treffer, als Berger den Schuss von Smith nicht festhalten konnte und Swanson den Abpraller einschob, agierte die neue deutsche Nummer eins unglücklich.Die treffsicheren Offensivspielerinnen der USA durften viermal zuschlagen und hatten noch einige weitere Hochkaräter auf dem Fuß. Stürmten sie auf das deutsche Tor, wurde es fast immer gefährlich. Auch im Spiel mit dem Ball - ihrer eigentlichen Stärke - konnte Ann-Katrin Berger an diesem Tag nicht glänzen.
Bewertung: 6/10
Giulia Gwinn war der einzige kleine Lichtblick im Spiel der DFB-Frauen. Ihre Gegenspielerin hatte die 25-Jährige besser im Griff als ihre Mitspielerinnen. Einig vor dem 0:1 ließ sie Smith kurz aus den Augen. Ihr Tor war der kurze Hoffnungsschimmer eines sonst sehr tristen Abends. Gwinn versuchte immer wieder das Spiel nach vorne anzukurbeln, in Abschlusspositionen zu kommen und die wenigen Schwachstellen der USA zu finden - leider zog keine ihrer Mitspielerinnen mit.
Bewertung: 7/10
Die US-amerikanische Offensive um Mallory Swanson und Sophia Smith zeigten der deutschen Verteidigung ihre Grenzen auf. Auch Kathrin Hendrich fand keinen Weg, um die spielstarken Amerikanerinnen aus dem Rhythmus zu bringen. Ihr Fehler, der zur 2:1-Führung der USA führte, bleibt in schlechter Erinnerung an einen ohnehin gebrauchten Tag.
Bewertung: 4/10
Mit Marina Hegering hatte auch die zweite Innenverteidigerin der deutschen Frauennationalelf einige Probleme. Wie bei Hendrich wurde auch bei Hegering der Temponachteil besonders bei Konterläufen des UWSNT deutlich sichtbar. Hatte man sich dann doch den Ball erkämpft, wurde dieser zu hektisch nach vorne befördert. Gegen Sambia muss sowohl Ruhe als auch Wachsamkeit wieder zunehmen.
Bewertung: 5/10
Da Sarai Linder krankheitsbedingt für das Spiel gegen die USA ausfiel, musste Felicitas Rauch die Position der linken Außenverteidigerin kurzerhand bekleiden. Die 28-Jährige tat sich sichtlich schwer in die Partie zu finden. Ihre Gegenspielerin Trinity Rodman bekam Rauch nicht in den Griff, wurde teilweise regelrecht schwindelig gespielt. Auch das Zusammenspiel mit Klara Bühl funktionierte nicht.
Bewertung: 4/10
Wie schon gegen Australien durfte Janina Minge im defensiven Mittelfeld ran. Im Spiel fiel die 25-Jährige im Vergleich zu ihren Mitspielerinnen nicht sonderlich negativ auf. Mit viel Fleiß erkämpfte sie sich Bälle und versuchte Ruhe in den hektischen Spielaufbau zu bringen. Hin und wieder wünschte man sich vom deutschen Mittelfeld mehr Kreativität - auch Minge könnte sich hier noch mehr zutrauen.
Bewertung: 6/10
In gewohnter Manier versuchte Alexandra Popp das Spiel der USA durch ihre körperliche Robustheit zu zerstören - was ihr auch streckenweise gelang. Dennoch konnte die Kapitänin nicht für eine Spielberuhigung sorgen, sondern klopfte die Bälle lieber lange nach vorne, anstatt einen spielerischen Ansatz zu verfolgen.
Bewertung: 5/10
Viel gelang den DFB-Frauen offensiv ohnehin nicht. Ein Opfer dieses Spielstils war wieder einmal Sjoeke Nüsken. Es fehlten die kreativen Ansätze durchs zentrale Mittelfeld. Nüsken fand nur phasenweise in ihren Rhythmus. In der Defensivarbeit brachte die Spielerin des FC Chelsea in einigen wichtigen Momenten den Fuß zwischen den Ball. Dennoch performte Nüsken leider unter ihrem Niveau - damit war sie allerdings auch nicht alleine.
Bewertung: 5/10
Während sie gegen Australien noch zu den Matchwinnerinnen gehörte, konnte sich Jule Brand gegen die USA nicht von ihrer besten Seite zeigen. Zwar suchte die Wolfsburgerin mit viel Mut die Eins-gegen-Eins Situationen, verlor aber stets den Ball gegen die gegnerischen Verteidigerinnen. Diese Ballverluste sorgten für schmerzhafte Konter des USWNT. Das war an diesem Tag zu viel der "Kopf durch die Wand"-Taktik.
Bewertung: 4/10
Auf der anderen Flügelseite sah es aber auch nicht besser aus: Klara Bühl konnte keine Akzente im Offensivspiel setzen. Die Bayern-Spielerin hatte defensiv große Mühe, Trinity Rodman in Schach zu halten und früh zu stören. Zwar versuchte die Flügelspielerin gegen Ende mehr Zug in das Spiel zu bringen. Dennoch war das eine Leistung ganz weit unter dem Niveau von Klara Bühl.
Bewertung: 4/10
Mit Lea Schüller konnte auch die letzte im Offensivverband alles andere als glänzen. Natürlich gerät da der Blick sofort auf die vergebene Großchance in der vierten Minute. Ansonsten wurde Schüller nicht von ihren Mitspielerinnen in Szene gesetzt, konnte aber auch selber nicht für Überraschungsmomente sorgen. Die Ratlosigkeit stand der Stürmerin des FC Bayern teilweise ins Gesicht geschrieben.
Bewertung: 4/10
Als Wechselspielerin für Sjoeke Nüsken kam Sydney Lohmann in die Partie. Erhofften sich die Fans endlich Schwung im Spiel der DFB-Frauen, wurden sie leider enttäuscht. Wie auch ihre Vorgängerin fand Lohmann keinen Zugriff in die Partie. Ihre viel gelobte Kreativität kam in den 20 Minuten Einsatzzeit nicht zum Vorschein. Als Wechselspielerin in ein so verkorkstes Spiel zu kommen, ist allerdings auch keine dankbare Aufgabe.
Bewertung: 5/10
Elisa Senß wurde für die angeschlagene Alexandra Popp eingewechselt. Nach guten Leistungen und viel Spielzeit im DFB-Dress wundert es schon sehr, wieso Senß beim olympischen Turnier kaum Einsatz bekommt.
Bewertung: Ohne Bewertung
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