OneFootball
Jan Schultz·9. Juni 2022
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Jan Schultz·9. Juni 2022
Anders als auf Klubebene können Fußballer bei der Nationalmannschaft nicht einfach hin und her wechseln. Wobei viele zu Beginn ihrer Karriere immerhin die Wahl zwischen zwei Ländern haben. Hier kommt daher nun unsere Topelf jener Profis, die mindestens zwei Pässe besitzen.
Ederson (Portugal): Brasilien darf sich derzeit über zwei echte Toptorhüter freuen, hat die Seleção doch Alisson Becker und Ederson in den eigenen Reihen. Drum hätten die Südamerikaner letzteren eigentlich auch Portugal überlassen können. Nach sieben Jahren auf der iberischen Halbinsel ließ sich Ederson schließlich einst einbürgern.
Alphonso Davies (Liberia): Der Youngster des FC Bayern kam in einem ghanaischen Flüchtlingslager zur Welt, wohin seine aus Liberia stammenden Eltern geflüchtet waren. Als der Sohnemann fünf Jahre alt war, landete die Familie schließlich in Kanada, wo der Flügelflitzer schließlich aufgewachsen ist und ausgebildet wurde. Folglich entschied sich Davies auch für eben jene Nationalmannschaft.
Marquinhos (Portugal): Brasilien und Portugal sind historisch untrennbar miteinander verbunden, das zeigt sich auch heute noch. So haben junge Brasilianer auch im Jahr 2022 noch nahe Vorfahren, die aus Portugal stammen. Und damit haben auch sie den portugiesischen Pass inne. So wie Marquinhos, der vor neun Jahren offen mit einem Einsatz für die Europäer kokettierte. Am Ende entschied er sich aber doch für Brasilien.
Virgil van Dijk (Suriname): Die Mutter des Weltklasse-Verteidigers stammt aus Suriname, weshalb van Dijk auch für die Südamerikaner hätte spielen können. Und eventuell hätte es sogar noch eine weitere Option gegeben, denn chinesischen Medienberichten zufolge war van Dijks Urgroßvater Chinese.
Achraf Hakimi (Spanien): Der Rechtsverteidiger dürfte hier keine allzu große Überraschung sein. Hakimi ist schließlich in Madrid zur Welt gekommen, kickte bereits mit acht Jahren für Real Madrid und wurde dort zum Profi. Mittlerweile spielt er aber weder für Spanien noch für Real – sondern für Marokko und PSG.
Paul Pogba (Guinea): Wir hätten es uns auch einfach machen und lediglich Frankreichs Kader durchgehen können – der ist nämlich ein Beispiel für Integration. Das gilt auch für Weltmeister Pogba, der ebenso gut für Guinea, die Heimat seiner Eltern, hätte spielen können.
Giovanni Reyna (Portugal): Beim Dortmunder kann man schnell mal den Durchblick verlieren. Als Sohn von US-amerikanischen Fußballern kam er in England zur Welt, wuchs aber in New York auf. Als der BVB ihn im Teenager-Alter nach Deutschland holen wollte, stand dem Transfer eine Regelung zum Schutz Minderjähriger im Weg. Diese konnten beide Seiten letztlich aber umgehen, indem Reyna die portugiesische Staatsbürgerschaft annahm. Das wiederum war aufgrund der Vorfahren seines Vaters möglich. Puh.
Rodrigo de Paul (Italien): Die weiter oben erwähnte Verbindung zwischen Portugal und Brasilien ist kein Alleinstellungsmerkmal, denn auch Argentinien und Italien sind historisch miteinander verwoben. De Paul ist ein Beispiel dafür, wobei der Mittelfeldmann den italienischen Pass erst 2014 bei seinem erstmaligen Wechsel nach Europa annahm. Valencia hatte somit einen weiteren Slot für einen Nicht-EU-Ausländer frei.
Lionel Messi (Spanien): Was wäre wohl gewesen, wenn der siebenfache Weltfußballer nie für Argentiniens, sondern für Spaniens A-Nationalmannschaft aufgelaufen wäre? Wäre er heute Welt- sowie zweifacher Europameister? Hätte er La Roja sogar noch mehr Titel geliefert? Oder wäre alles ganz anders gekommen? Fragen über Fragen. Klar ist: Da Messi im Alter von 13 Jahren nach Barcelona wechselte, konnte er die spanische Staatsbürgerschaft schon fünf Jahre später annehmen.
Erling Haaland (England): Einen Mittelstürmer wie Haaland hätten wohl die meisten Nationaltrainer liebend gerne in ihren eigenen Reihen, berechtigte Hoffnungen durfte sich allerdings nur Gareth Southgate machen. Denn Haaland kam in Leeds zur Welt und verbrachte seine ersten drei Lebensjahre in England, weil sein Vater seinerzeit dort spielte.
Leroy Sané (Frankreich): Ein deutscher Nationalspieler darf in dieser Elf natürlich nicht fehlen. Sané hatte dabei die Qual der Wahl zwischen zwei echten Topnationen, denn er hätte auch für Frankreich spielen können. Sein Vater Souleymane kam zwar im Senegal zur Welt und spielte auch für die Afrikaner, besitzt aber auch die französische Staatsbürgerschaft.