liga3-online.de
·20. September 2024
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Die Freitagabendpartie des 6. Spieltages zwischen der SpVgg Unterhaching und Erzgebirge Aue hatte eine Menge Spektakel zu bieten. Nachdem Aue mit einem verdienten 1:0 in die Pause gegangen war, drehte Unterhaching die Partie im zweiten Durchgang mit einem Doppelschlag. Doch die Dotchev-Elf hatte noch eine Antwort parat und kam in der fünften Minute der Nachspielzeit zum umjubelten Ausgleich.
Beide Trainer nahmen im Vergleich zur Vorwoche jeweils eine Startelfänderung vor. Während Unterhachings Marc Unterberger Stürmer Jastremski für Defensivspieler Ortel aufbot – damit startete die SpVgg nominell mit drei Stürmern –, ersetzte Aue-Trainer Pavel Dotchev den verletzten Linksverteidiger Jakob positionsgetreu durch Rosenlöcher. Nach der ersten Saisonniederlage in der Vorwoche wollte Aue gegen Unterhaching unbedingt wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.
Und dieser Wille war den Veilchen auch an anzumerken. Sie ließen den Ball von Beginn an gefällig durch die eigenen Reihen laufen und verzeichneten einige lange Ballbesitzphasen. In der 8. Minute hätten sich die komplett in Weiß auflaufenden Gäste auch fast schon belohnt: Stefaniak servierte einen Freistoß an den zweiten Pfosten, wo Bär völlig freistehend zum Abschluss kam, das Tor aber deutlich verfehlte. Unterhaching wiederum war in erster Linie darauf bedacht, kompakt zu stehen und Aue mit langen Bällen hinter die Kette zu knacken. Torchancen für Unterhaching sprangen dabei aber zunächst nicht heraus. So vermeldeten die Statistiker nach einer halben Stunden eine Torschussbilanz von 6:0 sowie 67% Ballbesitz für Aue. Wirklich gefährliche Abschlüsse waren jedoch noch keine dabei.
Gegen Ende der ersten Halbzeit meldete sich dann auch die Spielvereinigung an. Maier bediente Jastremski rechts im Strafraum, doch der Abschluss des Stürmers ging nur ans Außennetz (40.). Just sich als Unterhaching mehr in die Offensive wagte, setzte Aue einen perfekten Konter: Über Stefaniak und Pepic kam der Ball zum schnellen Clausen, der über das Spielfeld sprintete, den mitgelaufenen Bär bediente und anschließend zusah, wie eben dieser den Ball humorlos im Tor versenkte – 1:0 für die Gäste (42.)! Unterhaching reagierte wütend auf den Rückstand und zwang Männel in Person von Jastremski zu einer Glanzparade (45+1.).
In der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern ein anderes Bild als noch über weite Strecken des ersten Durchgangs. Unterhaching machte direkt klar, dass es gewillt war, den Rückstand wettzumachen. Der erste Abschluss der zweiten Hälfte ging aber auf das Konto von Aue: Der auffällige Rechtsverteidiger Burghardt dribbelte sich in den Strafraum und prüfte SpVgg-Schlussmann Heide (56.). Auf der Gegenseite bot sich Unterhaching nach einem scharf getretenen Skarlatidis-Freistoß der Riesen zum Ausgleich. Doch FCE-Keeper Männel packte gegen Jastremskis Kopfball einen Monster-Save aus (59.). Im Nachgang gingen Kügel und Rosenlöcher im Kampf um den Ball zu Boden. Für Schiedsrichter Bartnitzki ein Offensivfoul – eine diskutable Auslegung.
Doch Haching blieb jetzt dran. Bei einem weiteren Freistoß fand Skarlatidis den einlaufenden Maier. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und nickte zum mittlerweile verdienten Ausgleich ein (61.). Und damit nicht genug. Die euphorisierten Hausherren spielten kurz darauf Schwabl auf dem rechten Flügel frei. Der Routinier servierte in seinem 300. Drittligaspiel eine butterweiche Flanke auf den Kopf von Jastremski, der im vierten Versuch des Tages endlich jubeln durfte – Spiel per Doppelschlag gedreht (64.)! Auch in den folgenden Minuten bot die Partie einen wilden Schlagabtausch, ehe sich das Geschehen langsam wieder etwas beruhigte.
In der Schlussphase überschlugen sich dann aber noch mal die Ereignisse: Zunächst verfehlte Sijaric das Tor hauchzart (85.), ehe Pepics Volley nur an die Latte krachte (90.). Der Abpraller landete bei Bär, der die Kugel allerdings am leeren Tor vorbeiköpfte – die hundertprozentige Chance zum Ausgleich (90.). Doch Aue blieb dran. In der fünften Minute der Nachspielzeit feuerte Bär einen wuchtigen Schuss ab, den Heide gerade noch abwehren konnte. Diesmal landete der Abpraller beim eingewechselten Nkansah, der den Ball zum vielumjubelten 2:2 versenkte! Ein unterm Strich verdientes Endergebnis einer packenden Partie.
Durch den späten Punkt springt Aue über Nacht an die Tabellenspitze. Dynamo Dresden kann am Samstag allerdings wieder am FCE vorbeiziehen. Unterhaching liegt in der Blitztabelle auf Platz 8. Weiter geht es für beide bereits am kommenden Dienstag. Während für Unterhaching das Auswärtsspiel im knapp 800 Kilometer entfernten Rostock ansteht, empfängt Aue im heimischen Erzgebirgsstadion den SV Wehen Wiesbaden.