Drama in der Nations League: Spanien ringt Niederlande nach Spektakel nieder, Frankreich feiert Comeback | OneFootball

Parallel zum Rückspiel zwischen Deutschland und Italien fanden die drei weiteren Viertelfinalspiele der Nations League statt. Insgesamt fielen satte 15 Tore und es gab zweimal Elfmeterschießen, die unter großem Jubel von Spanien und Frankreich endeten.

Nations League: Spanien und Niederlande liefern packenden Schlagabtausch

Nach dem Last-Minute-Ausgleich im Hinspiel begann Spanien vor heimischer Kulisse in Valencia dominant und bekam nach sechs Minuten einen Elfmeter zugesprochen. Jan Paul van Hecke hatte Mikel Oyarzabal zu Fall gebracht. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte platziert ins rechte Eck – 1:0 (8.). Der Siegtorschütze aus dem EM-Finale war kurz darauf erneut zur Stelle, diesmal wurde sein Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt.

In der Folge kontrollierte La Furia Roja das Geschehen, ohne weitere Torgefahr auszustrahlen. Die Niederlande dagegen erhielt bei einem ihrer wenigen nennenswerten Vorstöße einen Elfmeter zugesprochen. Robin Le Normand hatte gegen Memphis geklammert. Auch diesmal trat der gefoulte Akteur in Person von Memphis an und netzte souverän ein – 1:1 (54.). Die spanische Antwort folgte in Minute 67: Nach feiner Vorlage von Nico Williams scheiterte Oyarzabal erst am sehr gut aufgelegten Bart Verbruggen, vollendete aber im zweiten Versuch per Kopf zum 2:1 ein.

Den Vorsprung brachte der Europameister nicht ins Ziel. Dani Olmo holte die Niederlande mit einem Fehlpass zurück. Die Gäste bedienten über Noah Lang sowie Xavi – beide gerade erst frisch gekommen – den Debütanten Ian Maatsen, der die Kugel unter die Latte setzte – 2:2 (79.). In der Verlängerung legte Spanien ein drittes Mal vor. Ein feiner Chipball von Dean Huijsen, der aufgrund seiner Geburt in Amsterdam auch für den Gegner hätte auflaufen können, erreichte den bis dato nicht allzu auffälligen Lamine Yamal, der per Schlenzer ins linke obere Eck traf.

Doch Oranje gab sich nicht geschlagen und glich erneut aus. Wieder erspielte sie sich eine Großchance, die Unai Simón mit einem Foul an Xavi vereitelte. Den fälligen Elfmeter verwertete der zuvor gelegte Xavi – 3:3 (109.). Somit musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Hier vergaben zwei Niederländer, darunter Donyell Malen. Pedri ließ sich daraufhin die Gelegenheit nicht entgehen und schoss seine Mannschaft ins Halbfinale der Nations League.

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)

Einem 0:2-Rückstand rannte Frankreich gegen Kroatien hinterher. Die Mannschaft von Didier Deschamps wollte eine Reaktion auf den schwachen Auftritt vom Donnerstag zeigen. Sie erarbeitete sich frühzeitig aussichtsreiche Möglichkeiten. Im Abschluss fehlte es jedoch an Präzision oder Dominik Livakovic parierte, wie etwa gegen Bradley Barcola. In der 53. Minute erzielte Michael Olise durch einen sehenswerten Freistoß über die Mauer hinweg das fällige 1:0.

Anschließend rannte die Équipe Tricolore weiter an. Den Lohn für den hohen Aufwand gab es in der 80. Minute. Entscheidend beteiligt war erneut Olise, der Ousmane Dembelé anspielte, dessen Flachschuss unhaltbar für Livakovic im Netz einschlug – 2:0. Auch die Verlängerung bestimmten die Franzosen, doch sie fanden kein Vorbeikommen am glänzenden Livakovic.

Im Elfmeterschießen wehrte er zwar keinen Versuch ab, doch mit Jules Koundé und Theo Hernández schossen gleich zwei Akteure drüber, sodass Frankreich eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gab. Daher ging es nach fünf Schützen auf beiden Seiten im K.o-Modus weiter. Die Entscheidung fiel schließlich, als Josip Stanisic an Mike Maignan scheiterte und Dayot Upamecano, sein Teamkollege vom FC Bayern, eiskalt zum Sieg der Équipe Tricolore vollendete.

Hin und Her zwischen Portugal und Dänemark

Auch Portugal wollte vor heimischer Kulisse einen Rückstand drehen. Das 0:1 aus dem Hinspiel gegen Dänemark hätte Cristiano Ronaldo frühzeitig egalisieren können. Doch einen von Patrick Dorgu verursachten Foulelfmeter beförderte der zuvor gefoulte Weltstar in die Arme von Kasper Schmeichel (6.). Die anfängliche Überlegenheit der Hausherren nahm zunehmend ab. Dennoch bejubelten sie nach 38 Minuten das 1:0, benötigten dafür aber dänische Hilfe. Joachim Andersen wollte per Kopf klären und traf stattdessen ins eigene Tor.

Ein weiterer Treffer von Rafael Leao zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht. Im zweiten Abschnitt ergaben sich für beide Teams Torszenen. Das Tor gelang schließlich Dänemark. Rasmus Kristensen köpfte infolge eines Eckballs unbedrängt zum 1:1 ein. Portugal ergriff nach dem Ausgleich wieder die Initiative. Gefährlich wurde es wieder in Minute 72: Fernandes traf aus der Distanz den Pfosten und Ronaldo staubte aus kurzer Distanz ab – 2:1.

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Die Freude hielt jedoch nur kurz an. Denn keine 240 Sekunden später kombinierten die Gäste sehenswert. Die Hereingabe von Dorgu drückte Christian Eriksen aus wenigen Metern zum 2:2 über die Linie. Das Auf und Ab hatte noch kein Ende. Eine unzureichende Faustabwehr von Schmeichel brachte Francisco Trincao in Position, dessen Versuch aus 17 Metern maßgenau im rechten Eck landete – 3:2.

Jener Trincao eröffnete die Verlängerung mit dem 4:2. Schmeichel parierte zuvor glänzend, doch gegen den Flachschuss von Trincao aus halbrechter Position war er machtlos. Der genauso wie Trincao eingewechselte Goncalo Ramos sorgte nach einem Konter endgültig für Klarheit – 5:2 (115.). Somit trifft Portugal im Halbfinale der Nations League auf die DFB-Elf, die gegen Italien eine 3:0-Führung aus der Hand gab.

Die Ergebnisse im Überblick:

Spanien 3:3 n. E. 8:7 Niederlande (Hinspiel: 2:2)

Tor: 1:0 Oyarzabal (Foulelfmeter, 8.), 1:1 Memphis (Foulelfmeter, 54.), 2:1 Oyarzabal (67.), 2:2 Maatsen (79.), 3:2 Yamal (103.), 3:3 Xavi (Foulelfmeter, 109.)

Elfmeterschießen: 3:4 van Dijk, 4:4 Merino, 4:5 Koopmeiners, 5:5 Torres, 5:6 Xavi, 6:6 Garcia, 6:6 Lang trifft die Latte, 6:6 Verbruggen hält gegen Yamal, 6:7 Taylor, 7:7 Baena, 7:7 Simón hält gegen Malen, 8:7 Pedri

Frankreich 2:0 n. E.  Kroatien (Hinspiel: 0:2)

Tor: 1:0 Olise (53.), 2:0 Dembelé (80.)

Elfmeterschießen: 2:0 Maignan hält gegen Baturina, 3:0 Mbappé, 3:1 Moro, 4:1 Tchouaméni, 4:1 Ivanovic schießt drüber, 4:1 Kounde schießt drüber, 4:2 Pascalic, 5:2 Kolo Muani, 5:3 Jakic, 5:3 Hernández, 5:4 Caleta-Car, 6:4 Doué, 6:4 Maignan hält gegen Stanisic, 7:4 Upamecano

Portugal 5:2 Dänemark (Hinspiel: 0:1)

Tor: 1:0 Andersen (Eigentor, 38.), 1:1 Kristensen (56.), 2:1 Ronaldo (72.), 2:2 Eriksen (76.), 3:2 Trincao (86.), 4:2 Trincao (91.), 5:2 Ramos (115.)

Schmeichel hält Foulelfmeter von Ronaldo (6.)

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)