
liga2-online.de
·27. April 2025
"Dürfen einen Fehler nicht machen": Polzin warnt nach Niederlage

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·27. April 2025
Deutlich anders als geplant lief das Spiel des Hamburger SV gegen den Karlsruher SC. Merlin Polzin wollte sich trotzdem nicht der allgemeinen Schwarzmalerei hingeben.
"Die Enttäuschung ist nach dem Spielverlauf und der gezeigten Leistung extrem hoch," begann der niedergeschlagen wirkende Merlin Polzin die Pressekonferenz. Eine schwache erste Hälfte war es, die die Norddeutschen gegen die Badener das Spiel kostete. Selke konnte Ben Farhats Führungstor zwar kontern, doch auf Wanitzeks 1:2 (45.+3) hatte sein Team keine Antwort mehr parat. "Wir hatten eingefordert, dass wir klar und konsequent sind und dementsprechend verteidigen." Das war den Rothosen nicht gelungen, "in vielen Aktionen", wie der Coach hinterherschob.
Auch der zweite Spielabschnitt brachte keine Besserung. Zwar klingelte es nicht noch einmal im Kasten des HSV, doch offensiv fehlte es an Ideen, Fortune, Schnelligkeit. Auch hier legte der 34-Jährige den Finger in die Wunde: "Wir hatten dann die Spielkontrolle, haben es aber zu langsam gestaltet, zu viele Kontakte genommen. Wir haben es nicht geschafft, in den Rücken des Gegners zu kommen, sondern ihn durch unser langsames Spiel immer wieder in die Position gebracht, dass sie nach vorne verteidigen können." Aus dem vielen Ballbesitz konnten die Hausherren kein Kapital schlagen und mussten sich letztlich der nicht unverdienten Niederlage fügen.
Trotz der Pleite wollte Polzin auch durch das stilistische Mittel seiner klaren Rhetorik keinen Zweifel am Aufstieg seiner Mannschaft aufkommen lassen. Immer wieder betonte der Übungsleiter im weiteren Verlauf der Pressekonferenz, dass man sich nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen lassen wird. Ein Rückschlag ja, das war es auf jeden Fall. Ein unerwarteter zudem, doch das große Ziel haben die Hamburger weiter fest im Blick: "Wir dürfen einen Fehler nicht machen: Auf einen einfachen Fehler etwas Großes projizieren." Was er meint ist, aus der Niederlage Rückschlüsse auf die letzten drei Spiele ziehen. "Wir wissen, dass es eine besondere Situation ist," schob er hinterher.
Ein besonderer Faktor im Saisonfinale ist zweifellos die Psyche – wer hält dem enormen Druck am ehesten Stand? Wie schafft man es, den Spielern Lockerheit einzuimpfen? "Wir müssen Bock auf die Situation haben und nicht groß darüber nachdenken, was alles nicht gelingen kann, sondern was man erreichen kann." Er wolle im Schlussspurt "mutig sein" und sich "der Herausforderung stellen, darauf Bock haben." Auch wenn es gegen Karlsruhe keine Punkte gab, der Rest der Spitzengruppe bekleckerte sich ebenso wenig mit Ruhm an diesem Wochenende, sodass der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur um einen auf jetzt drei Punkte schmolz. Nicht weniger spannend wird es für den HSV nächste Woche in Darmstadt, der KSC hat dann Lautern zu Gast.