liga2-online.de
·3. November 2024
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Das 1:2 bei Hannover 96 war für den KSC die zweite Niederlage in Folge. Eine, die nicht nur aufgrund des späten Gegentors nach VAR-Einsatz besonders schmerzt, sondern auch weil den Badenern Trainer Christian Eichner kommende Woche nach einem kuriosen Platzverweis fehlen wird.
Es lief in der Hannoveraner Arena bereits alles auf ein Unentschieden im Spitzenspiel hinaus, doch dann, in der 86. Minute, meldete sich plötzlich der VAR zu einer Szene, die Schiedsrichter Richard Hempel bereits hatte weiterlaufen lassen. Hannovers Nicolo Tresoldi war im Zweikampf mit Karlsruhes Nicolai Rapp zu Boden gegangen. Der Gang in die Review Area brachte Gewissheit für den Unparteiischen und er zeigte auf den Punkt. Halstenberg ließ sich nicht zweimal bitten und holte für sein Team in der 89. Minute die drei Punkte.
Für Karlsruhes Sünder Rapp war die Szene und der daraus folgende Strafstoß eine Farce. Natürlich war es "eine bittere Situation". Und doch, das hörte man aus seinen Worten heraus, stimmte er mit der Entscheidung keineswegs überein: "Er kommt vor mich und versucht einfach nur, einen Elfmeter herauszuholen." Weiter kritisierte er: "Das ist heutzutage mit dem Video-Schiedsrichter die einfachste Möglichkeit, einen Elfmeter zu bekommen." Die Szene dürfte die nicht abebben wollenden Diskussionen um den VAR im deutschen Profifußball weiter befeuern.
Für weiteren Gesprächsbedarf sorgte die Rote Karte gegen Karlsruhes Trainer Christian Eichner nach Spielschluss. Mit dem Abpfiff war er auf Schiedsrichter Hempel zugelaufen und sah nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung die Ampelkarte. Doch wofür fragten sich zunächst alle? Eichner erklärte später: "Mich hat es tierisch genervt, dass man das Spiel nach 5:35 Minuten abpfeift. Dass man die Nachspielzeit früher abpfeift, hat mich gefuchst. Da fühle mich für meine Mannschaft nicht so richtig wertgeschätzt."
Ein Platzverweis für diese Art von Aussagen scheint etwas weit hergeholt. Und doch sah sich Hempel gezwungen, Eichner aufgrund einer besonderen Regel die Ampelkarte zu zeigen: "Mit meinen 41 Jahren bin ich anscheinend immer noch so gut zu Fuß unterwegs, dass ich zu schnell auf ihn zugelaufen bin. Aufgrund der Schnelligkeit musste er mir dann die Rote Karte geben." Denn die Referees sind angehalten, Akteure, die zu energisch auf sie zustürmen, ebenfalls zu sanktionieren. Zu einer Beleidigung sei es keinesfalls gekommen, wie Eichner zu Protokoll gab. Er hätte sich lediglich einen anderen Umgang miteinander gewünscht: "Ich habe den Schiedsrichter nicht beleidigt“, betont Eichner. „Ich habe ihn nur sportlich-emotional gefragt, warum er nach 5:35 Minuten abpfeift. Vielleicht war es ein Ticken zu viel. Ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass er sagt: Mensch Herr Eichner, ich verstehe Sie, gehen wir rein und trinken einen Kaffee." Nächste Woche im Heimspiel gegen Preußen Münster wird der 41-Jährige seiner Mannschaft an der Seitenlinie somit in jedem Fall fehlen. Für Hannover geht es dann nach Elversberg.