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·15. Dezember 2024

Ein schlimmer Rückfall in die Tuchel-Ära: Drei Erkenntnisse nach Mainz

Artikelbild:Ein schlimmer Rückfall in die Tuchel-Ära: Drei Erkenntnisse nach Mainz

Der FC Bayern muss am 14. Spieltag bei Mainz 05 die erste Niederlage der Bundesligasaison hinnehmen. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Die Bayern verlieren mit 1:2 bei Mainz 05 und zeigen dabei eine desolate Leistung. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:


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1. Ein schlimmer Rückfall in die Tuchel-Ära

Je länger man sich das schlechte Spiel der Bayern in Mainz ansah, desto mehr fühlte man sich unweigerlich erinnert an die schlimmsten Auftritte der Mannschaft in der vergangenen Saison unter Thomas Tuchel.

Vor allem die Niederlagen auswärts gegen vermeintlich kleine Teams wie Bochum oder Heidenheim kosteten Tuchel am Ende den Job. Unter der Leitung von Kompany musste sich das Team bisher eigentlich eher vorwerfen lassen, dass man sich gegen die guten Gegner schwertat, wie etwas Barcelona oder Leverkusen.

In Mainz gab es jetzt einen schlimmen Rückfall in die Tuchel-Ära. Die Bayern spielten ideenlos und uninspiriert, die Stars wirkten müde. Wenigstens in den Aussagen nach dem Spiel verfielen die Münchner nicht in alte Muster. Sportvorstand Max Eberl wollte ausdrücklich nicht Wetter, Platz oder Schiedsrichter für die Niederlage mitverantwortlich machen. In der letzten Saison waren das noch gern genommene Ausreden gewesen.

Trotzdem: Die Bayern dürfen die Situation nicht schönreden. Bei aller Lobhudelei für Kompany in den letzten Wochen und Monaten – statistisch stehen die Bayern jetzt schlechter da als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr mit Tuchel.

Im Pokal war man früher ausgeschieden, aber raus ist man jetzt genauso. In der Bundesliga und in der (alten) Champions League hatte man unter Tuchel zum gleichen Zeitpunkt mehr Punkte gesammelt. Damals kam der richtige Einbruch zu Beginn der Rückrunde.

Wenn die Bayern von Kompany sich noch mehr solcher Auftritte wie in Mainz leisten, droht eine ähnlich erfolglose Saison. Die Pleite in Mainz darf nicht einfach zu den Akten gelegt werden. Auch, wenn es die erste Niederlage der Bundesligasaison war – für den FC Bayern sollte sie ein deutliches Warnsignal sein.

2. Kim wie zu seinen schlimmsten Zeiten

Kein Bayern-Star konnte nach dem Spiel in Mainz positiv herausgehoben werden. Doch einer spielte erst recht wie in schwärzesten Tuchel-Zeiten: Minjae Kim.

Eigentlich hatte der Verteidiger aus Südkorea in den letzten Spielen eine hervorragende Entwicklung gemacht. Kim wurde seinem Ruf als Abwehr-Monster endlich gerecht, räumte in mehreren Partien zusammen mit Dayot Upamecano alles weg und erlaubte sich keine Fehler.

In Mainz verteidigte er dann aber auch noch zusammen mit Tuchel-Transfer Eric Dier, was den Eindruck einer unangenehmen Zeitreise noch vervollständigte. Kim spielte in Mainz wie der Tuchel-Kim. Vor dem ersten Gegentor leistete er sich einen üblen Patzer, vor dem zweiten Mainzer Treffer wurde er getunnelt. Über das gesamte Spiel hinweg wirkte Kim unsicher und fahrig.

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Nach einem Fehler wirkt es beim 28-Jährigen oft so, als würde ein Schalter umgelegt werden und er wechselt komplett in den Chaos-Modus. Das darf bei einem internationalen Top-Verteidiger eigentlich nicht passieren.

Kim muss diese wilden Auftritte abschalten. Die besten Abwehrspieler zeichnen sich aus durch die größte Konstanz. In Mainz erinnerte Kim an seine schlimmsten Auftritte. Die Bayern müssen hoffen, dass er schnell die Kurve kriegt und wieder zum Monster mutiert.

3. Bayern ist zu abhängig von Musiala

Dietmar Hamann nervt beim FC Bayern alle und oft stellt der Sky-Experte auch allzu wilde Thesen in den Raum. Nach der FCB-Niederlage in Mainz hatte er aber durchaus einen Punkt, als er analysierte: „Wenn Musiala blass ist, ist Bayern blass.“

Die Abhängigkeit der Bayern von ihrem Offensiv-Star ist schon offenkundig. Musiala hat in dieser Saison einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Er sammelt viele Scorerpunkte und trägt das Angriffsspiel der Bayern mit seinen teilweise genialen Aktionen.

Gegen Mainz ging bei Musiala nichts und die Bayern verloren. Natürlich: Musiala ist einfach ein außergewöhnlicher Spieler und auf dem Weg zum absoluten Superstar. Ja, der FC Barcelona war in Messis besten Zeiten auch abhängig von Messi oder Real Madrid von Cristiano Ronaldo.

Die Kritik von der Abhängigkeit der Bayern von Musiala – erst recht, wenn sie aus Hamanns Mund kommt – wird auch irgendwie gern als Kritik an Musiala aufgefasst. Allerdings sollte diese Abhängigkeit eigentlich den anderen Stars zu denken geben.

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Offensivspieler wie Thomas Müller oder Leroy Sané verdienen fürstlich, standen in Mainz auch auf dem Platz und konnten dem Bayern-Spiel überhaupt nichts geben. Es war übrigens nicht das erste Mal in dieser Saison, dass gerade die zwei genannten enttäuschten. Und dann muss halt wieder Musiala ran.

Wenn es auch bei ihm nicht läuft, sieht es für die Bayern düster aus. Umso wichtiger also, dass die Münchner den 21-Jährigen schnell mit einem neuen Vertrag ausstatten – und dann am besten auch mit ein, zwei neuen hochkarätigen Mitspielern in der Offensive.

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