TSG Hoffenheim
·5. November 2024
TSG Hoffenheim
·5. November 2024
Heimspiel-Highlight in der UEFA Europa League: Am Donnerstag (21:00 Uhr, Liveticker auf tsg-hoffenheim.de) ist Olympique Lyon zu Gast. Das TSG-Magazin SPIELFELD hat sich den ehemaligen französischen Serienmeister genauer angeschaut.
Olympique Lyon gilt als hervorragende Talentschmiede. Noch im vergangenen Jahr nahm der Klub aus dem Südosten Frankreichs durch die Verkäufe der beiden 20-jährigen Bradley Barcola (zu Paris Saint-Germain) und Castello Lukeba (zu RB Leipzig) rund 75 Millionen Euro ein. Weitere teure Abgänge wie Tanguy Ndombele, Alexandre Lacazette, Ferland Mendy oder bereits länger zurückliegend Michael Essien und Karim Benzema bestätigen die gute Lyoner Schule. Die Transferstrategie in diesem Sommer weicht allerdings eklatant von der Norm ab: Hatte Lyon in der Vergangenheit fast jährlich einen Transferüberschuss erzielt, gab der Klub in diesem Jahr mehr aus, als er einnahm und investierte laut Medienberichten rund 150 Mio. Euro in den Kader. Dabei wurde in Ernest Nuamah (20) nur ein Jungprofi für viel Geld verpflichtet, die übrigen Millionen-Transfers wie Moussa Niakhate (28), Orel Mangala (26), EM-Torschützenkönig Georges Mikautadze (23) oder Said Benrahma (28) sind im vielzitierten besten Fußballeralter.
Die Transferoffensive ist zweifelsohne als Angriff auf Paris Saint-Germain zu verstehen. Nach den herausragenden Nuller-Jahren, in denen Lyon von 2002 bis 2008 stets französischer Meister wurde, hat der Klub aus der Hauptstadt dank der katarischen Investoren die Vorherrschaft übernommen. Wenn Paris in den vergangenen zehn Jahren mal strauchelte, gab es in der AS Monaco und dem OSC Lille andere Nutznießer. Lyon verpasste in den vergangenen fünf Spielzeiten sogar dreimal das internationale Geschäft. Die Zeiten, in denen Juninho traumhafte Freistoßtore erzielte und Gregory Coupet im Tor die Stürmer zur Verzweiflung brachte, liegen lange zurück.
Dennoch ist die aufgestellte Bestmarke von sieben Titeln nacheinander unerreicht, auch PSG hat es trotz der vielen Millionen und großen Stars bisher nie häufiger als viermal nacheinander geschafft. Doch der historische Rekord bedeutet Präsident und Mehrheitseigner John Textor, der auch Anteile an Crystal Palace, RWD Molenbeek und Botafogo hält, nur wenig. Er will mit aller (Finanz-)Kraft heraus aus dem Mittelmaß, in das OL in den vergangenen Jahren abgerutscht ist. Der Saisonstart lief für den siebenfachen französischen Meister jedoch ausbaufähig. 14 Punkte aus den ersten neun Partien – Paris ist bereits um neun Punkte enteilt. In der Europa League musste Lyon nach zwei Siegen zum Start zuletzt eine Niederlage hingenommen werden: Gegen Piräus (2:0) und bei den Glasgow Rangers (4:1) blieb Lyon unbesiegt, es folgte ein 0:1 gegen Besiktas. Die Hoffnung ist dennoch groß, nach dem Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions League 2020 (0:3 gegen den FC Bayern München) mal wieder für Furore in Europa zu sorgen.