Eine Trainingswoche, die dem VfB nicht gut tat | OneFootball

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·16. Februar 2025

Eine Trainingswoche, die dem VfB nicht gut tat

Artikelbild:Eine Trainingswoche, die dem VfB nicht gut tat

Geradezu entgegengefiebert hatten sie beim VfB der Zeit, in der unter der Woche mal kein Spiel statt finden sollte. In der man unter der Woche „Dinge trainieren und erarbeiten“ könne. Am Samstag gegen Wolfsburg sah es allerdings so aus, als ob der VfB die zurückliegenden Trainingswoche allzu entspannt angegangen wäre. Gegen die unangenehmen Niedersachsen kam der VfB nie an sein Leistungslimit und verpasste es wie schon gegen Mainz und Gladbach, die Konkurrenz um die internationalen Plätze zu distanzieren.

Von den letzten vier Bundesligaspielen verlor der VfB damit drei, ein Sieg gegen Dortmund, nun, er scheint nicht (mehr) besonders aussagekräftig zu sein. Wie bei den Schwarz-Gelben wählte Sebastian Hoeneß zunächst einen eher passiven Ansatz. Was gegen Dortmund gut geht, sollte auch gegen Wolfsburg funktioieren. So entstand eine fast ereignislose erste Halbzeit, wenn man von der Chance von Mohammed Amoura in der 26. Minute absieht, als der es vorzog, eine Schwalbe hinzulegen anstatt aus aussichtsreicher Position abzuschließen. Der VfB hatte keine nennenswerte Chance, nicht einmal eine nennenswerte Szene. Chris Führich war der Einzige, der es immerhin versuchte. Alle anderen machten nicht den Eindruck, als hätte man unter der Woche „Dinge trainiert und erarbeitet“.


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Besonders aufregend ging es in der zweiten Halbzeit nicht weiter. Der VfB nun mit mehr Spielkontrolle, gefährlich wurde es aber selten. Bis Nick Woltemade für den indisponierten Deniz Undav kam. Messi-like lief er wenige Momente nach seiner Einwechslung über das halbe Feld, umspielte ein halbes Dutzend Gegenspieler und behielt bei den vielen Beinen trotzdem den Überblick. Trotz seines Tor des Jahres war Woltemade nach dem Spiel bedient:

„Wir kassieren zwei komplette Eier-Tore durch einen Ballverlust und einen unglücklichen Handtreffer. Ich habe gedacht, dass wir nach meinem Tor auf die Siegerstraße einbiegen. Aber vielleicht waren wir nicht abgezockt genug.“ Völlig richtig: So schlau sie spielten in Dortmund, so einfältig und naiv agierte der VfB gegen Wolfsburg. Im Gegensatz zur Borussia ist der VfL eine clevere Mannschaft, die einen Rückstand nicht aus der Bahn wirft. Konsequenz und Konzenration fehlten in den beiden entscheidenden Szenen, so Sport-Vorstand Fabian Wohlgemuth. So machte Wolfsburg aus wenig viel und dem VfB blieb nichts.

Artikelbild:Eine Trainingswoche, die dem VfB nicht gut tat

Nick Woltemades phänomenaler Solo-Lauf reichte nicht zum Sieg, weil der VfB “zwei Eier-Tore” kassierte.

Besonders ärgerlich natürlich, dass das Handspiel von Josh Vagnoman nur entstand, weil Wolfsburgs Wimmer einen völlig ehrenlosen Schussversuch unternahm. Niemals wäre der Ball aufs Tor gekommen, landete dafür an Vagnomans Arm, was der VAR dann Minuten später ahndete. “Wir müssen aufpassen, dass wir nicht denken, dass wir so einen Gegner in den ersten 45 Minuten aus dem Stadion schießen“, gab Sebastian Hoeneß zu Bedenken.

Wobei man sagen muss: Niemand im Stadion und vor dem TV dachte, der VfB sollte Wolfsburg aus dem Stadion schießen. Das war bei niemand die Erwartungen gewesen, auch wenn der VfB vermeintlich ein schwieriges Umfeld hat. Hoeneß sollte es sich mit solchen Aussagen nicht zu einfach machen. Grundsätzlich Recht hat er natürlich damit: Niemals dürfe man vier Minuten nach der Führung den Ausgleich kassieren, „das ist eine Fehlerkette, da waren einige Jungs beteiligt” und meinte damit nicht nur Justin Diehl, der den Ball mit einem verunglückten Beinschuss verlor.

Viel zu wenig beteiligt waren Demi & Deniz. Als Traumpaar vor der Saison auserkoren, alleine weil sie schon so viel kosteten, sind sie mittlerweile mehr Stürmer der traurigen Gestalt. Torchancen haben sie keine, groß eingebunden ins Spiel sind sie nicht, Undav und Demirovic fehlt im Moment alles: Selbstvertrauen, Selbstverständlichkeit, Sicherheit, Tempo. Die Ergebniskrise des VfB ist auch eine Krise der beiden. Aber vielleicht können sie in der nun anstehenden Trainingswoche „Dinge trainieren und erarbeiten“, um am Sonntag gegen Hoffenheim den Unterschied auszumachen.

Zum Weiterlesen: Unser vertikalGIF meint zum Wolfsburg-Spiel: “Gar nicht mal so clever”.

Rund um den Brustring meint, “offensiv steckt der Wurm drin” und vermisst die Form bei den Unterschiedspielern.

Bilder: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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