90PLUS
·21. Juni 2024
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·21. Juni 2024
Österreich darf in der „Todesgruppe“ D auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen. Im zweiten Gruppenspiel der EM 2024 gewann die Mannschaft von Ralf Rangnick mit 3:1 gegen Polen, bei denen Robert Lewandowski sein Comeback gab.
Aus dem Berliner Olympiastadion berichtet Michael Bojkov.
Nach jeweils knappen Niederlagen zum Auftakt standen Polen und Österreich im direkten Duell im Berliner Olympiastadion unter Zugzwang. Der Plan der in rot spielenden Burschen, wie die Nationalmannschaft im österreichischen Volksmund heißt, war schnell ersichtlich: Polen sollte früh im Aufbau attackiert werden, anschließend der Ball möglichst schnell und mit wenigen Kontakten Richtung gegnerisches Tor gehen. Nach ersten Annäherungen setzte Gernot Trauner nach neun Minuten den ersten Stich: Philipp Mwene gewann infolge eines Einwurfs links den zweiten Ball und flankte anschließend ins Zentrum, wo sich der Innenverteidiger von Feyenoord hochschraubte und zum frühen Führungstreffer für Österreich einnickte. Nur kurz darauf versuchte Marcel Sabitzer nachzusetzen, Jan Bednarek konnte blocken (11.). Auf der anderen Seite setzte Piotr Zielinski nach starker Einzelaktion das erste Ausrufezeichen für Polen, ehe Nicola Zalewski links im Strafraum aus noch aussichtsreicherer Position vergab (18.).
Hatte die Anfangsphase klar den Österreichern gehört, so tankte Polen mit dem Chancen-Doppelpack neues Selbstvertrauen und gestaltete die Partie in der Folge offen. Nachdem Wojciech Szczesny bei langen Bällen gleich doppelt aufmerksam zur Stelle gewesen war (21./22.), rettete auf der anderen Seite Philipp Lienhart zweimal für Österreich (27./29.). Bei der dritten Chance der Polen war aber auch der Freiburger Innenverteidiger machtlos: Nach einer Ecke scheiterte zunächst Bednarek mit seinem Abschluss, doch Krzysztof Piatek schaltete am schnellsten, legte den Ball an Trauner vorbei und schob zum Ausgleich ins kurze Eck ein (30.).
Zwar hatte Österreich nach wie vor mehr Spielanteile, doch die Mannschaft von Michal Probierz hielt vor allem in den Zweikämpfen gut dagegen und hatte sich den Ausgleich mit zunehmender Offensivpower ein Stück weit verdient. In der Schlussphase des ersten Durchgangs nahm sich die Partie eine erste kurze Auszeit, in der Sabitzer bei zwei Versuchen erfolglos blieb (39./42.). Auf der anderen Seite prüfte der umtriebige Zielinski Österreich-Schlussmann Patrick Pentz mit einem scharf getretenen Freistoß (45.+1). So ging es in einem unterhaltsamen Spiel mit Gleichstand in die Pause.
Nach Wiederanpfiff nahm die Zweikampfhärte zu, das Spiel war zunächst von Unterbrechungen und Wechseln geprägt. Begleitet vom großen Jubel der polnischen Anhänger gab Robert Lewandowksi nach Verletzungspause sein Comeback (60.), der Barca-Stürmer ersetzte Torschütze Piatek. Für die Fußballfeinschmecker war vorerst wenig im Angebot – bis Marko Arnautovic einen Pass von Alexander Prass stark zu Christoph Baumgartner durchließ, der Szczesny rechts unten zur erneuten Österreicher Führung bezwang (66.). Die Reaktion der Polen: Karol Swiderski prüfte Pentz (69.). Auf der anderen Seite scheiterte Patrick Wimmer nach guter Kombination an Szczesny (75.).
Polen presste jetzt höher, dadurch boten sich den im zweiten Durchgang dominanten Österreichern Räume. Nach einer unfreiwilligen Verlängerung von Pawel Dawidowicz war Sabitzer plötzlich frei durch. Der Dortmunder umkurvte Szczesny, wurde von diesem aber anschließend im Strafraum zu Fall gebracht (78.). Beim fälligen Strafstoß verlud Arnautovic den polnischen Schlussmann zum 3:1 und brach bei seinem anschließenden Torjubel in Tränen aus (78.). Es war die Vorentscheidung für Österreich, das in der Folge sogar durchaus noch Chancen auf den vierten Treffer hatte, während Polen sich vergeblich versuchte aufzubäumen. Kamil Grosicki vergab aus wenigen Metern den Anschlusstreffer (90.+3), dann war Ende. Mit dem 3:1-Sieg wahrt Österreich alle Chancen auf das Achtelfinale, während Polen vor dem Gruppenaus steht.
Polen: Szczesny – Dawidowicz, Bednarek, Kiwior – Frankowski, Slisz (76. Grosicki), Piotrowski (46. Moder), Zalewski – Zielinski (87. Urbanski) – Buksa (60. Swiderski), Piatek (60. Lewandowski)
Österreich: Pentz – Posch, Trauner (59. Danso), Lienhart, Mwene (63. Prass) – Seiwald, Grillitsch (46. Wimmer) – Baumgartner (81. Schmid), Laimer, Sabitzer – Arnautovic (81. Gregoritsch)
Tore: 0:1 Trauner (9.), 1:1 Piatek (30.), 1:2 Baumgartner (66.), 1:3 Arnautovic (78., Foulelfmeter)
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