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Nina Probst·12. Juli 2022
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Nina Probst·12. Juli 2022
Was für ein EM-Tag zum Start in die Woche! Nach der Corona-Nachricht aus dem deutschen Team ging es am Abend in Gruppe A so richtig rund.
Österreich wahrte mit einem Sieg die Chance auf das Viertelfinale und feierte das ausgiebig, England fertigte Norwegen mit einem 8:0 ab und konnte es danach nicht fassen. Außerdem richten wir den Blick auf den heutigen Spieltag, an dem die DFB-Elf wieder auf englischem Rasen antritt. Gegner diesmal ist Spanien. Zuvor treffen Dänemark und Finnland aufeinander.
Den Auftakt am Montagabend machten die Österreicherinnen gegen EM-Newcomer Nordirland. Die Mission: die ersten Punkte im Turnier sammeln und die Chance auf die K.o.-Runde wahren. Das hat geklappt! Unter den Augen von Landsmann Ralph Hasenhüttl, Trainer des FC Southampton, setzte sich das Team mit 2:0 (1:0) durch. Den ersten Treffer erzielte dabei Katharina Schiechtl, die den deutschen Fans aus der Bundesliga von Werder Bremen bekannt sein dürfte. Gegen England saß die Abwehrspielerin noch auf der Bank und rutschte nun nur als Corona-Ersatz ins Team.
Auch der zweite Treffer kam aus der deutschen Liga: Katharina Naschenweng von der TSG Hoffenheim erhöhte kurz vor Ende der Partie auf 2:0. Den Sieg feierten die Österreicherinnen dann als hätten sie schon einen Titel geholt. Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel stürmten einige Spielerinnen das Podest und stimmten lauthals Jubelgesänge an.
Im Top-Spiel traf Norwegen auf die Gastgeberinnen aus England. Dabei feierte auch die deutsche Schiedsrichterin Riem Hussein ihren ersten Einsatz. Nach zwölf Minuten entschied sie nach einem Foul an Englands Ellen White zurecht auf Elfmeter. Den nahmen die Gastgeberinnen dankend an und Georgia Stanway versenkte den Ball vor vollbesetzten Rängen souverän im Kasten.
Das Toreschießen ging munter weiter – zumindest auf Seiten der Britinnen. Allein bis zur Pause fielen insgesamt noch fünf (!!!) Treffer: Lauren Hemp, zwei Mal Ellen White, zwei Mal Beth Mead. Von diesem Schock erholte sich Norwegen nicht mehr. Alessia Russo traf zum 7:0 und Mead erhöhte mit ihrem Hattrick zum 8:0-Endstand. Das ist ein neuer EM-Torrekord.
Norwegens Coach, Martin Sjögren, war bei der PK nach dem Spiel „am Boden zerstört“ und fühlte vor allem mit seinen Spielerinnen: „Wir hatten vor dem Spiel ein gutes Gefühl“, sagte er. Sein Team habe einen Plan gehabt und den auch zehn Minuten lang umgesetzt, „aber danach, in den letzten 80 bis 85 Minuten war es mehr oder weniger furchtbar, um ehrlich zu sein.“
Ganz anders natürlich die Stimmung auf der anderen Seite, wo Sarina Wiegmann sich fragte: „Was passiert hier?“ Sie habe eigentlich ein sehr umkämpftes Spiel erwartet. So richtig erklären konnte sie das Ergebnis nicht, wie das folgende Video zeigt. England sei irgendwann einfach vom Momentum getragen worden.
Mit nun drei Punkten nach zwei Spielen ist Österreich sogar Zweiter in Gruppe A, nachdem Norwegen nun mit ebenfalls drei Punkten das schlechtere Torverhältnis hat. England steht mit 9:0 Toren auf Rang eins und wird der Favoritenrolle im eigenen Land absolut gerecht.
Am Montag die Schocknachricht aus dem deutschen Team: Lea Schüller fällt corona-positiv mindestens für das Spiel gegen Spanien aus. In der zweiten Partie in Gruppe B muss das Team von Martina Voss-Tecklenburg also ohne die Top-Stürmerin ran, die beim 4:0 gegen Dänemark einen Treffer erzielt hat. Die Bundestrainerin richtete danach deutliche Kritik an die Uefa, da Nachnominierungen nicht möglich sind und die Kader für das Turnier nicht wie bei den Männern auf 26 Spielerinnen aufgestockt wurden.
Doch auch bei Spanien ist der Kader geschwächt: Barcelona-Star Alexia Putellas zog sich eine Woche vor Start der EM im Training einen Kreuzbandriss zu. Am Dienstag, wenn ihre Mannschaft auf Deutschland trifft, wird die Weltfußballerin operiert.
Im Stadion in Brentford sicherte sich Deutschland bereits den Auftaktsieg gegen Dänemark. Doch auch die Spanierinnen können nach dem 4:1 gegen Finnland selbstbewusst in die Partie gehen. Für beide Teams lockt außerdem schon jetzt das Viertelfinale: Der Sieger dieses Aufeinandertreffens könnte sich theoretisch schon das Ticket für die K.o.-Runde sichern.
Gegen Spanien ging Außenseiter Finnland überraschend in Führung und machte den Favoritinnen den Start ins Turnier schwer. Dennoch musste das Team um Rekordtorschützin Linda Sällström den Auftakt mit 1:4 abhaken. Ebenso Dänemark. Mit 4:0 und zahlreichen weiteren Chancen hatte Deutschland eindeutig den besseren Start erwischt.
Im nordischen Duell am frühen Dienstagabend ist für beide Teams nun aber wieder alles offen. Immerhin: Finnland warf Dänemark 2005 und 2009 aus dem Turnier, auch wenn die Däninnen insgesamt schon mehr direkte Begegnungen gewonnen haben. Allerdings noch nie bei einer EM. Finnland musste derweil am Montag die ersten Corona-Fälle verzeichnen. Verteidigerin Tuija Hyyrynen und ein Mitglied des finnischen Personals wurden positiv getestet.
Die erste Partie des Abends um 18 Uhr zwischen Finnland und Dänemark zeigt die ARD ab 17.40 Uhr im Livestream und auch bei DAZN läuft das Spiel. Die deutschen Frauen starten um 21 Uhr in den zweiten Spieltag. ARD überträgt die Partie live ab 20.15 Uhr im TV. Mit dabei: Expertin Nia Künzer, Reporter Bernd Schmelzer und die Moderation übernimmt Claus Lufen. DAZN zeigt das Spiel online im Stream.
Alle Highlights der Begegnungen findet ihr im Anschluss bei OneFootball.