90PLUS
·13. Oktober 2024
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·13. Oktober 2024
Lee Carsley übernahm England nach dem Rücktritt von Gareth Southgate auf Interimsbasis. Doch im Anschluss an die sechs geplanten Spiele möchte er zur U21 zurückkehren.
Gareth Southgate (54) räumte nach dem knapp verpassten EM-Titel seinen Posten. Daraufhin wurde Lee Carsley (50) für die verbleibenden Partien im Jahr 2024 zum englischen Nationaltrainer ernannt. Ihm wurden durchaus Chancen auf eine dauerhafte Anstellung zugerechnet. Doch Carsley lehnt nach Telegraph-Informationen eine Beförderung ab. Schon vor der Pleite gegen Griechenland (1:2) habe er große Zweifel an seiner Bereitschaft gemacht und nun den FA-Verantwortlichen seine Tendenz mitgeteilt.
Schon seine öffentlichen Äußerungen deuteten daraufhin. So sprach Carsley, seit 2018 im Verband tätig, nach dem Griechenland-Spiel davon, dass er „hoffentlich zur U21 zurückkehren“ werde. Weiter führte er aus: „Die U21 ist eine Aufgabe, auf die ich sehr stolz bin und in die ich sehr viel investiert habe.“
Am heutigen Sonntag ist England mit Carsley an der Seitenlinie in Finnland zu Gast und benötigt dringend drei Punkte, um weiter auf die Rückkehr in die A-Liga der Nations League hoffen zu dürfen. Im Vorfeld sagte er: „Das Letzte, was für mich in diesem ganzen Prozess wichtig ist, bin ich selbst.Ich glaube, dass ich als Trainer deshalb so erfolgreich war, weil die Leute wissen, dass es nicht um mich geht. Es geht um die Spieler, es geht um das Umfeld, es geht um die Kultur.“
Dementsprechend betrachte er die Situation auch nicht als Vorstellungsgespräch, sondern „als Privileg und unglaubliche Verantwortung“. Mit Blick auf die verbleibenden drei Partien sagte der für seine Aufstellung gegen Griechenland viel kritisierte Coach: „ Ich habe noch drei Spiele vor mir. Ich will versuchen, dafür zu sorgen, dass die Mannschaft wirklich gut aufgestellt ist, dass wir verschiedene Spieler auf verschiedenen Positionen gesehen haben und dass wir in einer gesunden Position sind.“
Anschließend wird Carsley – dem nachgesagt wird, weiter an seinem Trainerhandwerk arbeiten zu wollen – aller Voraussicht nach wieder mit der U21 Englands arbeiten, deren Teilnahme an der EM 2025 übrigens noch nicht gesichert ist. Die FA muss sich derweil intensiver mit der Suche nach einem neuen Nationaltrainer befassen.
Als Wunschkandidat gelte Pep Guardiola (53), der Manchester City im Sommer 2025 verlassen könnte. Doch auch Thomas Tuchel (51) wird gehandelt. Er soll sogar bereits Gespräche mit dem Verband geführt haben. Ebenso werden Graham Potter (49), seit seinem Aus bei Chelsea vereinslos, und Eddie Howe (46/Newcastle United) als aus England stammende Kandidaten genannt. Eine große Lösung scheint möglich, denn der Kader bietet angesichts der individuellen Qualität reichlich Perspektive.
(Photo by Justin Setterfield/Getty Images)