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Matti Peters·6. November 2023
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Matti Peters·6. November 2023
Die Karriere von Trainertalent Joe Armas aus Ecuador ist filmreif. Sie könnte genauso gut als Drehbuch für den nächsten Hollywood-Blockbuster herhalten.
Bereits im Kindesalter wusste Joe, dass er irgendwann gerne als Trainer arbeiten wollte. Mit 17 entschied er sich für den Schritt nach Spanien zu gehen und dort Sportmanagement zu studieren. Er absolvierte Praktika bei mehreren europäischen Topklubs. Darunter auch Ajax und Real Madrid.
Neben Bücher wälzen und für Klausuren pauken, arbeitete Joe auf dem Bau als Maurer, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Mit gleich zwei Master-Abschlüssen und einem eindrucksvollen Resümee im Gepäck ging es Jahre später wieder zurück nach Ecuador. Bis auf einen Job als Assistent bei den U15-Junioren von Ecuador ergab sich allerdings trotz großem Aufwand keine Möglichkeit sein Trainertalent unter Beweis zu stellen.
„Als ich nach Ecuador zurückkehrte, hatte ich keinen Job. Ich verschickte Bewerbungen, reiste zu verschiedenen Städten und überbrachte mehr als 120 Bewerbungsschreiben persönlich. Kein Klub rief mich an, erklärte Joe Armas im Gespräch mit dem ecuadorianischen Medienportal ‚Retratos Canal Digital‘.
Später wiederholte er diesen massiven Bewerbungsprozess mit dem Angebot sogar einen unbezahlten Job anzunehmen. Er wollte einfach nur eine Chance, doch es vergingen weitere frustrierende Monate ohne Anstellung. Im Sommer 2021 kam dann doch ein Anruf. Der Drittligist Imbabura Sporting Club wagte den Versuch mit dem Rookie. Es sollte sich auszahlen.
Die ersten Wochen waren allerdings hart, erinnert sich Armas im Interview mit ‚El Universo‘ zurück. Er musste zunächst die starken Zweifel einiger deutlich älterer Spieler beseitigen. Doch mit jedem Training wuchs das Vertrauen.
Mit einem mutigen, offensiven Spielstil eroberte er schnell die Herzen der Fans. Der Erfolg gab ihm recht. Gleich im ersten Jahr gelang der Aufstieg in die zweite Liga. Im zweiten Jahr folgte ein Pokal-Run, letztlich im Achtelfinale endete, aber dennoch ordentlich Wellen schlug und Imbabura auf die Fußballkarte Ecuadors zurückbrachte.
Vor etwas mehr als einer Woche schaffte Armas mit seiner Mannschaft tatsächlich den Aufstieg in die LigaPro Serie A. Durch ein souveränen 4:0-Erfolg gegen Mitaufsteiger Deportivo Macará wurde der Traum wahr.
„Wir sind unserem Spielstil gegen jeden Rivalen treu geblieben. Wir folgen unseren Werten und unserer Gaming-Philosophie. Dieses Team erinnert mich an Rocky. Wir waren Runde für Runde dabei. Wir hatten harte Rückschläge und die Teamarbeit hat uns zu diesem Ziel geführt“, sagte der junge Trainer im Anschluss bei ‚Gol TV‘ sichtlich emotional.
Quelle: @Juezcentral auf X
„Imbabura ist in meinem Herzen. Es ist der erste Verein, der mir eine Chance gibt. Ich habe an vielen Orten nachgeschaut und bin meinen Vorgesetzten dankbar, dass sie das Risiko eingegangen sind. Ich habe hart gearbeitet und das spiegelt sich mit diesem Aufstieg wider“, so Armas weiter.
Wie bei Rocky Balboa muss mit dem Beitritt in die Riege der ganz Großen des Landes natürlich nicht Schluss sein. Der Boxer mit dem Kämpferherz erlebte schließlich auch mehr als nur Happy End. Netflix oder Amazon sollten schon mal die Kontaktdaten raussuchen, das Drehbuch für Film über Joe Armas schreibt sich von ganz alleine.
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