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·1. Dezember 2024

Es fehlt die letzte Konsequenz

Artikelbild:Es fehlt die letzte Konsequenz

Der Spielfilm

Erste Halbzeit: Andi Patz vertraute im Eintracht-Stadion derselben Startaufstellung wie gegen Magdeburg. Man spiegelte gewissermaßen die Braunschweiger Formation mit drei Innenverteidigern (Wurm, Bulic, Breunig / Jaeckel, Bicakcic, Ehlers), zwei Schienenspielern (Viet, Hein / Bell Bell, Ba), Doppel-Sechs (Geipl, Ernst / Krauße, Köhler) sowie einem Stoßstürmer (Kühlwetter / Polter) und zwei Offensivspielern im Halbraum (Pröger, Kother / Philippe, Gomez). Braunschweig war stark dezimiert und füllte den Kader, von dem nur 14 Profis fit waren, mit Jugendspielern auf.


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So ergab sich eine starke Mann-gegen-Mann-Orientierung auf dem gesamten Feld und beide Teams neutralisierten sich weitgehend gegenseitig. Aufgrund der Raumaufteilung ging viel über die jeweiligen Außenverteidiger. Vor allem lange Bälle in die Tiefe sorgten für Gefahr. Weil der Jahn die Braunschweiger Außenverteidiger immer diagonal anpresste, erlaubte man ihnen, einen Pass in die Breite zu spielen, weswegen sie diese Räume durch verschiebende zentrale Mittelfeldspieler suchten.

Trotzdem unterlief der Heimelf aufgrund mangelnder Präzision immer wieder Passfehler, auch weil der Jahn früh presste und Braunschweig zu Fehlern zwang. Immer wieder eroberte der Jahn den Ball im Braunschweiger Aufbauspiel und suchte das schnelle Umschalten. So kam man zu einigen Gelegenheiten und insgesamt machte der Jahn den agileren Eindruck in der ersten Halbzeit. Geipl per Fernschuss (17.) sowie Abschlüsse von Pröger (37.) und Kother per abgefälschter Bogenlampe (42.) ließen den Schluss zu: Nur das letzte Quäntchen fehlt. Die Heimelf trat eigentlich nur durch einen wuchtigen Fernschuss von Philippe (32.) in Erscheinung, der aber weit drüber strich.

Zweite Halbzeit: Aus der Kabine kam wieder der Jahn druckvoller. Pröger per Gewaltschuss (50.) sowie Kother und Kühlwetter, deren Abschlüsse jeweils noch geblockt wurden (55./56.), verdeutlichten die leichte Regensburger Überlegenheit – die etwa ab der 60. Minute abnahm. Die Braunschweiger, angestachelt durch das unzufriedene Publikum (das ab und an Pfiffe regnen ließ), schnürten den Jahn mehr und mehr ein, ohne allerdings wirklich die ganz große Gefahr zu erzeugen. Der Jahn wirkte hingegen müder und müder, verteidigte aber weiterhin leidenschaftlich.

Der Jahn kam in der Schlussphase vor allem über links durch den agilen Hein, der zuweilen mit Kother ansehnlich Doppelpässe spielte, zu Gelegenheiten. Ihre Flanken konnten Hottmann und Pröger kurz hintereinander nicht verwerten (80.). Auch eine aus diesen Situationen resultierende Ecke (Bilanz insgesamt: 2:10 für den Jahn!) brachte Viet nicht wirklich aufs Tor. Johansson entschärfte den Abpraller vom eigenen Innenverteidiger (80.). Auf der Gegenseite kam die Heimelf zu ihrer besten Gelegenheit im Spiel, bei der sich auch Gebhardt auszeichnen konnte. Einen wuchtigen Drehschuss von Jaeckel kratze der Jahn-Keeper gekonnt aus dem Eck (83.).

Letzter Aufreger: Max Marie, eingewechselter Jugendspieler der Eintracht, dribbelte Richtung Grundlinie, ließ sich gegen Hein aber allzu plump fallen (93.). Schiedsrichter Alt sorgte kurzzeitig für Verwirrung, als er uneindeutig auf den Punkt zeigte – meinte aber den Abstoß für die Gäste, nach dem direkt Schluss war. Einen Sieg hätte aber an diesem Tag keins der beiden Teams verdient, wobei der Jahn durchaus gefälliger war. Dennoch fehlte die letzte Qualität im Abschluss. Und so bleibt man weiterhin bei acht Punkten auf dem letzten Platz, mit kleinem Abstand zu den Abstiegskonkurrenten

Die Stimmen zum Spiel

Bryan Hein über…

…sein Fazit zum Spiel: Ich fand, es war wieder ein gutes Spiel von uns. Wir hätten, glaube ich, mehr verdient gehabt, es war auch mehr drin. Wir nehmen den Punkt aber mit.

…seine Leistung: Ich bin zufrieden. Ich glaube, ich hatte viele Aktionen, bin auch oft durchgekommen, und dann lag es immer am letzten Pass, der letzten Flanke.

…seine Entwicklung über die letzten Spiele: Klar, man kommt irgendwann rein. Ich bin von mir selbst überzeugt. Ich weiß, was ich kann. Es braucht vielleicht ein bisschen Zeit, um das auf den Platz zu bringen, aber ich glaube, es wird immer besser. Ich finde auch, als Mannschaft machen wir es immer besser. Da fällt es einem dann insgesamt einfach leichter.

…die noch fehlenden Puzzleteile: Ich sage es zwar immer wieder, aber es ist im Endeffekt vielleicht die letzte Konsequenz. Vor allem jetzt in so einem Spiel, wo man oft Chancen hat, wo man oft durch ist, hapert es noch ein bisschen am letzten Schuss, am letzten Pass. Aber wie gesagt, ich finde es wieder eine Steigerung zu den letzten Spielen.

Christian Kühlwetter über…

…die Leistung des Teams: Jetzt hinterher bin ich auf jeden Fall zufrieden. Aber wenn man es bis ungefähr zur 65. Minute betrachtet, hat man vielleicht sogar zwei Punkte zu wenig mitgenommen. Wir waren bis dahin schon die bessere Mannschaft, haben viele Ballgewinne gehabt. Dann hat immer der letzte Pass oder im Abschluss die letzte Konsequenz gefehlt. Aber im Nachhinein muss man das 0:0 mitnehmen. So bleibt der Abstand gleich.

…seine beste Chance in der zweiten Halbzeit: Ich habe am ersten Pfosten gegrätscht und, glaube ich, den Ball sogar getroffen. Bicakcic grätscht aber auch. Leider ist es im Moment so, dass immer ein Fuß dazwischen ist und er noch geblockt wird. Danach versuchen Kai und ich beide zu schießen. Ich weiß gar nicht, wer den Ball getroffen hat, dann geht er leider ins Aus. Uns hat ein bisschen das Glück gefehlt. Wenn man später, kurz vor der 80. Minute, wo der Ball hinten durch geht, die richtige Entscheidung getroffen hätte, am zweiten Pfosten durchzulaufen und nicht im Rückraum stehen zu bleiben, dann schiebst du ihn einfach ein. Aber wir müssen genauso weitermachen und dann fallen die Tore schnell.

…seine Durststrecke ohne Tor: Natürlich versuche ich, wenn der Trainer mich aufstellt, alles zu geben für die Mannschaft. Die persönlichen Ziele sind jetzt erstmal egal. Es geht jetzt gerade nur darum, dass wir einfach die Spiele gewinnen und da unten rauskommen. Und wenn man das Magdeburg-Spiel letzte Woche sieht und jetzt das Spiel, dann geht das auf jeden Fall in die richtige Richtung.

…die Formkurve des Teams: Ich finde, dass wir es offensiv nicht so schlecht machen. Es ist schon besser geworden, aber noch lange nicht ausreichend. Natürlich ist da noch viel Potenzial nach oben. Sonst hätten wir heute ein Tor geschossen. Aber klar, die ersten Spiele unter Andi haben erstmal dafür gesorgt, dass wir hinten nicht mehr so viele Gegentore bekommen. Jetzt gegen Magdeburg und Braunschweig, sieht man, dass wir kompakt stehen und mit frühem Pressen auch die Null halten können. Das macht den Zuschauern Spaß. Und das macht uns Jungs auch Spaß, wenn du dann die Ballgewinne hast und danach nach vorne spielst.

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