fussballeuropa.com
·26. Juli 2023
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Riqui Puig (23) galt einst als Juwel, das im Mittelfeld des FC Barcelona über Jahre hinweg die Fäden ziehen sollte. Mittlerweile spielt er in der MLS bei Los Angeles Galaxy und blickt nun in einem Interview mit der spanischen Zeitung Sport auf seine Zeit bei den Katalanen zurück.
"Ich bin seit einem Jahr hier und es ist eine beeindruckende Stadt, der Fußball ist ganz anders, aber ich fühle mich sehr wohl. Man kümmert sich sehr um mich und ich bin hierhergekommen, um Spielzeit zu bekommen und ich bekomme sie. Die Wahrheit ist, dass ich sehr glücklich bin", resümiert Puig zunächst seine aktuelle Situation.
Während er in Barcelona ständig von Fans und Journalisten belagert wurde, kann Puig in den Vereinigten Staaten seinen Freizeitaktivitäten in Ruhe nachgehen: "Hier gibt es viele Stars und ein Fußballer ist keine große Sache."
Der Spanier lässt durchblicken, dass er sich in Barcelona, obwohl ihm die Stadt als gebürtiger Katalane sehr am Herzen liegt, zuletzt nicht wohlgefühlt hat: "Ich bin jung und möchte ausgehen, essen gehen, es gab Probleme außerhalb des Sports, sie folgten mir nach Hause, sie wollten wissen, wohin ich zum Essen gehe, wohin ich etwas trinken gehe."
Dass sich die Presse in sein Privatleben einmischte, störte Puig sehr. In den USA sei Fußball nur eine von vielen Sportarten, dadurch genieße er deutlich mehr Ruhe. "Wenn man bei Barcelona nicht spielt, suchen sie nach anderen Dingen."
Dass er den Sprung in die erste Mannschaft bei Barça nicht schaffte, bringt Riqui Puig auch mit Umständen, die nicht in seiner Verantwortung liegen, in Verbindung. Ich hatte auch Pech. Wir wechselten oft den Trainer, dem Verein ging es nicht gut. Ich war in einer Situation, in der ich mich nicht sehr wohlfühlte."
Der Spanier gab auch zu, dass seine aktuelle Mannschaft LA Galaxy aufgrund der Ausfälle von wichtigen Spielern wie Martín Cáceres (36) und Chicharito (35) etwas zu kämpfen habe. Er bleibt jedoch optimistisch und untermauerte, die Playoffs noch erreichen zu können.
"Es war sehr schwierig, wenn man bedenkt, dass ich immer in Barcelona war." Der Trainer von LA Galaxy habe ihn jedoch angerufen und von der Spielidee überzeugen können. "Dort ist man in der besten Liga der Welt, mit den Besten, und hier ist es anders, aber alles läuft gut. Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung, die ich getroffen habe."
Auch wenn er in den USA glücklich ist, kann sich Riqui Puig eine Rückkehr nach Europa gut vorstellen. "Ich habe hier einen Vertrag für zwei weitere Jahre, und am Ende des Jahres werde ich eine Entscheidung treffen. Ich bin wettbewerbsfähig und möchte in einer wettbewerbsfähigen Liga spielen. Das wird sie sein, jetzt wo Messi, Busquets und Alba hier sind. Ich bin sehr jung hierhergekommen, um Erfahrungen zu sammeln. Wenn sich aber eine Gelegenheit bietet, nach Europa zu gehen, würde ich nicht nein sagen."
Der FC Barcelona ist Puigs Herzensverein. Als Kind ging er immer mit seinem Vater ins Camp Nou. "Ich versuche, die Spiele von hier aus zu verfolgen. Dem Verein geht es finanziell immer besser, und das sieht man an den Neuverpflichtungen, die sie tätigen." Der Gewinn der Meisterschaft habe ihn sehr gefreut und er sei sich sicher, dass die Katalanen auch in Europa wieder angreifen können.
Der 23-Jährige hat auch ein paar kritische Worte über Barça-Trainer Xavi (43) übrig: "Vor dem Ende der Saison haben wir uns zusammengesetzt und er hat mir gesagt, dass er nicht mit mir plant." Präsident Joan Laporta (61) hätte laut Riqui Puig gerne an ihm festgehalten, aber er wollte nicht in einem Verein bleiben, wo er beim Trainer unerwünscht sei.
"Es tat mir weh, als er mich die ersten Wochen nicht trainieren ließ. Die Behandlung war nicht gut. Das hat mich geärgert. Ich habe schnell nach einem Ausweg gesucht, und der Wechsel auf die andere Seite der Welt hat mir gutgetan", berichtet der junge Mittelfeldspieler von seiner Gefühlslage.
Puig verriet auch, dass Xavi ihm zu einem Wechsel nach Katar, wo der aktuelle Trainer seine Spielerkarriere beendete und seine Trainerkarriere startete, geraten hatte. "Xavi rief mich und meine Eltern zweimal an, um mich von Katar zu überzeugen. Es gab eine Beziehung zwischen den Familien. Das hat mich als Spieler und als Freund verletzt, weil ich dachte, wir gehören zu Xavis Familie."
An seiner Liebe für den FC Barcelona ändert das allerdings nichts, wie er versichert. "Ich trage die Trikots, seit ich ein Kind war. Jetzt bin ich weit weg und es ist schwieriger alles zu verfolgen, aber ich bin ein Barça-Fan. Die ganze Familie ist Mitglied."