Fabian Kunze: Kante und Kommilitone | OneFootball

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·21. Januar 2025

Fabian Kunze: Kante und Kommilitone

Artikelbild:Fabian Kunze: Kante und Kommilitone

Als ich Sonntag beim Frühstück einhändig durch Social Media scrollte, fielen mir leider viele Kommentare zum Gerücht auf, Fabi Kunze könnte kurzfristig noch zu Schalke 04 wechseln. Sky hatte da wohl einen Tab und damit eine Diskussion in den Foren geöffnet. Schnell wurden daraus negative Pöbeleien gegen den Spieler. Hannovers Publikum lernt es einfach nicht. Leider haben viele Rote nicht begriffen, welchen Wert unsere #6 bei uns hat…

von Steven Gläser und Median Kelmendi

Nachdem Kunze im Sommer ’22 aus Bielefeld an die Leine wechselte, haftete ihm schnell der Ruf eines kompromisslosen Sechsers an. Legendär das Vorstellungsvideo, das unsere Presseabteilung aus seinen härtesten und „schönsten“ Abräumaktionen bastelte. Auf Bilder sollten Taten folgen und der 1,93-Hüne seine ersten Saison mit 13 gelben und einer gelb-roten Karte abschließen.

Auf der anderen Seite steht ein ganz anderes Gesicht. Neben seinen Schritten im Profifußball trieb Kunze ein Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre voran, wohlwissend sich ein Standbein für die Zeit nach der Karriere aufbauen zu müssen. Diese Bodenständigkeit zeigte sich auch an der Wahl seiner Fortbewegungsmittel: statt SUV oder Luxuskarre radelt unsere #6 gerne mit mit dem Fahrrad zu Training und Treffpunkt. Seine Kartenausbeute verringerte sich in seiner zweiten Saison übrigens auf nur 8 Gelbe…!


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Fabian Kunze: Ein Vorbild in den Reihen von Hannover 96

Neben Charakterstärke und Lernbereitschaft weiß der gebürtige Bielefelder auch auf dem Platz Akzente zu setzen, wie Kollege Medi für uns herausgearbeitet hat:

„Kunze ist ein Biest als defensiver 6er! Hinten räumt er alles in der Luft und auf dem Boden (Top 14% im Ligavergleich in der Luft, mindestens Top 10% am Boden) auf. Egal ob Tackles, Interceptions, geblockte Schüsse oder auch 1vs1 Duelle, bei dem der Gegner auf ihn zudribbelt, gewinnt er sehr viele Zweikämpfe für sich. Er treibt den Ball aber kaum nach vorne, sondern spielt ihn eher ab (progressive Pässe Top 9%). Daher braucht Kunze neben sich mindestens einen kreativen Spieler. Im Vergleich zur Liga sind Sickinger, Tomiak und Bansé am ehesten mit dem Spielstil von Kunze zu vergleichen. Er spielt nicht überragend viele Pässe (ist in den Top 50% – also nicht wirklich mehr oder weniger als der Rest der Liga), allerdings ist er bei präzisen langen Bällen in der oberen Etage (Top 33%) beheimatet. Er hält seine Position im defensiven Mittelfeld. Auch wenn es nach vorne geht, sind sehr viele Aktionen offensiv wie defensiv im mittleren Drittel des Feldes. Er blieb bis jetzt ohne einen einzigen Error, also ohne drastischen Fehler im Spiel.“

Und bei diesen Werten wollen einige „Fans“ unseren 6er, der sich mit seinem auslaufenden Vertrag ohne zu Meckern auch auf der Bank einsortiert, „sofort mit der Schubkarre nach Gelsenkirchen befördern“, wie man in den Kommentaren lesen musste. Was stimmt hier mit einigen Möchtegern-Fans nicht?! Natürlich haben wir mit Boris Tomiak gerade frisch eine weitere Option im defensiven Mittelfeld verpflichtet. Ich bin mir aber sicher, dass auf Fabian Kunze weiterhin Verlass ist. Und wenn er dann ins Spiel kommt, dann knallt’s!

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