
liga3-online.de
·20. April 2025
"Fällt mir nichts mehr zu ein": Backhaus schimpft über spätes 1:2

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·20. April 2025
Lange sah es so aus, als würde Alemannia Aachen bei 1860 München einen Punkt mitnehmen, ehe die Löwen in der 89. Minute nochmal zuschlugen und einen Last-Minute-Sieg feierten. Über die Entstehung des Gegentreffers regte sich Trainer Heiner Backhaus im Nachgang mächtig auf, beim 0:1 sah er zudem eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters.
Ein Einwurf war es, mit dem sich die Alemannia in der 89. Minute überrumpeln ließ. Erst bekam Aachen den Ball nicht geklärt, dann machte die Verteidigung das Zentrum auf, sodass David Philipp keine großen Probleme mehr damit hatte, den Ball im Tor unterzubringen. "So herzlos kannst du nicht bei einem Einwurf verteidigen, wenn ich genau weiß, dass das eine Waffe des Gegners ist", schimpfte Backhaus bei der Pressekonferenz nach Spielende. "Meine Spieler haben sich schon weggedreht und auf den Konter gelauert, bevor der Ball geklärt ist. Dazu fällt mir nichts ein. Das kann nicht der Anspruch nach so einer Laufleistung sein", war der 43-Jährige mächtig angefressen. "Der Punkt wäre für die Moral so viel wert gewesen – gerade bei dem Programm und der Personallage."
Auch über das 0:1 in der 39. Minute regte sich der Alemannia-Coach auf. Nicht, weil seine Mannschaft unzureichend verteidigte, sondern weil dem Treffer nach Ansicht des 43-Jährigen ein Foulspiel von Hobsch gegen Wiebe im Mittelfeld vorausgegangen war. "Der Stürmer kommt von hinten, bringt meinen Spieler zu Fall. Für mich ist das ein klares Foul", so Backhaus. Schiedsrichter Leonidas Exuzidis ließ aber weiterlaufen und gab den anschließenden Treffer von Dickson Abiama.
Am Ende zeigte sich Backhaus "maximal frustriert über das Ergebnis", da seine Mannschaft ein "maximal gutes Spiel" gemacht habe. "Läuferisch waren wir in der zweiten Halbzeit sogar überlegen, hatten die Kontrolle und haben überhaupt keinen Torschuss zugelassen", befand Aachens Coach. "Ein Remis wäre gerecht und verdient gewesen. Es tut mir vor allem die Fans leid." So muss die Alemannia angesichts von "nur" sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone weiter zittern, Backhaus meinte aber: "Das wirft uns nicht aus der Bahn."
Für den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Anas Bakhat gesorgt, der direkt nach seiner Einwechslung zur Pause erfolgreich war. Dennoch herrschte beim 25-Jährigen viel Frust: "Es ist sehr, sehr ärgerlich. Wir laufen sehr, sehr viel, wir stecken ganz viel Arbeit in den Ball und am Ende kassieren wir aus dem Nichts den Treffer. Aber wir haben noch vier Spiele, müssen einfach immer wieder daraus lernen und es besser machen." Vom Klassenerhalt zeigt sich der Mittelfeldspieler überzeugt, denn: "Keine Mannschaft in der Liga macht so viel gegen den Ball und bringt so viel Intensität auf den Platz wie wir. Ich glaube, wir haben es verdient und es uns durch die Saison erarbeitet." Mit dem VfL Osnabrück gastiert am nächsten Sonntag zwar die drittbeste Rückrundenmannschaft auf dem Tivoli, "aber zuhause sind wir mit unseren Fans schwer zu schlagen. Das wollen wir nutzen".
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