90PLUS
·15. Juli 2023
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·15. Juli 2023
News | Vor zwei Tagen hat Dele Alli in einem Interview über seine psychischen Probleme und Süchte gesprochen. Jetzt reagiert die PFA.
Der Fall Dele Alli (27) hat erneut gezeigt, wie wichtig die Sensibilisierung für das Thema psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen ist. Deshalb hat die Professional Footballer Association (PFA) die Vereine aufgefordert, mehr gegen Sucht und psychische Probleme zutun. Dies berichtet der Guardian. Kritik gab es auch von Clarke Carlisle, der ehemals PFA-Vorsitzender war und heute als Berater für psychische Gesundheit tätig ist: „Die PFA interveniert nur auf Anfrage. Es ist eine reaktive Maßnahme. Sie schalten sich also immer nur dann ein, wenn Spieler Probleme haben.“
Die Vereine sollen in die Pflicht genommen werden, sich zukünftig mehr um die psychische Gesundheit der Spieler zu kümmern. Wie der Fall Dele Alli zeigt, sei die Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Medikamenten ein wachsendes Problem, erklärte Carlisle. Die Vereine sollen enger mit der PFA zusammenarbeiten, die in diesem Zuge ihre Kapazitäten ausbauen möchte. Dies soll den Vereinen ermöglichen, proaktiv statt reaktionär auf ihre Spieler zuzugehen.
Ein weiteres Problem sei der zunehmende Spielplan. Die steigende Anzahl der Spiele erschwert die Erholung, sodass die Spieler durch Schlaf versuchen, die geringen Regenerationszeiten zu kompensieren. Dies könnte potenziell im Gebrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Schlaftabletten münden, die schnell in eine Abhängigkeit führen können. Dele Alli klagte ebenfalls über eine Sucht nach Schlaftabletten.
Die PFA möchte in Zukunft proaktiv auf die Spieler zugehen und ihnen Workshops zur psychischen Gesundheit anbieten. Damit erhofft sich die Organisation, mehr Sensibilität für das Thema zu schaffen. Ziel ist es, dass es in jedem Verein einen Vertreter für das Thema gibt. Sportagent Jon Holmes vermutet, dass die Spieler heutzutage größerem psychischen Druck aufgrund der steigenden Aufmerksamkeit durch die sozialen Medien stehen. Die Offenheit von Dele Alli hat dem Thema deutlich mehr Aufmerksamkeit gegeben.
(Photo by BEN STANSALL/AFP via Getty Images)