Fast 17 Jahre: Aue-Torhüter Männel ist der treueste Profi der 3. Liga | OneFootball

Auch nach mehr als 16 Jahren ist noch nicht Schluss: Torhüter Martin Männel hat erst kürzlich seinen Vertrag beim Drittligisten FC Erzgebirge Aue erneut verlängert und wird somit im Sommer in seine 18. Saison bei den "Veilchen" gehen. Damit führt der mittlerweile 37 Jahre alte Schlussmann weiterhin das Ranking der vereinstreuesten Spieler in der 3. Liga an. DFB.de gibt einen Überblick.

Männel war seinerzeit im Sommer 2008 vom FC Energie Cottbus nach Aue gewechselt. Seitdem erlebte er nicht nur in den Spielzeiten 2009/2010 und 2015/2016 jeweils den Sprung in die 2. Bundesliga. Der frühere Junioren-Nationalspieler blieb Aue auch trotz der Abstiege 2014/2015 und 2021/2022 durchgehend treu. Im Erzgebirge ist Männel deshalb längst zu einer Vereinsikone geworden. Mit seinem insgesamt 419. Pflichtspiel für den Verein übertraf der Torhüter schon im Februar 2021 die vorherige Bestmarke von Holger Erler und ist seitdem Rekordspieler des Vereins. Inzwischen sind es sogar schon mehr als 550 Partien. "Ich fühle mich fit", so Männel. "Solange ich einen Beitrag zum Erfolg des Teams leisten kann, mache ich das voller Leidenschaft. Noch kann ich mir ein Leben ohne Fußball nicht vorstellen."

Jakob Golz auf den Spuren von Vater Richard

Auffällig: Unter den neun vereinstreuesten Spielern der 3. Liga ist mit Marco Hiller (seit 1. Juli 2017 Teil der Profis) vom TSV 1860 München nur ein weiterer Torhüter zu finden. Erst auf dem von acht Spielern geteilten zehnten Rang (seit 1. Juli 2019 bei der ersten Mannschaft) tauchen mit Jakob Golz von Rot-Weiss Essen und Arthur Lyska, aktuelle Nummer zwei beim SV Wehen Wiesbaden, wieder zwei Keeper auf.

Während der RWE-Schlussmann an der Essener Hafenstraße der dienstälteste Spieler ist und nach seiner kürzlichen Vertragsverlängerung bis 2027 weiterhin auf den Spuren seines Vaters Richard Golz (elf Jahre beim Hamburger SV und acht Jahre beim SC Freiburg) wandelt, muss sich Lyska beim SVWW hinter Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt (seit 4. Januar 2017 im Klub) anstellen.

Für einen ehemaligen Mitspieler von Martin Männel geht die Zeit beim FC Viktoria Köln in die Verlängerung: Simon Handle war bereits Ende August 2017 vom FC Erzgebirge Aue in den Kölner Stadtteil Höhenberg gewechselt und unterschrieb vor wenigen Tagen ein neues Arbeitspapier. In der ligaweiten Rangliste ordnet sich der Außenbahnspieler damit auf dem siebten Platz ein, muss dabei aber noch einem Teamkollegen den Vortritt lassen. Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz (ab 1. Juli 2014) ist sogar schon seit mehr als zehn Jahren für die Höhenberger aktiv. Ebenso wie Handle gehörte der mittlerweile 34-Jährige bereits zum Kader, mit dem die Kölner im Sommer 2019 in die dritthöchste Spielklasse aufgestiegen waren.

Verls Rekordspieler Mikic auf Rang zwei

In der 3. Liga lässt sich neben Martin Männel nur noch ein weiterer Spieler finden, der noch länger als Koronkiewicz für die erste Mannschaft seines Vereins aktiv ist. Daniel Mikic war bereits zum 1. Juli 2013 von Arminia Bielefeld II wenige Kilometer weiter zum SC Verl gewechselt. Erst im Herbst löste der 32 Jahre alte Verteidiger mit seinem 311. Einsatz Julian Schmidt als Verler Rekordspieler ab. Mikic ist auch der einzige verbliebene Profi der Ostwestfalen aus dem Aufstiegskader in der Saison 2019/2020.

Komplettiert wird die "Top 9" von einem Rückkehrer-Trio. Seit dem 3. Januar 2019 ist Marcel Seegert bereits zum zweiten Mal für die Profis des SV Waldhof Mannheim am Ball. Auch der unmittelbar vor Seegert platzierte Markus Schwabl von der SpVgg Unterhaching war vor einiger Zeit an seine frühere Wirkungsstätte zurückgekehrt - genauer gesagt am 2. Juli 2018. Nach zunächst einer Saison beim Lokalrivalen TSV 1860 München (Juli 2013 bis Ende August 2014) sowie Abstechern zum damaligen Drittligisten VfR Aalen (Juli 2015 bis Januar 2017) und nach England zu Fleetwood Town (bis Juli 2018) ist der Rechtsverteidiger nun zum dritten Mal für seinen Jugendklub am Ball. Wieder am längsten für seinen früheren Klub läuft Manuel Zeitz für den 1. FC Saarbrücken auf (seit 1. Juli 2016).

Bielefeld: Sieben Pokalhelden seit 2023 dabei

Bei nur acht Drittligisten trägt der vereinstreueste Spieler seit weniger als fünf Jahren das Trikot des derzeitigen Klubs. Timo Beermann hatte sich dem VfL Osnabrück am 15. Juli 2020 zum zweiten Mal in seiner Laufbahn angeschlossen. Der Innenverteidiger war nach sieben Jahren beim 1. FC Heidenheim zu den Lila-Weißen zurückgekehrt. Seit Juli 2021 führt Dominik Nothnagel als erfahrener Spieler die U 21 des VfB Stuttgart an. Ein Jahr später kamen Eric Uhlmann und Nick Stepantsev zur U 23 von Hannover 96.

Der abstiegsbedrohte SV Sandhausen verpflichtete seinen derzeit dienstältesten Spieler am 15. September 2021, als Torhüter Nikolai Rehnen aus der Vereinslosigkeit geholt wurde. Bei der U 23 von Borussia Dortmund und Dynamo Dresden (jeweils drei Spieler) sowie dem FC Ingolstadt 04 (fünf) teilen sich gleich mehrere Profis die längste Zeit im Klub.

Auf eine kürzere Vereinszugehörigkeit (seit Juli 2023) kommen nach dem Abstieg von der Bundesliga bis in die 3. Liga lediglich sechs Spieler des aktuellen DFB-Pokalfinalisten Arminia Bielefeld. Das heißt: Kein Spieler im Kader des DSC gehört der ersten Mannschaft mehr als 21 Monate an. Der langjährige Kapitän Fabian Klos hatte seine aktive Laufbahn im zurückliegenden Sommer nach 13 Jahren auf der "Alm" beendet.

Die vereinstreuesten Spieler der aktuellen Drittligisten