"Fast gezwungen, verletzt zu spielen" - Kosovare Asllani erhebt schwere Vorwürfe gegen Ex-Klub Real Madrid | OneFootball

In einem Interview mit SportExpressen hat die schwedische Nationalspielerin Kosovare Asllani schwere Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Klub Real Madrid erhoben.

"Der Klub liegt mir sehr am Herzen, aber ich habe das Gefühl, dass er in den falschen Händen ist", erklärte die Offensivspielerin. Asllani ging sogar noch weiter und sprach davon, dass Real die Gesundheit der Spielerinnen gefährde: "Es ist schwierig, ins Detail zu gehen. Ich denke, es gibt im Klub eine Kultur, die für die Spielerinnen nicht gesund ist. Ich habe das selbst erlebt. Man hat mich fast gezwungen, verletzt zu spielen und ich habe keine Hilfe bekommen."

Die 32-Jährige wechselte 2019 zu CD Tacon, kurz bevor der Verein im Juli 2020 von Real Madrid übernommen und umbenannt wurde. Asllani war damit die erste große Verpflichtung für die Frauenmannschaft des spanischen Rekordmeisters. Ihre Entscheidung, ihren Vertrag nicht zu verlängern und den Klub in diesem Sommer zu verlassen, begründete Asllani wie folgt: "Der Vorstand hat nicht auf die Mediziner gehört. Am Ende war es eine Entscheidung, die ich treffen musste, um eine längere sportliche Karriere zu haben. Das Umfeld für die Spielerinnen wurde sehr ungesund und gefährlich."

"Ich denke, ich habe von Anfang an viel für den Verein getan, und dann habe ich gesehen, dass der Verein die Spieler in all diesen Jahren nicht gut behandelt hat. Ich denke, es ist wichtig, dass ich spreche, da es sonst niemand getan hat. Ich habe versucht, Veränderungen herbeizuführen, aber letztendlich ist dort ein Umfeld entstanden, in dem man sich weigert, auf das medizinische Team und die Spieler zu hören.

Es ist kein Zufall, dass ich dort verletzt war und einen Rückschlag erlitten habe, denn man wird ständig dazu gedrängt, verletzt oder krank zu spielen. Das ist kein gesundes Umfeld."

Gegenwärtig bereitet sich Asllani mit der schwedischen Nationalmannschaft auf die Europameisterschaft in England vor. Die Schwedinnen treffen in der Gruppe C auf die Niederlande, die Schweiz und Portugal. Bei welchem Klub Asllani ihre Karriere fortsetzen wird, steht bislang nicht fest.