Miasanrot
·14. Januar 2025
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·14. Januar 2025
Leon Goretzka ist wieder wichtig für den FC Bayern München – und zeigt, dass er ein Vorbild ist. Außerdem: Mathys Tel doch mit Exit-Möglichkeit, FCB positioniert sich im TV-Gelder-Streit und vieles mehr. News und Gerüchte zum Rekordmeister.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Champions-League-Sieger, Stammspieler beim FC Bayern München und in der Nationalmannschaft, beliebter Interviewpartner, der immer etwas zu sagen hat, sehr beliebt bei einem Großteil der Fans – die Karriere von Leon Goretzka schien rund ums Jahr 2020 richtig Fahrt aufzunehmen.
So viel Fahrt, dass ihm beim Rekordmeister ein Vertrag mit absolutem Top-Gehalt angeboten wurde. Laut dem BR soll dieses bei rund 15 Millionen Euro brutto liegen. Interessant: Capology hatte sein Jahresgehalt lange bei 18 Millionen Euro, änderte dies kürzlich auf 13 Millionen Euro. Eine ziemlich ungewöhnliche Anpassung.
„Goretzkas Verlängerung ist ein weiteres zentrales Puzzleteil in der strategischen Planung für die kommenden Jahre“, schrieben wir bei Miasanrot damals. Eine Bewertung, die rein sportlich schlecht gealtert ist. Viel Widerspruch gab es damals allerdings nicht.
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Goretzkas Standing war auch bei den meisten Fans sehr gut – trotz des Abgangs von Thiago und den offensichtlichen Problemen, die dieser mit sich brachte. Goretzka nahm die Situation an, wuchs in seiner Rolle und spielte unter Hansi Flick und Julian Nagelsmann immer besseren Fußball, entwickelte sich gar in Bereichen weiter, die bei ihm bis heute zu Recht als Limitationen beschrieben werden.
Dass aus Goretzka kein Spielgestalter mehr werden würde, war offensichtlich. Doch mit Joshua Kimmich bildete er ein Duo, das lange auf einem hohen Niveau funktionierte. Das lässt sich auch mit dem Wissen, wie es in den vergangenen Jahren lief, nicht abstreiten.
Obwohl die Kritik spätestens in der Schlussphase unter Nagelsmann wuchs, setzten er und auch Nachfolger Thomas Tuchel auf Goretzka. Teils aus Mangel an Alternativen, aber auch aus Überzeugung. Unter Tuchel spielte Goretzka nach dem Durchbruch von Aleksandar Pavlović sogar eher im Mittelfeld als Kimmich.
Erst unter Vincent Kompany gab es einen harten Schnitt für den gebürtigen Bochumer. Ein Schnitt, den viele Spieler mit seiner Qualität und seinem Standing wohl nicht einfach so hingenommen hätten. Man könnte gar davon sprechen, dass Goretzka abgesägt wurde, will man es noch deutlicher in seine Richtung framen.
Immer wieder betonten die Verantwortlichen im vergangenen Sommer mindestens zwischen den Zeilen, dass es für ihn hart werden würde. Doch Goretzka wechselte nicht. Er wollte bleiben, erntete dafür viel Kritik von Menschen im Internet, die ihm in sozialen Netzwerken vorwarfen, geldgierig zu sein und dass er die Entwicklung des FC Bayern blockieren würde.
Es waren harte Vorwürfe. Dabei tat Goretzka etwas, was für einen abgesägten Stammspieler unüblich ist: Er äußerte sich gar nicht öffentlich, blieb professionell und arbeitete intern daran, sich eine Chance zu verdienen. Am 17. September wurde er dafür von Kompany belohnt, bekam einen Kurzeinsatz in der Schlussphase und traf sogar. Auch diese Chance, sich auf öffentlicher Bühne in irgendeiner Form unzufrieden oder trotzig zu zeigen, ließ er aus.
Goretzka brach erst im November sein Schweigen, als er nach dem Sieg gegen Paris Saint-Germain ein Interview gab. „Für mich ist es Grundvoraussetzung, professionell zu sein“, sagte der 29-Jährige damals: „Schön, wenn das anerkannt wird. So habe ich es schon meine ganze Karriere versucht zu machen, daran werde ich auch nichts ändern.“
Nach den Verletzungen von Pavlović und João Palhinha wurde Goretzka für dieses Verhalten belohnt. Er sammelte Einsätze und steigerte sich von Partie zu Partie. So sehr, dass Kompany auch nach dem Comeback von Pavlović weiter auf ihn vertraut. Es ist zumindest eine kleine Überraschung, dass Goretzka weiterhin in der Startelf steht.
Gründe dafür kann es einige geben: Pavlović machte seit seiner Rückkehr noch nicht den Eindruck, dass er sein Level wieder erreicht hätte. Im Testspiel gegen Salzburg spielte er ungewohnt fahrig und unauffällig. Lässt sich das auch im Training beobachten, ist es nur konsequent, Goretzka den Vorzug zu geben. Vor dem Hintergrund des Saisonstarts ist es fast schon amüsant, dass er im Mittelfeld mit 880 Pflichtspielminuten jetzt die zweitmeisten nach Kimmich hat.
All das wird nichts daran ändern, dass es im Sommer wohl Zeit für einen Neuanfang ist. Goretzkas Spielertyp ist nicht mehr so gefragt beim FC Bayern wie noch vor einigen Jahren. Doch die Art und Weise, wie sich der Profi präsentiert hat, ist in einer Fußballwelt voller Selbstdarsteller, Showmaster und Egoisten bemerkenswert. Das bringt ihm sicher weniger Aufmerksamkeit. Aber es unterstreicht, dass er ein großes Vorbild ist.
So besteht jetzt zumindest die Chance, dass sich Goretzka harmonischer aus München verabschieden kann. Das hätte er sich verdient.
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Mathys Tel könnte doch noch Teil eines Domino-Effekts werden: So soll Eintracht Frankfurt laut Sky Interesse am Franzosen haben. Der Stürmer stehe schon seit über einem Jahr auf der Liste der SGE und habe auch bei Dino Toppmöller großen Eindruck hinterlassen – beide kennen sich noch aus ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Bayern.
Für die Hessen könnte das Thema nun wieder heiß werden, weil Omar Marmoush kurz vor einem Wechsel zu Manchester City stehen soll. Dem Vernehmen nach gehe es nur noch um die geforderte Ablösesumme, die bei mindestens 80 Millionen Euro liege.
Ob Tel überhaupt Interesse an einem Wechsel hätte, ist eher in Frage zu stellen. Auch der FC Chelsea gilt laut TheAthletic als interessiert. In den vergangenen Monaten und Jahren gab es häufiger Gerüchte um den 19-Jährigen. Immer wieder betonten er und sein Umfeld, dass er sich beim FC Bayern durchsetzen wolle. Auch in diesem Winter soll es ein gutes Gespräch zwischen ihm und Vincent Kompany gegeben haben. Einiges deutet also auf einen Verbleib hin.
Der FC Bayern München hat Arijon Ibrahimović an Lazio Rom verliehen. Das gab der Rekordmeister am Montagabend bekannt. „Arijon spielt seit seiner Jugend beim FC Bayern: Spieler wie ihn wollen wir fördern, er gibt hier in jeder Einheit alles und braucht jetzt kontinuierlich Spielzeit auf Top-Niveau“, wird Christoph Freund in der Pressemitteilung zitiert: „Wir werden ihn weiter eng begleiten, weil er alles mitbringt.“
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Worte, die so klingen, als plane man ab Sommer weiterhin mit Ibrahimović. Gerüchte deuteten bereits auf die Leihe hin. Sky berichtete allerdings von einer Kaufoption, die bei acht Millionen Euro liegen soll. In Italien ging man gar von einer Kaufpflicht aus. Außerdem sollen die Bayern eine Rückkaufoption haben, die bei rund 25 Millionen Euro liege. Lazio Rom bestätigte eine Kaufoption, Angaben des FCB gibt es nicht. Sein aktueller Vertrag in München läuft noch bis 2027.
Dr. Michael Diederich hat sich gegen eine stärkere Gleichverteilung der TV-Gelder in der Bundesliga positioniert. „Solidarität darf keine Einbahnstraße sein“, erklärte der Finanzvorstand des FC Bayern München im Interview mit dem kicker: „Bereits jetzt tragen die Top-Clubs dem Solidaritätsgedanken in einem erheblichen Umfang und an vielen Stellen Rechnung.“
Je nach Berechnungsmethode sei der FC Bayern „für rund 30 Prozent der Reichweite der Bundesliga verantwortlich“, bekomme aber nur 6,5 Prozent aus dem nationalen TV-Geld-Topf. „Die restlichen 23,5 Prozent sind bereits Solidarität“, so Diederich weiter: „Ein weiteres Beispiel ist die Gruppenvermarktung im Sponsoring. Da verwundert es schon, wenn der Begriff Solidarität immer weiter strapaziert wird.“
Zur Verteilung der TV-Gelder im deutschen Profifußball werden seit Jahren hitzige Debatten geführt.Viele kleinere Clubs fordern eine stärkere Gleichverteilung der Gelder. Am Donnerstag soll bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL in Frankfurt darüber diskutiert werden. Diederich wurde im Dezember 2024 in das Präsidium der DFL gewählt.
Tom Bischof könnte sich zeitnah entscheiden, was seine Zukunft anbelangt. Wie der kicker von „Insidern“ erfahren haben will, tendiert der Mittelfeldspieler derzeit zu einem Wechsel zum FC Bayern München. Eine Entscheidung könnte demnach nach dem direkten Duell mit der TSG Hoffenheim am Mittwoch fallen.
Die TSG befindet sich in einer übergreifenden Krise. Je länger diese auch sportlich anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Bischof sich nicht für eine erneute Verlängerung entscheidet. Das Fachmagazin berichtet zudem, dass eine direkte Leihe für den FCB kein Thema sei, sollte man sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Er würde Goretzkas Kaderplatz erhalten.
Konkurrenten sollen vor allem Eintracht Frankfurt und RB Leipzig sein. Die FAZ berichtete vor einigen Tagen, dass die SGE favorisiert sei. Bleibt wohl nur eines: Abwarten – und in der Zeit unseren Scouting-Report zu Tom Bischof lesen.