Miasanrot
·11. Dezember 2024
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·11. Dezember 2024
Der FC Bayern München arbeitet sich durch sein kleines Tief. Außerdem: Thomas Müller schraubt an besonderem Wert, Harry Kane fehlt wohl auch gegen Mainz 05 und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Dass der FC Bayern München sich seit einigen Wochen eher in einem leichten Abwärtstrend befindet, lässt sich wohl kaum leugnen. Zumal auch Joshua Kimmich nach dem Leverkusen-Spiel zugab, dass er das Gefühl hatte, man lasse ein wenig nach. Es ist allerdings ein Abwärtstrend auf sehr hohem Niveau.
Auch gegen Schachtar Donezk waren die Probleme zu sehen, die sich zuletzt ins Spiel der Bayern schlichen. Besonders auffällig: Die Ukrainer hatten in der ersten Halbzeit mindestens drei Szenen, in denen sie einen riesigen Raum vor der bayerischen Abwehrkette hatten und so die Schnittstellen fast nach Belieben ausspielen konnten. Beispielsweise beim Tor.
In der aktuellen Phase zeigt sich, dass man eine nicht zu unterschätzende Abhängigkeit davon hat, dass Minjae Kim und Dayot Upamecano quasi das perfekte Spiel absolvieren, wenn man nichts zulassen möchte. Oft genug ist ihnen das in dieser Saison schon gelungen. Zuletzt aber sammelten sich kleinere Stellungsfehler oder anderweitige Fehler an – nicht in großer Menge, aber ausreichend, um dem Gegner etwas anzubieten.
Das ist kein notwendiger Beweis für Zweifel an ihrer Qualität. Es ist eher ein Beweis dafür, dass sie in diesem System die schwersten Aufgaben zu erfüllen haben – und es bisher überragend lösen. Es ist auch bemerkenswert, wie stabil sich die beiden nach den Fehlern präsentieren.
Und auch ganz generell ist beim FC Bayern derzeit herauszuheben, wie gut man mit Rückschlägen umgeht. Das betrifft die wenigen schwächeren Ergebnisse und die Reaktionen darauf ebenso wie der Umgang mit Verletzungen.
Gegen Donezk starteten die Bayern wacklig in die Partie, boten defensiv ein bisschen was an. Doch offensiv legte man zu, wurde immer gefährlicher. Vor allem Thomas Müller und Jamal Musiala kombinierten im Zentrum mehrfach sehenswert. Das entlastete auch die Defensive und so kam es am Ende zu einem deutlichen Sieg.
Ein Sieg, der die schwierigen Momente der Anfangsphase wegwischt. Ein Sieg, der zeigt, dass sich die Münchner derzeit nicht unterkriegen lassen und dass sie dran bleiben. Ein Sieg, der in den letzten Jahren in solchen Phasen nicht selbstverständlich war.
„Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir von der Mentalität her dranbleiben“, sagte Müller nach der Partie bei Prime Video: „Das machen wir auch sehr gut. Es ist nicht selbstverständlich, dass du dann auch in so einem Spiel hinten raus noch die Tore machst, dass du trotz 3:1-Führung noch gallig bleibst. Dass auch die Jungs, die Offensiven, die Zauberer, dass die Tore machen wollen und nicht in Schönheit sterben.“
Diesmal lebten die Bayern zumindest am Ende in Schönheit. Musiala und Michael Olise begannen das Zocken, erzielten schöne Treffer. Es sind nur noch wenige Tage bis zur Winterpause. Die benötigt der FCB dringend. Wie sie sich auf dem Weg dorthin aber schlagen, ist ein signifikanter Unterschied zu den vergangenen Jahren.
Auch und gerade Spieler wie Leon Goretzka oder Konrad Laimer, die vielleicht auf dem Papier nicht optimal ins System passen, sind in der Lage, sich innerhalb der Mannschaft hochzuziehen. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Klar ist aber auch: Erst nach der Winterpause zählt es richtig. Dann wird man wohl Antworten auf die Frage bekommen, wie leistungsstabil diese Kompany-Bayern wirklich sind.
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Der Treffer von Thomas Müller war auch einer für die Geschichtsbücher. Denn damit traf der Angreifer nun in 16 Spielzeiten der Champions League. Seit seinem ersten Auftritt in der Saison 2008/09 konnte Müller immer mindestens ein Tor erzielen – außer in der Saison 2018/19.
Eine beeindruckende Zahl, die nur Karim Benzema und Lionel Messi mit je 18 Spielzeiten überbieten können. Dort wird Müller wohl nicht mehr hinkommen.
Harry Kane ist wohl auch gegen den FSV Mainz 05 keine Option. Das erklärte Max Eberl nach der Partie gegen Shachtar Donezk. Der Engländer hatte sich in Dortmund eine Muskelverletzung zugezogen und fällt seitdem aus.
Max Eberl hat vor der Partie gegen Donezk bei „Prime Video“ Gerüchte dementiert, wonach der FC Bayern im Winter einen neuen Torwart verpflichten wolle. „Nein“, sagte der Sportvorstand: „Wir haben mit Daniel Peretz einen herausragenden Backup.“
Peretz ersetze den an den Rippen verletzten Neuer auch gegen Donezk. Sven Ulreich stand nicht im Kader.