MillernTon
·2. Februar 2025
MillernTon
·2. Februar 2025
Lange war der starke FC St. Pauli defensiv gar nicht zu knacken, doch dem einfallslosen FC Augsburg langte ein Moment, um einen unverdienten Punkt zu holen.(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Das Wichtigste bei der Partie zwischen dem FC St. Pauli und FC Augsburg passierte kurz vor Anpfiff: Mit einer großen Choreo und einer Schweigeminute wurde den Opfern des Holocausts gedacht. Im Rahmen der Choreo hielten Spieler beider Clubs Transparente mit der Aufschrift „Kein Vergeben Kein Vergessen“ hoch. In den Kurven wurden schwarze Folien hochgehalten, dazu gab es jeweils große Transparente in der Nordkurve (Der Tod ist ein Meister aus Deutschland), der Gegengerade (Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen) und in der Südkurve (Darüber zu sprechen ist unmöglich, darüber zu schweigen verboten).
Leider gab es beim Spiel einen Vorfall auf Hauptribüne. Der FC St. Pauli erklärte kurz nach Abpfiff: „Beim Heimspiel gegen den FC Augsburg hat es einen Notarzteinsatz am Millerntor gegeben. Ein Mensch musste reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden. Weitere Informationen liegen uns nicht vor, wir hoffen aber auf eine vollständige Genesung.“ Das hoffen wir vom MillernTon auch. Sehr.
(Da es von diesen beiden Themen hin zu einem Fußballspiel nun einfach keinen guten Übergang gibt, versuche ich es gar nicht erst)Tja, so ist leider auch Fußball, schöne Scheiße. Hätte der FC St. Pauli so ein Spiel auswärts abgeliefert, hätten viele nach Abpfiff wohl feixend den Punktgewinn gefeiert. 80 Minuten lang keinen Stich gesehen und am Ende doch den glücklichen Punktgewinn gefeiert. Höhöhööh! Und so ist dann die Gefühlslage beim FCSP klar mit Enttäuschung zu beschreiben. Weil das Team ein gutes, ein defensiv extrem stabiles Spiel zeigte – und dafür am Ende „nur“ einen einzigen Punkt gutgeschrieben bekam.
Wie erwartet gab es nur eine personelle Veränderung in der Startelf des FC St. Pauli: Eric Smith kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder zurück auf seine angestammte Position zentral in der Innenverteidigung. Lars Ritzka musste dafür weichen, der aufgrund muskulärer Probleme auch gar nicht im Kader stand. Hingegen im Kader war direkt Neuzugang Siebe Van der Heyden, der erst am Donnerstag erstmals mit dem Team trainierte. Zudem kehrte auch Adam Dźwigała nach seiner Rotsperre in den Kader zurück.
Beim FC Augsburg gab es ebenfalls nur einen Wechsel in der Startelf: Kristijan Jakic kehrte nach überstandenen Muskelproblemen zurück und verdrängte Arne Maier auf die Bank. Das Team von Trainer Jesse Thorup startete in einem 3-4-2-1, stellte zur zweiten Halbzeit aber um. Der FC St. Pauli agierte im gewohnten 3-4-3.
Aufstellung bei der Partie FC St. Pauli gegen FC Augsburg FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Nemeth – Saliakas, Irvine, Sands, Treu – Guilavogui, Eggestein, Weißhaupt FCA: Dahmen – Matsima, Gouweleeuw, Banks – Wolf, Onyeka, Jakic, Giannoulis – Rehxbecaj, Claude-Maurice – Essende
Der FC Augsburg hat in dieser Saison Probleme Lösungen mit dem Ball zu finden, vor allem wenn der Gegner ihnen diesen bewusst überlässt. Wie groß diese Probleme sein können, wenn ein Gegner sehr gut darin ist das eigene Tor zu verteidigen, konnte man am Samstag erkennen. Der FCA versuchte in seiner 3-4-2-1-Struktur aufzubauen, doch der FC St. Pauli zeigte sich gegen dieses Verhalten perfekt eingestellt und ließ Augsburg nicht zur Entfaltung kommen.
Die Augsburger Innenverteidiger Gouweleeuw und Matsima hatten während der Partie 125 bzw. 110 Ballkontakte und damit jeweils mehr als doppelt so viele, wie alle anderen FCA-Spieler. Sie waren zusammen mit dem dritten FCA-Innenverteidiger Banks (76 Ballkontakte) die einzigen Spieler auf dem Platz, die mehr oder weniger in Ruhe gelassen wurden. Die Offensivspieler des FC St. Pauli stellten sich ihnen nur in den Weg, verhinderten damit direkte Pässe durch das Zentrum. Alle anderen FCA-Spieler wurden vom 5-2-3 des FCSP gut aufgenommen. Auffällig war die mannorientierte Spielweise von Saliakas und Treu gegen FCA-Außenverteidiger, die dabei die Fünferkette auch mal verließen.
Dabei gab es eigentlich ein Problem für den FC St. Pauli im 5-2-3 gegen das Augsburger Aufbauspiel: Denn der FCA agierte mit zwei Zehnern (Rexhbecaj und Claude-Maurice) und einer Doppelsechs (Onyeka und Jakic). Macht vier Spieler im Mittelfeldzentrum. Und da Nemeth und Wahl den beiden FCA-Zehnern nur selten bis nie folgten, wenn diese sich mal etwas mehr gen FCA-Hälfte fallenließen, drohte eine Unterzahl des FCSP im Zentrum, was eigentlich richtig beschissen ist. Doch der FC St. Pauli reagierte gut auf die Bewegungen von Rexhbecaj und Claude-Maurice, indem er mit je drei unterschiedlichen Spielern situativ diese Spieler attackierte (siehe Grafik unten). Die Abstimmung hierbei passte ziemlich gut.
Mit seinen Offensivspielern konnte der FC St. Pauli also die drei Innenverteidiger des FC Augsburg kontrollieren. Zudem hielt er trotz numerischer Unterzahl das Zentrum kompakt und hatte dadurch in letzter Linie stets eine Überzahl. Letzteres war extrem hilfreich, weil die logische Reaktion des FCA auf das kompakte Zentrum und die enge Deckung auf der Außenbahn nur ein, ihr ahnt es sicher… genau!… langer Ball sein konnte.
So kam es oft dazu, dass sich die Augsburger im dichten Abwehrnetz des FC St. Pauli verhedderten. Kam ein FCA-Spieler in der Hälfte des FC St. Pauli an den Ball, konnte er sich sicher sein, dass er im nächsten Moment in einen Zweikampf verwickelt werden würde. Nicht einmal König Zufall a.k.a. ein risikoreicher langer Ball wollte dem FC Augsburg helfen. Weil der FC St. Pauli auch diesen bestmöglich kontrollierte, mit herausragender Aggressivität und Griffigkeit der FCSP-Spieler beim Kampf um die zweiten Bälle (eigentlich eine Stärke des FCA). Die Folge: Die Offensivbemühungen des FC Augsburg wirkten in der ersten Halbzeit wie ein elendig langer Gehirnfurz. Dabei war der Grund dafür weniger die Augsburger Einfallslosigkeit, sondern vielmehr die super Arbeit des FC St. Pauli.
Die vielen Ballgewinne bildeten auch die Basis für das Offensivspiel des FC St. Pauli. Von Umschaltmomenten ging die meiste Gefahr für das FCA-Tor aus. Alexander Blessin hatte sich nach dem Hinspiel unzufrieden damit gezeigt, dass seine Spieler nach Ballgewinnen zu selten direkt den Weg nach vorne suchten, sprach von zu vielen Rück- und Querpässen. Beim Rückspiel war hierbei eine klare Weiterentwicklung zu erkennen. Der FC St. Pauli spielte nach Ballgewinnen viel vertikaler, schaffte es aber auch oft in den richtigen Momenten wieder das Tempo rauszunehmen und den Ball zu sichern.
So ein vertikales Spiel direkt nach Ballgewinn zeigte zum Beispiel James Sands in der 17. Minute. Der Winter-Neuzugang nahm einen ungenauen Ball von Banks auf und schickte Guilavogui mit einem feinen Pass gekonnt die rechte Seite entlang. Dessen Flanke hatte eigentlich zu viel Schnee auf dem Ball gelagert, um gefährlich zu sein. Aber erzähl das mal Philipp Treu, der mit ordentlich Tempo in den Strafraum einlief und den Ball vor Wolf erreichte (der damit überhaupt nicht rechnete) und wuchtig gen Tor köpfte. FCA-Keeper Dahmen parierte überragend, doch Treu blieb in der Aktion (wie man so schön sagt) und versuchte es nun per Flachschuss. Wäre Banke nicht hineingegrätscht, hätte Treus Schuss das Tor verfehlt, so ging der FCSP in Führung. Bitter für den jungen FCA-Innenverteidiger, da er am Anfang und am Ende der Situation eine unglückliche Figur machte. Aber zwischendrin machte es der FC St. Pauli auch richtig gut.
Dieser Schuss von Philipp Treu hätte ohne Nachhilfe nicht den Weg ins Augsburger Tor gefunden. Aufgrund seiner starken Aktion ist sein Anteil an diesem 1:0 für den FC St. Pauli aber riesengroß. // (c) Stefan Groenveld
Auch nach der Führung blieb der FCSP klar spielbestimmend und erzeugte mehr Torgefahr. Es waren auch nicht nur Umschaltmomente, die das Team für Torgefahr nutzen konnte, teilweise kombinierte man sich auch richtig, richtig stark von hinten bis nach vorne durch. Auffällig war dabei, dass das Team eine gewisse Flexibilität an den Tag legte: Mal agierten die offensiven Außen sehr breit und einer der beiden Sechser schob im Zentrum mit vor, mal zogen sie sich eng zusammen, um eine gute Staffelung für Tiefenläufe zu haben. Die zweite gute Gelegenheit der Partie, als Weißhaupt aus kurzer Distanz an Dahmen scheiterte (27. Minute), ist ein gutes Beispiel für einen strukturierten Angriff, mit Steil-Klatsch-Mustern und Dreiecksbildungen. Diese Situation hätte das zweite Tor eigentlich verdient.
Sowieso bin ich dafür, dass im Fußball eine grundlegend neue Regel eingeführt wird: Wenn es gelingt dem Gegner in einer Halbzeit keinen einzigen Torschuss zu gönnen, sollte dieses Team mit einem Treffer belohnt werden. Jahaa, ist ne totale Quatsch-Idee, ich weiß – aber bis zum Halbzeitpfiff fand der FC Augsburg nicht nur kaum mal den Weg ins letzte Drittel, sondern scheiterte meist schon initial beim Versuch der Offensivaktionen und beendete die erste Halbzeit ohne eigenen Torschuss. Es war eine Wonne dem FC St. Pauli bei der Defensivarbeit zuzuschauen.
Ein 0:1-Rückstand, das eigene Aufbauspiel vom Gegner komplett im Griff, null Torgefahr – ein „Weiter so!“ des FC Augsburg war schlicht unmöglich. FCA-Trainer Jess Thorup reagierte mit einer Umstellung: Das Team agierte fortan in einem 4-3-3 mit dem Ball. Mit Banks auf der Linksverteidiger-Position, der deshalb auch weniger Ballkontakte als seinen Innenverteidiger-Kollegen hatte. Durch diese Umstellung konnte zumindest schon einmal die initiale Patt-Situation (drei Innenverteidiger gegen drei Offensivspieler) aufgelöst werden, weil nun vier Spieler in der hinteren Linie aufbauten.
Der FC St. Pauli musste auf diese Umstellung reagieren. Denn im 5-2-3 hätte das Team den Augsburgern zu viel Raum auf den Außenbahnen gegeben. Die folgerichtige Reaktion: Guilavogui und Weißhaupt ließen sich tiefer fallen, der FCSP stellte sich in einem 5-4-1 auf. Diese veränderte Struktur sorgte nicht dafür, dass der FC Augsburg mehr Torgefahr erzeugte, doch für den FC St. Pauli veränderten sich die Orte der Ballgewinne und die Positionierung der Spieler dabei. Leider nicht zum Positiven.
Positionierung bei Ballbesitz FC Augsburg Links: In der ersten Halbzeit konnte der FC St. Pauli gegen das 3-4-2-1 des FCA nahezu problemlos mit der eigenen Formation jene der Augsburger aufnehmen. Die FCA-Innenverteidiger wurden gestellt, der Rest aggressiv angelaufen. Auf das situative Fallenlassen der beiden Zehner (Rexhbecaj und Claude-Maurice) reagierte die FCSP-Spieler unterschiedlich, aber stets in guter Abstimmung. So konnte das Team genug Druck auf die FCA-Innenverteidiger erzeugen, trotz numerischer Unterzahl im Zentrum eben jenes kompakt gestalten und in letzter Linie eine Überzahl halten. Rechts: In der zweiten Halbzeit agierte der FC Augsburg mit dem Ball verändert. Außenverteidiger Wolf verblieb nun in der letzten Kette, sodass der FCA von hinten mit einer Viererkette aufbauen konnte. Das Thorup-Team formierte sich zu einem 4-3-3. Dadurch wurde der FC St. Pauli unfreiwillig in ein tieferes 5-4-1 gezwungen.
So entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein Spiel, das nahezu ohne Torchancen auskam. Johannes Eggestein hatte in der 52. Minute einen Abschluss, der geblockt wurde. Kurz danach wurde ein Versuch von Essende auf der Gegenseite ebenfalls geblockt (der erste FCA-Torschussversuch der Partie). Danach war es fast 30 Minuten lang ein Spiel, bei dem der FC Augsburg mehr Ballbesitz hatte, sich aber weiter an der sattelfesten FCSP-Defensive die Zähne ausbiss. Und auf der Gegenseite blieben gute Umschaltmomente aus, teils wegen der nun nicht mehr optimalen Situationen aufgrund der Umstellung, teilweise weil Situationen unsauber ausgespielt wurden, aber auch, weil der FCSP eben mit 1:0 führte.
An dieser Stelle ein kleiner Einschub: Natürlich ist der Wunsch berechtigt, dass man so eine Partie dann auch frühzeitig entscheidet – so wie es in der Vorwoche gegen Union Berlin gelungen ist, als man kurz nach der Pause das 2:0 machte. Aber es muss klar gesagt werden (ohne Union Berlin oder dem FC St. Pauli zu nahe treten zu wollen): Der FC Augsburg ist ein anderes Kaliber. Klar, nicht die Offensiv-Offenbarung schlchthin, aber Spieler wie Claude-Maurice, Essende, Jakic und Onyeka sind individuell einfach extrem stark, das hat man teilweise schmerzhaft beim Hinspiel erfahren müssen. Diese Spieler in ihren Offensiv-Bemühungen so zu kontrollieren, dass der FC Augsburg offensiv nahezu nicht stattfindet, ist eine große Leistung. Der „die können ja gar nix die Augsburger!“-Eindruck ist entstanden, weil die anderen, die Spieler des FC St. Pauli, defensiv richtig viel geleistet haben und sich auch darauf fokussierten. Aus diesem „die können ja gar nix!“-Eindruck ableiten zu wollen, dass man so ein Spiel frühzeitig für sich hätte entscheiden müssen, ist für einen Aufsteiger ziemlich vermessen. So weit ist der FC St. Pauli (noch) nicht.
Sowieso wirkte es auch bis zur 81. Minute überhaupt nicht so, als sei ein zweiter Treffer notwendig, um das Spiel zu gewinnen. Im Gegenteil: Nichts deutete darauf hin, dass der FC Augbsurg in dieser Partie noch einen Treffer erzielen könnte (außer der Tatsache, dass Fußball halt Fußball ist und immer so ein Gümmel-Tor fallen kann). Das Thorup-Team hatte durch die Umstellung zwar etwas mehr Ballbesitz (und der FC St. Pauli stand tiefer), konnte den aber lange überhaupt nicht nutzen, um sich in gefährliche Zonen vorzuspielen.
Leider war diese Phase der Wüstenbildung vor den Toren zwischen Minute 54 und 80 jene, in der zwei Spieler des FC St. Pauli verletzt ausgewechselt werden mussten. Der erneut enorm starke Morgan Guilavogui hatte bereits in der Halbzeitpause leichte Probleme am Sprunggelenk und bekam bei einem harten Foul von Giannoulis einen Schlag darauf. Der Top-Torjäger des FCSP humpelte später mit einem Eisbeutel um den lädierten Fuß durch die Mixed Zone, aber laut Blessin besteht zumindest die Hoffnung, dass es sich „nur“ um eine Art Prellung handelt, die keinen Einsatz am kommenden Wochenende gefährdet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Manos Saliakas gegen Leipzig auf dem Platz stehen wird, dürfte hingegen bei Null liegen. Der Rechtsverteidiger zog in der 78. Minute einen Sprint an, musste diesen aber mit einem Griff an den hinteren rechten Oberschenkel abrupt abbrechen. Was die Bilder bereits klar anzeigten, wurde dann später von Blessin auch so benannt: Es wird von einer Ruptur und einer wochenlangen Pause ausgegangen. Fuck.
Zurück zum Spiel und dort auch zu dem Teil, bei dem viele das letzte Wort des letzten Absatzes gedacht, laut geschrien oder wütend in sich hinein geflüstert haben: Der FC Augsburg kam in einem Spiel, bei dem sie offensiv 80 Minuten lang komplett abgemeldet waren, doch noch zum Torerfolg. Zeitgleich mit der Auswechlung des verletzten Saliakas kam auf Seiten der Augsburger mit Mounié ein zweiter Angreifer auf den Platz. Die Auswirkungen dieses Wechsels gab es kurz danach zu spüren: Eine Augsburger Flanke landete nämlich bei Mounié, der aber aus guter Position vorbeiköpfte. Da passte die Zuordnung beim FC St. Pauli nicht. War halt jetzt ein FCA-Spieler mehr mit drin im Strafraum. Zwei Minuten später war das auch ein Problem, aber nicht das größte.
Durch die verletzungsbedingten Auswechslungen von Guilavogui und Saliakas, präsentierte sich die rechte Seite des FC St. Pauli in den Schlussminuten mit Treu und Afolayan. Diese beiden sahen sich zusammen mit Wahl zwei FCA-Spielern (Maier und Giannoulis) gegenüber. Eine Überzahl-Situation für den FCSP, eigentlich ungefährlich, wenn man richtig stellt. Aber nachdem Giannoulis Maier anspielte, wurde daraus schnell eine Gleichzahl-Situation, weil Afolayan seine Defensivaktion nicht fortführte, Giannoulis ziehen ließ. Treu stellte zusammen mit Wahl Gegenspieler Maier und so konnte Giannoulis überhaupt freigespielt werden und flanken. Blessin erklärte später sichtlich angefressen: „Wenn jeder richtig nachgeht, dann spielen wir 3-gegen-2 und dann können wir es auch verteidigen“, ergänzte, dass das „fehlende Nachgehen“ bereits die gesamte Saison ein Thema sei und sicher wissen alle jetzt, wer dem FCSP-Cheftrainer am Samstag besser nicht mehr über den Weg gelaufen ist.
Der FC St. Pauli versuchte nach dem Ausgleich noch den Schalter wieder umzulegen, doch es wollte nicht mehr so recht funktionieren. Das 1:1 ist ein bitteres Ergebnis, der FCSP hätte mehr verdient gehabt. Weil er den FC Augsburg lange Zeit kontrollierte. Fällt in diesem Spiel der glückliche Ausgleich nicht, reden danach alle nur noch von der famosen Defensivleistung. Dann war das Spiel in der zweiten Halbzeit mit dem starken Fokus auf das kompakte 5-4-1 komplett richtig. Der Gegentreffer sollte davon aber nicht ablenken. Doch nun ist leider auch Thema, dass der FCSP in der zweiten Halbzeit selbst nur einen Torschuss zustandebrachte. Dabei sollte von diesem Spiel vor allem haften bleiben: Niemand in der Liga dürfte mehr Bock haben gegen den FC St. Pauli zu spielen und wer defensiv so stark spielt, steigt nicht ab.
Auch wenn es „nur“ ein Punkt ist, den der FC St. Pauli gegen den FC Augsburg geholt hat: Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen sind, zusammen mit den Leistungen, richtig, richtig gut. In der Hinrunde gab es genau Null Punkte aus diesen drei Partien. Zudem hat die Konkurrenz auf den Plätzen 16 bis 18 ihre Spiele am Wochenende verloren, der FCSP hat das Punktepolster nach unten also ausgebaut und steht Anfang Februar mit sieben Punkten Vorsprung auf Platz 16 da – das ist extrem positiv!Immer weiter vor!// Tim
p.s. ganz ehrlich, ich bin total froh, dass wir diese Saison nicht mehr gegen den FC Augsburg spielen. Gar nicht, weil das ein so unangenehmer Gegner ist, sondern beim tippen passiert mir ständig ein Fehler: Ich schreibe Augbsrug oder Augbsurg statt Augsburg – und sehe irgendwann vor lauter Augsburg Augbsrug Augbsurg Augsburg Augbsurg Augsbrug Augsburg Augbsurg diesen Fehler auch nicht mehr – viel Spaß beim suchen, ich habe da bestimmt einen dringelassen im Text 😉
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