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Erik Schmidt·19. September 2020
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Erik Schmidt·19. September 2020
Mit 8:0 deklassierte der FC Bayern die Schalker am Freitagabend im Bundesliga-Eröffnungsspiel. Während es für die Königsblauen die zweithöchste Niederlage überhaupt im Oberhaus war, gewann an einem 1. Spieltag noch nie eine Mannschaft höher als Flicks Münchner.
Der deutsche Rekordmeister kennt zum Start in eine neue Spielzeit allerdings nicht nur die Täter-, sondern auch die Opferrolle. Wir haben die acht deutlichsten Erfolge seit der Bundesliga-Gründung im Jahr 1963 herausgesucht.
Gerd Müller benötigte nur vier Minuten, um den Titelverteidiger auf Kurs zu bringen. Die Parallelen zur heutigen Dominanz der Münchner sind verblüffend. Schließlich schlug Serge Gnabry gegen Schalke genauso schnell zu. Und wie der Bomber 38 Jahre zuvor, kam er nach 90 Minuten ebenfalls auf drei Treffer.
Mittlerweile wäre es ein Duell zwischen einem Zweit- sowie einem Regionalligisten, und auch damals schienen die beiden Aufsteiger nicht gerade ebenbürtig. Während Braunschweig am Ende der Spielzeit immerhin auf einem soliden neunten Rang und somit einen Platz vor dem großen FC Bayern landete, stieg TeBe direkt wieder ab.
Sieh an, sieh an! Da gingen die Münchner nicht nur mit Stars wie Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß, sondern auch als amtierender Titelträger sowie Gewinner des Europapokals der Landesmeister in die Spielzeit und dennoch setzte es zum Auftakt eine herbe Pleite in Offenbach. Trainer der Kickers war übrigens kein Geringerer als Otto Rehhagel, der 21 Jahre später die Bayern übernehmen sollte. Das ist jedoch ein anderes Kapitel.
Bereits zur Pause führten die Hausherren mit 5:1, in der Folge schalteten sie gleich ein paar Gänge zurück. So verschoss Paul Breitner sogar noch einen Strafstoß und verpasste damit einen Hattrick.
Ein Spiel, an das sich Jörg Schmadtke, der das Tor der Fortuna hütete, wohl nicht mehr so gern erinnert. In der Eintracht-Startelf standen mit Andreas Möller und Thomas Berthold gleich zwei spätere Weltmeister, Mann des Spiels war jedoch Doppelpacker Wlodzimierz Smolarek, dessen Sohn Ebi zwischen 2005 und 2007 für Borussia Dortmund ebenfalls in der Bundesliga auf Torejagd ging.
Nachdem in der Folge viele Jahre Bedächtigkeit am 1. Spieltag herrschte, überrollten die Berliner im August 2013 Eintracht Frankfurt. Der Aufsteiger, für den Sami Allagui und Adrian Ramos doppelt trafen, stürmte somit direkt an die Spitze. Am Saisonende trennten Hertha (11.) und die Hessen (13.) trotzdem nur zwei Ränge.
Vor fünf Jahren begannen die Münchner mit der inzwischen lieb gewonnenen Tradition, ihre Kontrahenten bereits zum Saisonstart in alle Einzelteile zu zerlegen. Und wer kam dabei noch besser als erstes Opfer infrage als Schalke? Natürlich der HSV! Wie viel in nur fünf Jahren geschehen kann, beweist übrigens nicht nur die Tatsache, dass die Rothosen damals noch Bundesligist waren, sondern auch der Schütze des Premierentreffers: Medhi Benatia!
Nur zwölf Monate später nahmen die Bayern dann beim Debüt von Carlo Ancelotti die nächsten Hanseaten auseinander. Xabi Alonso erzielte nach neun Minuten das vielleicht schönste Tor der gesamten Spielzeit. Außerdem traf Robert Lewandowski dreifach.
Schon am Samstagnachmittag könnte die Liste Zuwachs erhalten. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit ohne Münchner Beteiligung sehr gering ist. Feststeht hingegen, dass sich im kommenden Jahr wohl kein Team darum reißen wird, gegen die Bayern zu eröffnen.
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