Treffpunkt Betze
·28. Juni 2024
Treffpunkt Betze
·28. Juni 2024
Als Erik Wekesser die Roten Teufel 2017 nach zehn Jahren verließ, war die Welt noch eine andere. Der 1. FC Kaiserslautern befand sich in sportlich und finanziell schwierigem Fahrwasser. Am Ende der Spielzeit 2017/18 sollte der erstmalige Abstieg in die Drittklassigkeit stehen. Wekesser selbst war gerade zarte 20 Jahre, konnte noch kein Spiel für die Profis absolvieren und wechselte noch vor Saisonbeginn zur TuS Koblenz in die Regionalliga. “Damals war ich ein komplett anderer Mensch und Spieler”, blickt Wekesser zurück und schaut dabei ins weite Rund des Fritz-Walter-Stadions, wo der 26-Jährige zum Interview mit Treffpunkt Betze Platz genommen hat. Nach über sieben Jahren ist der gebürtige Schwetzinger nun wieder zurück in der Pfalz, will voll angreifen - und blickt euphorisch und optimistisch der neuen Spielzeit entgegen.
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Treffpunkt Betze: Hallo Erik. Erst einmal herzlich willkommen zurück in Kaiserslautern. Am Samstag hast du nach über sieben Jahren wieder auf dem Betze trainiert. Wie war das für dich, wieder im FCK-Dress im Stadion einzulaufen? Und wie hast du die ersten Tage grundsätzlich erlebt?
Erik Wekesser: Es ist ein sehr spezielles Gefühl, wieder hier zu sein. Beim ersten Training im Stadion habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ich war ja seit meinem Abschied schon wieder ein paar Mal hier, aber immer in anderen Farben. Jetzt wieder die richtigen Klamotten an zu haben, das ist etwas ganz Besonderes.
Treffpunkt Betze: Wie hast du den FCK in den vergangenen acht Jahren aus der Ferne wahrgenommen? War es eher der Blick auf die Ergebnisse oder war das Interesse so groß, dass Du dich z.B. für die Entwicklung des Kaders oder des Vereins interessiert hast?
Erik Wekesser: Ich habe den FCK schon sehr genau verfolgt, weil wir zum einen in derselben Liga gespielt haben und ich zum anderen absolut fußballverrückt bin und mir alle Ligen komplett anschaue. Außerdem haben mich mein Cousin und mein Onkel immer auf dem Laufenden gehalten, die immer in der Westkurve stehen und auch beim Pokalfinale in Berlin waren. Ich war also immer up to date was den FCK angeht (lacht).
Treffpunkt Betze: Kommen wir zurück zur Gegenwart: Was war der ausschlaggebende Punkt für deine Entscheidung, wieder in die Pfalz zurückzukehren?
Erik Wekesser: Zunächst einmal muss von beiden Seiten Interesse signalisiert werden. Als das der Fall war, war die Entscheidung für mich ganz einfach. Ich wollte das unbedingt machen. Ich kenne die Gegebenheiten - ich weiß, was hier möglich ist, mit diesen Zuschauern im Rücken. Mit einer Mannschaft, die die Betze-Tugenden an den Tag legt, ist hier wahnsinnig viel möglich. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen und bin sehr optimistisch, was die Saison betrifft.
Treffpunkt Betze: Und welche Chancen, aber auch Risiken, siehst du in deiner Rückkehr?
Erik Wekesser: Risiken sehe ich keine. Ich sehe das ausschließlich als Chance. Ich bin dem Verein dankbar, dass ich wieder hier sein kann. Ich komme aber auch als komplett anderer Spieler zurück. Ich bin als Kind gegangen und komme als gestandener Spieler und erwachsener Mann zurück. So trete ich auf und so möchte ich der Mannschaft helfen.
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Treffpunkt Betze: 2020 wurdest du von Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic zum Linksverteidiger umgeschult, nachdem du zuvor fast alle Offensivpositionen bekleidet hattest. Auf welcher Position bist du beim FCK genau eingeplant?
Erik Wekesser: Grundsätzlich gibt es keine exakte Festlegung, was die Position betrifft. Jeder im Verein weiß, dass ich flexibel einsetzbar bin. Im vergangenen Jahr habe ich eigentlich nur offensiv agiert, ob auf den Flügeln oder der Achter-Position. Aber mir liegt auch die Rolle als linker Außenverteidiger. Man wird in der Vorbereitung sehen, in welche Richtung es geht. Ich bin dahingehend offen. Der Trainer weiß am besten, wo er mich aufstellen wird und ich der Mannschaft am besten helfen kann.
Treffpunkt Betze: Allerdings kann deine Flexibilität Fluch und Segen zugleich sein, diese Erfahrung musste beispielsweise Ben Zolinski in den vergangenen Jahren hier beim FCK machen. Auf welcher Position glaubst du, deine Stärken am besten ausspielen zu können?
Erik Wekesser: Ich möchte mich mit keinen anderen Spielern vergleichen. Ich bin Erik Wekesser. Für mich war das noch nie Fluch, sondern eher Segen. Auch für eine Mannschaft und ein Trainerteam ist es immer sehr gut zu wissen, dass ein Spieler mehrere Positionen bekleiden kann – und das auch auf einem gewissen Leistungslevel und konstant über eine ganze Saison.
Treffpunkt Betze: Du hast in den letzten beiden Jahren beim FCN verletzungsbedingt nur 17 Startelfeinsätze gehabt. Wie ist dein heutiger Leistungsstand? Bist du fit und verletzungsfrei zum FCK gekommen und kannst sofort angreifen?
Erik Wekesser: Ich hatte eine Verletzung, die mich lange zurückgeworfen hat. Das war ein sehr schwerer Weg, der mich im Nachhinein definitiv stärker gemacht hat. Man darf allerdings nicht vergessen, dass ich jetzt meine erste Sommervorbereitung seit zwei Jahren absolviere. Das wird mir die nötige Kraft geben, um eine ganze Saison auf einem hohen Level absolvieren zu können. Ich habe überhaupt keine Probleme mehr und kann jeden Tag voll durchziehen. Ich fühle mich körperlich sehr gut und freue mich, dass es jetzt losgeht.
Treffpunkt Betze: Wenn du den FCK-Fans den Spielertyp Erik Wekesser 2024 genauer beschreiben müsstest: Was zeichnet ihn aus und worin muss er sich noch verbessern?
Erik Wekesser: Mein linker Fuß ist meine Waffe. Auch durch meine Standards kann ich der Mannschaft viel Input geben. Ich würde mich als dynamischen Spieler definieren, der immer sein Herz auf dem Platz lässt. Der leidenschaftlich Fußball spielt, immer gewinnen möchte und nie aufgibt. Ich will voran gehen und meine Mannschaft mit der Art und Weise wie ich Fußball spiele mitreißen.
Treffpunkt Betze: Zum Abschluss: Nicht nur du bist zum FCK zurückgekehrt, sondern auch euer Trainer Markus Anfang, der schon als Spieler am Betze gekickt hat. Was für ein Trainertyp ist er und war er für dich ein ausschlaggebendes Kriterium, in die Pfalz zu wechseln?
Erik Wekesser: Meine ersten Eindrücke sind durchweg positiv. Seine Idee von Fußball deckt sich sehr mit meiner, dafür möchte ich als Spieler stehen. Ich will viel den Ball haben, das bringt das Trainerteam gerade sehr in unsere Köpfe hinein. Natürlich sind wir noch in der Findungsphase aber es klappt von Tag zu Tag besser. Der Coach ist sehr ruhig und sachlich und gibt uns viel Input, wie wir in den Räumen zu stehen haben. Wir können alle sehr viel von ihm lernen.
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